Baltikum20 – Teil 3: Heimreise über den Osten Lettlands

Baltikum20 – Teil 3: Heimreise über den Osten Lettlands

BESUCH IM LETTISCHEN NATURPARADIES

Die Verlängerung an der „Karibik der Ostsee“ und die unterhaltsamen Filmdrehs tun wirklich gut und verleihen uns die nötige Energie für einen kleinen Umweg auf der Heimreise über die Seenplatte und das Naturparadies an Lettlands Hauptfluss im Südosten des Landes. Und die Lage des Camps am Fluss unterstützt uns auch dabei …

 

Über schon bekannt gute Straßen geht es an der Rigaer Bucht entlang südwärts, da wir Teile davon schon 2011 und 2015 besucht haben, fahren wir inklusive Tankstopp in Jurmala auf schnellstem Wege von Riga das Daugava-Tal entlang in den äußersten Südosten Lettlands.
Die E22 und die A6 entpuppen sich als großteils neue Highways, die die Hauptverkehrsader Richtung Weißrussland bilden und bestens ausgebaut sind. So schaffen wir in weniger als 6 Stunden die West-Ost-Durchquerung des Landes und machen uns auf Campsuche in der Umgebung von Daugavpils, der 2. größten Stadt des Landes.

 

Ausklang im Naturparadies der Daugava

Mit Hilfe von Google Maps haben wir uns für ein Camping mit dem klingenden Namen Ozianna direkt im Naturpark in den „Daugava-Bögen“ entschieden und unsere Entscheidung kommt nur einmal ins Wanken, als sich bei Anfahrt die Straßenverhältnisse abseits der Hauptstraße sukzessive verschlechtern … die letzten Meter in die Flussauen sind eine Schotter-Sand-Piste mit vielen Querrillen und Riesenschlaglöchern – wir schaffen es mit viel Vorsicht und Geschick.

Dafür entschädigt uns nach erster Skepsis Lage und Outfit der Anlage am Fluss: Ein idyllisches Holzhüttendorf, das ebensolche Stell- und Zeltplätze an der Vorderfront bietet und überraschend auch mit passablen sanitären Einrichtungen aufwartet. Und das all inclusive um 15,- €uro … alles bestens – also ab ins Naturparadies.

Der Naturpark wurde in den Niederungen der Daugava angelegt, um die einzigartige und ungewöhnliche Landschaft des Daugava-Mittellaufs, seine wertvolle Natur, die biologische Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt und die kulturhistorischen Denkmäler zu erhalten. Und davon gibt es jede Menge … https://www.latvia.travel/de/sehenswurdigkeit/naturpark-daugavas-loki-daugava-bogen

Nach Campaufbau und Stärkung unternehmen wir eine erste Wanderung, die an einem riesigen Holzturm endet, der gewaltigen Ausblick auf den sich dahin schlingenden Fluss, das zumeist bewaldete oder agrarisch genutzte Hinterland und auch die nur wenige Kilometer entfernte weißrussische Grenze bietet.

Am Abend beobachten wir auch eine Gruppe von Kanufahrern und SUPs, die sich in Anbetracht von starkem Gegenwind gemächlich flussabwärts bewegen und wir bekommen natürlich auch Lust, uns auf dem Wasser zu bewegen. Für den nächsten Besuch hier versprechen wir uns hoch und heilig, immer unsere Skijaks mitzunehmen!

Der Fluss ist natürlich auch ein Eldorado für Vogelkundler und Angler und wir beobachten Reiher, Störche & Co. sowie die Versuche der Campnachbarn beim Fischen … übrigens sehr erfolgreiche Versuche. Leider sind wir selbst einfach zu relaxed und auch ausgelaugt, es selbst auch zu versuchen.

Kirchentag und Seenrunde mit Ausklang in der Großstadt

Aufgrund der unsicheren Wettersituation entschließen wir uns tagsdarauf für eine Rundfahrt durch die nördlich der Daugava gelegene Seenplatte mit abschließendem Besuch in Daugavpils.

Highlight der Region ist die Kathedrale von Aglona – wie überhaupt das Leben hier von starker religiöser Zugehörigkeit bestimmt ist. So wird unsere Tour auch hauptsächlich zum „Kirchentag“, was aber ob der unvermeidlichen Regengüsse kein Beinbruch ist.

Ob es „göttliche Fügung“ ist, dass sich ausgerechnet bei unserem Rundgang in Aglona die Sonne zeigt, sei dahingestellt. So aber bekommen wir mittels bester Lichtverhältnisse einen Eindruck von der riesigen Anlage um die bekannteste Wallfahrtskirche des Landes, wo rund 100.000 Pilger Platz finden.

Die „Basilika Mariä Himmelfahrt“ von Aglona erhielt als römisch-katholische Wallfahrtskirche den seltenen Titel eines internationalen Heiligtums sowie einer „Basilica minor“. Sie wurde im auslaufenden 18. Jahrhundert im späten italienischen Barockstil errichtet und Papst Franziskus besuchte die Kirche auf seiner Pastoralreise durch das Baltikum 2018.

Die Kirche ist eines der 8 vom Heiligen Stuhl anerkannten Internationalen Heiligtümer und vor allem anlässlich des wichtigsten Festes zu Mariä Himmelfahrt am 15. August wird eine Riesenanzahl von Pilgern angezogen, manchmal über 100.000. Der Ruhm des Heiligtums reicht weit über die Grenzen Lettlands hinaus, mit einer großen Zahl von Pilgern aus Russland, Weißrussland und Litauen.

Durch eine Regenfront geht’s es nach Daugavpils, wo wir bei aufklarendem Wetter zu einer bemerkenswerten Kirchenrunde starten, denn in unmittelbarer Nähe finden wir eine russisch-orthodoxe Kathedrale sowie ihr lutheranisches und katholisches Gegenstück – alle 3 sehr eindrucksvoll und höchst unterschiedlich. Anm.: In der russisch-orthodoxen Kirche wollte man fürs Filmen Eintritt verlangen …!

Daugavpils ist einen Besuch wert

Grundsätzlich stehe ich den „städtischen Werten und Errungenschaften“ ja mit Skepsis gegenüber, aber der Besuch von Lettlands zweitgrößter Stadt entpuppte sich als positiv. Die Stadt, die heute rund 92.000 Einwohner zählt, nachdem sie zum Ende des Sowjetimperiums mit 130.000 Einwohnern einen Höchststand erreicht hatte, blüht gerade so richtig auf. Die Innenstadt zeigt sich in vielen Bereichen bereits von ihrer besten und modernen Seite, das Fehlen von Hochbauten wirkt angenehm und hat auf das geschäftige Leben kaum Einfluss.

Im Gegenteil – die zentrale Lage der Stadt nahe der litauischen und weißrussischen Grenze haben die Wirtschaft so richtig angekurbelt … auch der Weg nach Moskau verläuft hier! Zusätzlich bieten die Daugava und die Bahnlinie wirtschaftliches Potenzial.

An die herrschenden Coronazeiten machen im hochmodernen Einkaufstempel im Zentrum völlig unaufgeregt Hinweisschilder aufmerksam, die zur Einhaltung von „2 m Abstandsregeln“ und Händehygiene auffordern, was aber hier in Anbetracht des normalen menschlichen Umgangs kein Problem darstellt.

Nach wirklich umfassender freundlicher Aufklärung im nagelneuen Infocenter und ausgezeichneter Stärkung in einer Cafebar endet unsere Besichtigungstour in einem außergewöhnlichen Relikt – der Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert. Diese „Stadt in der Stadt“ ist kulturhistorisch bedeutend, da sie als einzige Anlage dieser Art in Osteuropa vollständig erhalten ist.

Die Festungsanlage, die heute noch voll benützt wird, hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Während der Zarenzeit saßen hier die Staatsverbrecher ein, danach nutzten die Armee des jungen lettischen Staates und ab 1940 die Sowjets die Anlage.

In den Kriegswirren war es auch Kriegsgefangenenlager der deutschen Besatzer und ein Ghetto für die einheimischen Juden.

Während der sowjetischen Besetzung wurde die Zitadelle von der technischen Abteilung der Roten Armee als Kaserne und Ausbildungsstätte für Offiziere genutzt, teilweise umgebaut und mit etlichen monotonen Plattenbauten als Personalwohnbauten ergänzt. Diese Gebäude werden weiterhin genutzt. Inzwischen wurden mit Mitteln der EU einige Gebäude restauriert und werden als Museen und Verwaltungsgebäude (z. B. Polizeipräfektur) genutzt. Im Hauptgebäude wurde ein Museum mit Werken des lettisch-amerikanischen Künstlers Mark Rothko, der als Marcus Rothkowitz in Dünaburg geboren wurde, eingerichtet.

Da die Anlage bis auf wenige Abstriche zu besuchen ist, erkunden wir auch Teile der Wehrmauern und Zugangsbereiche und drehen eine lustige Videoaufnahme per Auto …

 

Heimreise über Litauen, Polen und Slowakei

Der Heimweg steht natürlich vorrangig im Zeichen der Frage, ob und in welcher Form wir es mit Grenzkontrollen zu tun haben werden. Eines vorweg: Außer ein paar gelangweilten Polizisten, die sich an der litauisch-polnischen Grenze so gut wie gar nicht um Nicht-Lkws kümmern, bleibt es wie gehabt: offene Schengengrenzen, keine Behinderungen und keinerlei Hinweis auf Einreisebeschränkungen und Kontrollen … nur an der slowakisch-österreichischen Grenze bei Bratislava „schleift“ man uns über eine Umleitung an der ehemaligen Grenzstation – ebenfalls ohne Reaktion!

Als Route haben wir wieder unseren gewohnten Weg aus dem letzten Jahrzehnt über Warschau und die Slowakei gewählt, in Anbetracht der Baustellensituation bei Lodz lassen wir uns aber die Alternativroute über Krakau offen. Nach günstigem Tankstopp in Zarasai gleich hinter der lettisch-litauischen Grenze – Litauen gilt als günstigstes Spritland der Tour – durchqueren wir Litauen via Kaunas in knapp 4 Stunden auf guten Straßen und Autobahnen, ehe wir nach problemlosem Grenzübertritt nach Polen und Tankstopp in Bialystok das weitere Vorgehen erörtern.

Da wir uns als zeitliches Ziel setzen, spätestens bis 19,00 h ein Camp anzusteuern, suchen wir uns ein mögliches Ziel südlich von Warschau. Nach flottem „Ritt“ auf der neuen A8 und durch die Hauptstadt dank Google Maps gelangen wir in ein Camping, das sich als idyllische Überraschung entpuppt: Ein Stellplatz am „Venice Palace Hotel“ – einem Romantikhotel am Teich im Stile von „venezianischem Barock“, das Camping mit Nutzung aller Einrichtungen des Hotels bietet.

So wird dieser Stopp für uns zu einem außergewöhnlichen Abend mit tollem Essen und relaxtem Erholen … so angenehm, dass wir uns bereits in den ersten Morgenstunden völlig erholt auf den weiteren Heimweg machen können. Das beeinflusst vor allem die Entscheidung, welchen Weg in den Süden wir wählen werden … weil wir bereits um 6,00 Uhr unterwegs sind, wagen wir die Route über die um einige Kilometer kürzere Autobahn-Großbaustelle bei Lodz auf der neuen A1 und haben Erfolg, denn ohne Stau sind wir gegen 9,00 h im Bereich von Kattowitz. Hier legen wir eine ausgedehnte, verdiente Frühstückspause aus, ehe wir noch vor Mittag die Grenze in die Slowakei bei Cadca überschreiten.

Der Rest der Route ist Formsache, wir kennen sie seit 2010 und nach letztem Tank- und Jausenstopp am Neusiedlersee erreichen wir nach insgesamt 19,5 Stunden Fahrzeit und 1570 km die Heimat, wo uns eine große „Überraschung“ erwartet: Hatten wir es auf der Fahrt ab Warschau mit stets steigenden Temperaturen von 20° bis 32°C im Osten Österreichs zu tun, so warteten ab Semmering Regen und 20° auf uns … wie schön – fast im Urlaub!

Baltikum20 – Teil 2: Natur pur & Strandleben am Kap Kolka

Baltikum20 – Teil 2: Natur pur & Strandleben am Kap Kolka

EIN HAUCH VON ABENTEUER UND EXKLUSIVITÄT

 

Nach erfolgreichem Auftakt im Südwesten Lettlands geht es nordwärts bis ans Kap Kolka, jener inspirativen Landzunge, die als Nationalpark geschützt weit ins die Ostsee ragt und diese von der Rigaer Bucht trennt … eine Reise ins Land der „Liven“ – einer Volksgruppe, die sich der finnisch-ugrischen Bevölkerungsgruppe zugehörig fühlt und dem Livland seinen Namen gab.

 

Mit leichter Wehmut verlassen wir die bereits lieb gewonnenen Dünen im Süden Lettlands und fahren nordwärts über Liepaja und Ventspils entlang der Westküste ans Kap Kolka. Da die Wetterprognose ab Mittag auf „Regen“ steht, sind wir früh unterwegs und kommen inklusive Tankstopp in Ventspils auch in Anbetracht der ausgezeichneten Straßenverhältnisse flott voran. Unser Spruch dieser Tage lautet „Da baut die Strabag“, denn diese Erfahrung hatten wir schon 2015 und 2016 gesammelt – der Unterschied zu damals: heute sind die meisten Straßen fertig und überaus großzügig gestaltet.

 

Das einzige fehlende Reststück sind rund 20 km „Rumpelpiste“ ab Ventspils, aber ab Einfahrt in den Nationalpark am Kap ist der Highway wieder perfekt und in rund 3,5 stündiger Fahrt stellen wir im urigen Camp Usi („Uschi“) nahe dem Kap ab. In diesem sehr einfachen, aber sauberen Camp kommen wir nach langer Zeit wieder in den Genuss von „Naturaldusche“ (zumeist kalt) und „Plumpsklo“ … und das um € 16,- inkl.

Lettland ist ein Campingland

Apropos Camping. Schon seit 2010 sind wir von der Qualität der baltischen Campingplätze insgesamt sehr angetan und Lettland präsentiert sich mehr denn je als echtes „Camperland“. Alle Plätze weisen unter gegebenen Umständen höchste Sauberkeit und Hygiene auf … und das nicht nur aus „Coronagründen“!

Wir haben nun im vergangenen Jahrzehnt bei 5 Aufenthalten mehr als 25 Campingplätze kennengelernt und wurde auch in entlegenster Lage von der Ausstattung und Kreativität der Betreiber überrascht. So stören auch hier direkt am Kap die Einfachheit der Sanitäranlagen teilweise unter freiem Himmel nicht … im Gegenteil – man fühlt das Bestreben der Bevölkerung nach natürlichem, sanften Tourismus mit Integration ins reguläre Leben der Region.

Auch die Preise sind äußerst adäquat und liegen heute zumeist zwischen 15 und 25 €uro – all inklusive natürlich für Wohnwagen/Wohnmobil, 2 Personen, Strom etc. In den Anfängen 2010 und 2011 hatten wir noch Plätze zwischen 7 und 12 €uro entdeckt und in all dieser Zeit sind Angebot und Ausstattung stetig am Wachsen. Zu finden sind die Plätze zum einen per Katalog und App des Campingverbandes der einzelnen Länder, per Apps vieler privater Anbieter und am einfachsten über „Google Maps“, was auch für uns zum sicheren Wegbegleiter wurde.

 

Ruhephase, Coronainfo und Erkundung von Kap Kolka

Während wir die „Wartezeit“ auf den prognostizierten Regen mit Campaufbau, Einkauf im örtlichen Geschäft und einer kleinen Wanderung an der Küste verbringen, haben wir auch Kontakt in die Heimat, denn unser Sohn Alexander teilt uns mit, dass Finnland auf Grund der weiter ansteigenden Infektionszahlen in Österreich eine 14-tägige Quarantäne für uns verhängt hat … der Wert für diese Maßnahme ist die Quote der Infizierten pro 100.000 Einwohner und da schnellt Österreich gerade über die Grenze von 15. Okay – nach Finnland wollen wir eigentlich sowieso nicht, aber es werden sich auch die baltischen Länder sehr bald in diese Richtung bewegen und „dicht machen“.

Es soll uns aber erst interessieren, wenn es soweit ist … für diesen Zweck sind wir ja auch per App auf der Seite des österreichischen Außenministeriums registriert, um rechtzeitig Informationen zu bekommen. Der Coronagefahr wird hier äußerst adäquat und angepasst begegnet, die baltischen Staaten zählen zu den verschonten Bereichen unseres Kontinents und wir bewegen uns hier abseits von Maskenpflicht und Abstandssorgen wahrscheinlich in Europas sicherster Zone … im Gegensatz zu Italien, Kroatien und Griechenland.

Bemerkenswert bzw. der Arroganz, die in diesem Zusammenhang in Österreich herrscht, geschuldet sind auch (fast höhnische) Mitteilungen von Freunden per Whatsapp, die ständig davon faseln, dass uns bei Rückkehr in die Heimat auch noch Quarantäne erwarten würde … ja, fehlender Geografie-Unterricht macht es bedauerlicherweise möglich, dass man das Baltikum mit „Westbalkan“ verwechselt – denn es ist ja umgekehrt … hoffentlich müssen wir dank unserer unverbesserlichen Landsleute Lettland oder Litauen nicht verlassen!?!

Aber jetzt sind wir schon mal hier und genießen die unglaubliche Küste im Nationalpark Slitere, die sich als urwaldähnlicher Strandabschnitt entpuppt. Zu Fuß erkunden wir das Kap, das die Ostsee von der Rigaer Bucht trennt, blicken nach Norden auf den Leuchtturm von Saremaa, wo wir 2010 eine Nacht in der Wildnis verbracht hatten …

Unsere Wanderung führt uns auch entlang der Ostseeküste vorbei an künstlerischen Werken und urigen Strandhütten in Fassform bis zu einem Aussichtturm, der uns Ausblick bietet auf Küste und Meer aber auch auf die dichten Kiefer- und Birkenwälder des Hinterlandes. Am Rückweg gönnen wir uns auch Stärkung entlang der Straße, wobei sich neben Getränken und Eis vor allem die Fischprodukte der Einheimischen als wahre Prunkstücke entpuppen … frisch gefangen und geräuchert – einfach köstlich!

Die kurze Pause dank einer Regenfront tut uns nach den ersten intensiven Tagen ebenfalls sehr gut, am Strand sind wir fast alleine, genießen ein Bad in der Ostsee, entwickeln Ideen für eine „Multimediashow“ zum Thema „10 Jahre Baltikum“ und im Camp steht uns für Grill- und Lagerfeuer alles zur Verfügung. Und in Gesprächen mit der Campchefin erfahren wir einiges von den „Liven“, die das Land hier bewohnen und von denen es nicht mehr viele gibt.

Weiterfahrt nach Melnsils und Erkundungstouren in Livland

Am Sonntag geht es weiter südwärts an der Ostküste nach Melnsils, wo wir auf ein außergewöhnliches Camp treffen, das uns neben verbesserten Sanitärmöglichkeiten vor allem ein wirklich großartiges Gasthaus bietet. Auch hier stehen wir direkt in den Dünen am Meer und der Strand entpuppt sich in Anbetracht seiner Urigkeit als „Karibik der Ostsee“ … wir werfen uns in die Fluten und genießen das unglaubliche Ambiente.

Die Erzählungen und Infos über die „Liven“ erregen natürlich unsere Neugier und wir beschließen die Region zu erkunden. Den Beginn machen wir in Roja, der größten Siedlung der Region, wo wir einkaufen und uns auf die Spuren einiger Besonderheiten machen. Spaß haben wir dabei am „Magnetstein“, am Markt bekommen wir Schwammerl und Räucherfisch, ehe es auf Schotterstraßen ins Hinterland geht.

In Dundaga erkunden wir eine tolle mittelalterliche Schlossanlage, stärken uns originell im Ortsgasthaus um € 5,- und bewundern die Leichtigkeit des Lebens hier. Weniger erfolgreich sind wir bei unserer Suche nach dem „Ziegenstein“ auf der weiteren Route an die Westküste … dieser 2 m hohe Stein mit Zeichen der Urbevölkerung war in einem Buch beschrieben, doch in 2 Versuchen schaffen wir es trotz Google Maps nicht, diesen zu finden – wahrscheinlich privat!

Der Hauptort der Liven ist das Fischerdorf Mazirbe an der Westküste, doch sie sind sehr zurückhaltend mit touristischen Informationen und Angeboten … der Tourismus ist hier sehr sanft und unaufdringlich. Einige Quartiere in Häusern, Ferienhütten sowie einfache, aber sehr nette Campingplätze sind vorhanden, Hauptattraktion ist der Strand, den wir 2011 in einem der Fischerdörfer, Vaide (nahe dem Kap), bereits ausführlich kennengelernt und erkundet hatten. In allen Streusiedlungen bewegt man sich zum Teil auf abenteuerlichen Schotter- und Sandpisten, mit Rad, Quad oder Motorrad ist man hier eindeutig besser unterwegs …

Während wir im „National House“ von Mazirbe keine Infos bekommen, werden wir in Kolka fündig, wo uns eine wirklich nette Dame im völlig neu errichteten Infozentrum alles zukommen lässt, was es an Informationen zu den Liven gibt … leider keine Fahne, dafür aber tolle Handwerksstücke (Mützen, Fäustlinge, Strickwaren) – Gerlinde ist in ihrem Element!

Corona-Erfahrungen Teil 2

Nachdem Finnland vorgelegt hat, wird es ab 25.7. für Estland und Lettland sowie ab 27.7. für Litauen amtlich, dass sich Österreicher bei Einreise 14 Tage in Quarantäne begeben oder einen negativen Coronatest vorlegen müssen, um ins Land zu gelangen. Der Grund: In Österreich ist die Infektionsrate auf über 18 gestiegen – die baltischen Staaten liegen bei 1 bis 3 … !?!

Die App des Außenministeriums „schlug“ zwar nicht an, trotzdem werde ich aktiv und setze mich mit der Botschaft in Riga in Verbindung, wo man mir sowohl telefonisch (auf Englisch) als auch per Email zu verstehen gibt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Zum einen seien wir ja schon seit einiger Zeit im Land, zum andern sei der Rückweg nach Österreich weiterhin völlig unbehindert passierbar, teilt Honorarkonsul Bernhard Löw beruhigend auf Anfrage mit.

Das Antwortmail der Österreichischen Botschafterin für Lettland, Stella Avallone, bestätigt, dass seit kurzem in allen 3 baltischen Staaten diese Quarantänebestimmung in Kraft ist und die Rückreise durch andere Staaten nach Österreich offen sei. Man müsse lediglich glaubhaft machen, dass man auf schnellsten Weg das jeweilige Land durchqueren wolle, um nach Österreich zu gelangen.

Sie beruhigte uns aber auch: „Nachdem Sie sowieso schon mehr als 1 Woche in Lettland sind, haben sie, wenn sie noch eine Woche in Lettland bleiben, sowieso die 14-Tage-Frist für Selbstisolation/Quarantäne überschritten.“

Und was natürlich Bemerkenswertes dazukommt: Wer würde diese Bestimmungen an den Landgrenzen innerhalb der baltischen Staaten und nach Polen kontrollieren, denn – Hand aufs Herz – wir hatten weit und breit keine Grenzposten finden können. In Zeiten von Schengen ist diese Beschränkung gefallen und wir haben seit 2010 bei allen Reisen rund um die Ostsee noch kein einziges Mal den Reisepass benötigt!

Verlängerung am Meer und Filmdrehaufnahmen

Die beruhigenden Nachrichten und der damit verbundene Relaxzustand veranlassen uns zu einer kleinen Programmänderung und statt eines Abstechers in den äußersten Nordosten Lettlands mit Besuch der Seenplatte und Wanderungen an der lettisch-estnischen Grenze beschließen wir den Aufenthalt am Strand zu verlängern.

Mitgrund ist auch das fortschreitende Entstehen einer Projektidee für eine Baltikums-Präsentation und der Plan hier mit Filmdrehaufnahmen zu beginnen. Ausgerüstet mit Canonkamera, Handy und GoPro gehen wir an die Realisierung der Vorhaben und haben viel Spaß dabei. Auch wenn das Wetter diesmal keine hochsommerlichen Aktivitäten zulässt, so ist das eine oder andere Bad in der Ostsee bei Temperaturen zwischen 20 und 23°C recht angenehm, da das Wasser durchwegs die gleiche Temperatur besitzt.

Am Ende aller Ambitionen und Diskussionen um Wetter, Motivation und Planungen bleibt aber als offensichtlichste Erklärung: wir wollen einfach noch nicht weg vom Meer …! Wir haben es uns ja auch verdient. 

Baltikum20 – Teil 1: Ab an die Ostsee

Baltikum20 – Teil 1: Ab an die Ostsee

REISEN IN ZEITEN VON „COVID-19“

 

Die Vorzeichen für die Sommertour 20 waren seltsamer und ungewisser als irgendwann zuvor … dabei hatten wir und ganz speziell ich nach „Corona-Rehaabbruch“ und „Risikogruppendiskussion“ einen Tapetenwechsel nötiger denn je! Skandinavien fiel aus Zeitgründen und in Hinsicht der Probleme um den Virus in Schweden aus, da blieb uns offen gesagt nur der Weg an die Ostsee – und zwar in Lettland!

DIE AUSGANGSSITUATION

Während ein Großteil der Urlaubssüchtigen trotz der angespannten Situation nur in den Süden „schielte“ und Warnungen und Sicherheitsmaßnahmen „großzügig“ negierten, sagte uns ein Blick auf Berichte aus den baltischen Staaten, dass die Zeichen für einen Besuch an der Ostsee ausgezeichnet schienen.

 

Gesagt. Getan. Auf nach Litauen und Lettland … natürlich auf bekannter Route über Slowakei und Polen – und mit dem Wohnwagen! Viel Vorbereitung war eigentlich nicht notwendig – Wohnwagenüberprüfung, Vignette für Slowakei per Internet und Registrierung auf der „App“ des Bundesministeriums für Äußere Angelegenheiten in Österreich … reine Vorsichtsausnahme.

Denn eigentlich lagen und liegen die „Gefahrenstelle“ in diesem „Coronasommer“ ganz wo anders: die Reisefreiheit ins Baltikum könnte eigentlich nur durch die Unbelehrbarkeit einiger unverbesserlicher Idioten in der Heimat und deren dümmliche Wurstigkeit noch in Gefahr sein. Die baltischen Staaten waren bislang großteils von der Pandemie verschont geblieben und haben in Bewahrung dieser positiven Situation auch innerhalb der EU-Zone strenge Einreiseregeln beibehalten … zwischen max. 15 bis 25 Infizierte pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen. Österreich liegt derzeit bei einer Quote von 13,1 (13. Juli 2020). Die Zahl ist dabei durch die Problemfälle mit Westbalkan, Fleischereibetriebe und Freikirchen wieder dabei, beträchtlich anzusteigen … auch die Undiszipliniertheiten der Massen vor allem in den städtischen Bereichen wird mehr und mehr zur Gefahr!

 

Anreise auf gewohnter Route

So starten wir noch vor Herausgabe der neuen Zahlen an einem Sonntag – wir wollen der Lkw-Lawine v.a. durch Polen, insbesondere rund um Warschau, entgehen. Über Wiener Neustadt und den Neusiedlersee geht es auf kürzester Strecke nach Bratislava, wo wir völlig ungehindert die Grenze passieren. Auch die Weiterfahrt auf der Autobahn nach Zilina verläuft perfekt und dort nehmen wir überrascht zur Kenntnis, dass die Umfahrung dieses Nadelöhrs nun endlich fertiggestellt ist und wir uns die komplizierte Stadtdurchfahrt ersparen.

In der Folge geht es ein Stückchen auf der ebenfalls sanierten Landstraße Richtung Polen und in Cadca sehen wir die im Endstadium befindlichen Bauarbeiten des Anschlussstücks zur Autostraße zur Grenze … vielleicht 2021 oder 2022.

Auch an der slowakisch-polnischen Grenze bremst uns nichts und flotten Rades geht es durch Südpolen auf den „Highways mit Ampeln und Fußgängerübergängen“ nach Kattowice. Nach Czestochowa wird es auf der in Bau befindlichen Autobahn brenzlig, doch die Staus befinden sich auf der Gegenfahrbahn … Wochenendrückreiseverkehr! Wir kommen trotz einspurigem Gegenverkehrsbereich glimpflich davon und brausen dann mit Vollgas über die Autobahn nach Warschau, wo uns „Google Maps“ elegant ohne Stau über den Stadt-Highway leitet:

Die A8 weiter nach Bialystok kennen wir von 2015 – allerdings nur als Riesenbaustelle! Umso positiver überrascht sind wir vom perfekten Zustand, der uns mit einem Schnitt von über 100 km/h vorwärtsbringt.

 

Frust in Ostpolen und Nachtschicht an die Ostsee

Der Plan für die Fahrt ins Baltikum und an die Ostsee birgt das Wissen aus dem Internet in sich, dass es in Suwalki – nahe der litauischen Grenze – ein ACSI-Camp gibt, das bis 24,00 Uhr offen hat und das wir von unserer Tour 2017 kennen.

So folgen wir der Google-Route auch auf enger Landstraße und bei verschwindendem Tageslicht über Augustov, eine Tank- und Jausenpause auf der A8 entfernt uns vom Ankunftszeitpunkt 22,00 h für Suwalki um rund eine Viertelstunde … was sich schließlich als „fatal“ herausstellt! Denn in der Dunkelheit finden wir zwar das Camp in Suwalki, stehen aber vor verschlossenen Türen … von 22 bis 6 h gesperrt – Shit!

Natürlich ist der Frust nach 1550 gefahrenen Kilometern sehr groß, da hilft auch ein Bierchen zur Beruhigung nichts, zumal wir die „zuständige Frau“ für das Camp finden, sie jedoch keine Ambitionen für „Überstunden“ hat – Resumee: glaube keiner Eintragung im Internet … langer Rede kurzer Sinn: aus einer kurzen sinnlosen Pause im vorm Camp abgestellten Wohnwagen raffen wir uns bald auf, zumal auch Jugendliche die mitternächtliche Ruhe stören.

Um 0,00 Uhr starten wir mit dem Vorhaben, die Nacht zu nützen und gleich direkt an die Ostsee zu fahren! Für mich – auch in Anbetracht des Adrenalins in mir – kein großes Unterfangen, da ich große Distanzen schon jeher gewohnt war. Um 0,30 h sind wir in Litauen, was auch eine Zeitumstellung bringt auf 1,30 h.

Nach einer Kaffeepause glühen wir in rund 3,5 Stunden auf leeren, nächtlichen Autobahnen mit 90 km/h Schnitt über Kaunas nach Klaipeda, wo wir im Morgengrauen ankommen und tanken. Nach einer weiteren Stunde sind wir in Lettland und erreichen über bekannt-miserabler Schotterpiste den Nationalpark Pape-Nida und das uns von 2015 bekannte Camp Pukurags in den idyllischen Dünen der Ostsee. Mit etwas Stolz kann ich im Reisetagebuch folgende Eintragung machen: 1550 km in rund 19,5 Stunden Fahrzeit mit 80 km/h Gesamtschnitt und 9,1 l  Dieselverbrauch … Erinnerung an gute, alte Zeiten – tut richtig gut.

Dass das Camp erst eine Stunde später öffnet, stört uns nicht. Wir drehen eine Erkundungsrunde, suchen einen Stellplatz und sind erstaunt von der Fülle der anwesenden Camper. Nach Ankunftsbierchen geht’s schon bald ins Camp, wo wir uns ganz vorne an der Düne platzieren … eines vorweg: nach vormittäglichem Schläfchen ist der Platz weitgehend geleert, die Wochenendbesucher sind fort und wir finden ein (fast) perfektes Plätzchen. „Fast“ nur deshalb, weil wir auch noch dem aufkommenden Wind Tribut zollen und unsere Position nochmals verbessern … da sind wir aber schon die einzigen Gäste am Platz!

Ankunft am Strand im Herzen Europas

Die Ostsee ist und bleibt das „Meer der Europäer“, denn es liegt nicht nur im „Herzen“ des Kontinents, sondern auch nahe dem geografischen Mittelpunkt (Nähe Vilnius) und nur von europäischen Ländern umgeben.

Tag 1 zeigt sich als „absolut verdientes Geschenk“ für die Nachschicht, denn Teil 2 der Regenerationsphase verbringen wir bereits am Strand mit verdientem Bad und gutem Schläfchen. Da wir Camp und Umgebung schon kennen, verläuft der Start gemütlich und als positive Neuerung nehmen wir das großzügige, neue Sanitärgebäude nahe unserem Stellplatz zur Kenntnis. Alles perfekt und sauber, Preis pro Nacht 17,- und in Zeiten von „Corona“ mit ausreichend Abstand zu nutzen …

 

Corona-Erfahrungen Teil 1

Welch verdrehte Wahrnehmung die Virusgefahr bei den Menschen durch die Panikmache von Presse und teilweise auch Obrigkeit erzeugt, erkennt man aus der Tatsache, dass nicht unser Reiseziel ein Problem darstellt, sondern eher unser Herkunft wie bereits zu Beginn berichtet.

In der Slowakei hielt sich unser „Kontakt“ in Grenzen, nur beim Tankstopp in der Nordslowakei erledigten wir die Zahlung mit Tragen einer Maske … kein Problem. Beim folgenden Tankstopp in Polen, war das Tragen einer Maske schon freiwillig und ca. 50 % taten dies – zudem hielt man Distanz. Ab Litauen sind die Masken verschwunden und auch bei nötigem Abstand nirgends erforderlich und gefordert. Wie überhaupt die baltischen Staaten mit Zahlen an Neuinfektionen pro Tag zwischen 0 und 10 aufwarten können!

In Einkaufsbereichen sind die Verkäuferinnen und Verkäufer mit Glaswänden geschützt, 2 m Abstand werden per Aufdruck auf Boden und Wandtafeln eingefordert und in Sachen Disziplin gelten die Balten als „nordisch“.

Am Strand, in den sanitären Einrichtungen und im Camp lässt der vorhandene Platz keine Zweifel an der Seriosität aufkommen – die Wahnsinns- und Sinnlosigkeitsaktionen, die uns von Stränden in südlichen und westlichen Ländern übermittelt werden, kosten hier nur ein sanftes Lächeln.

Relax, Wind, Wellen & Radtour

Tag 2 nützen wir nach Durchzug einer Regenfront bei aufklarendem Wetter zu einem Ausflug ins Dorf Rucava, das wir 2011 schon besucht hatten. Es gilt ein paar Einkäufe für den täglichen Bedarf zu tätigen, zuvor machen wir aber die notwendige Erfahrung, dass die 6 km Schotterpiste am besten im Stile der Einheimischen zu bewältigen ist: mit „Vollgas“ – man schwebt sozusagen über den Schlagrillen !?!

In Rucava finden wir alles Notwendige im Einkaufsladen, bei einem kleinen Rundgang entdecken wir am Hauptplatz die ansehnliche Kirche der Gemeinde und das außergewöhnliche Musikinstrumentenmuseum, dem wir bereits vor 9 Jahren einen Besuch abgestattet hatten. Nach einer Labung mit Bier, Kaffee und Kuchen und einigen Fotos und Videodrehs geht es zurück an den Strand, wo sich das Szenario grundlegend geändert hat: starker Wind und hohe Wellen erwarten uns in den Dünen, was aber die Einheimischen nicht von gewohntem Badespaß abhält … auch wir genießen das außergewöhnliche Ambiente und ertappen uns dabei, dass es auch total erfrischend ist, einmal einfach nur ins Meer zu schauen! Ostsee-Strand-Therapie wie wir sie erhofft haben und von früher kennen …

Neben Ausspannen und Wanderungen an Strand und Pape-See wagen wir auch eine Radtour im Nationalpark. Dass diese Radtour aber bereits nach 13 km endet, liegt an den unwegsamen Wegen, die oft in tiefem Sand verlaufen und eigentlich nur zum Wandern geeignet sind. Und auf den trockenen Schotterpisten ist man den Autorasern und großen Staubwolken ausgeliefert … trotzdem gibt’s schöne Ausblicke auf See und Park – und die Rückkehr in die Dünen.

Besuch in Liepaja

Dass wir aber auch Einblick in lettisches Stadtleben finden, liegt an einem Ausflug in die Hauptstadt der Region Liepaja. Die drittgrößte Stadt des Landes mit rund 75.000 Einwohnern zeigt sich offen und aufstrebend, hat aber auch noch mit den Spuren des Kommunismus zu kämpfen. Liepaja war zu Sowjetzeiten „Sperrzone“, das lag am Militärhafen und das sieht man der Stadt in vielen Bereichen heute noch an.

Dabei kann „Libau“, wie der deutsche Name lautet, auf eine lange und vielfältige Vergangenheit zurückblicken. Die günstige Lage am Naturhafen an der Liva-Mündung ließ den Ort bereits im 13. Jahrhundert entstehen und lockte vor allem wegen seines Bernsteinreichtums Seefahrer aus Schweden, Rom, Byzanz und letztendlich aus deutschen Ländern an. Bis zum 2. Weltkrieg war Liepaja stets ein bedeutendes Tor zum Westen und unterhielt Schiffsverbindungen nach Halifax und New York.

Wir flanieren durch die bereits renovierte Altstadt samt Marktbereich und Fußgängerzone und stärken uns in einem der zahlreichen Lokale in einem der idyllischen Innenhöfe, ehe es nach Auffrischung unserer Vorräte beim „Maxima“ wieder zurückgeht.

 

Abschied mit Sonnenuntergang

Von Vorteil für allabendlichen Hochgenuss ist auch die Lage an der Westküste des Landes, denn die sich rasch ändernden Wetterbedingungen machen zumeist den Blick auf unglaubliche Sonnenuntergänge möglich. Wer in Betrachtung der in der Ostsee versinkenden, glühenden Kugel nicht von wirklich emotionalen Gedanken und romantischen Anwandlungen erfasst wird, ist hier fehl am Platz.

Außergewöhnlich bleibt es trotzdem, sich zu dieser fortgeschrittenen Tageszeit und in Anbetracht von Wind und herrschenden Temperaturen um 15°C in die bis zu 2 m hohen Wellen zu stürzen … einzige Rechtfertigung: im Wasser ist es wärmer als an der Luft!

 

SOMMER 2020

 

WOHNWAGENTOUR

IM BALTIKUM

 

-> Zu Teil 2:
Natur pur und Strandleben
am Kap Kolka