Neuseeland – Weihnachten bei den Maoris

Neuseeland – Weihnachten bei den Maoris

Als wir uns am 24. 12. – „Heiligabend“ – von Picton aus zurück nach Wellington zur Nordinsel aufmachen, sind wir uns natürlich der Tatsache bewusst, dass Weihnachten diesmal „etwas anders“ ausfallen wird … nicht nur aufgrund des fehlenden Schnees, der anderen Temperaturen und des entgangenen Weihnachtsstresses.

Schon die Reise ist diesmal aufregend. Nach dem Strandtag zuvor hat das Wetter wieder auf neuseeländisch-wechselhaft gedreht, das bedeutet Wolken, Drizzle (eine Mischung aus Dunst und feinem Regen), Sonne und vor allem sehr starkem Wind.

Fahrt über die bewegte „Cook Strait“

Diesmal bin ich alleine mit dem Auto auf der Fähre angekommen, der Rest der Familie wählt das Kleinflugzeug der „Sounds Air“ über die bekannt bewegte „Cook Strait“ …. und diesmal ist der starke Wind der Hauptdarsteller. Denn während das Fährschiff zuerst gemütlich durch die geschützten Fjorde der Marlborough Sounds tuckert und sich dann mühelos und kaum „beeindruckt“ den Wellen der Cook Strait stellt, kämpfen die Flugzeuge mit den Tücken des böigen Windes.

Zwei Maschinen starten diesmal von Picton wegen des großen Andrangs vor Weihnachten und schon die – scheinbar überladene – erste Maschine mit 20 Personen an Bord hat einige Probleme beim Start und streift beinahe die Baumgruppe am Ende der Rollbahn. Im Angesicht dieses Erlebnisses ist der Start für Gerlinde, Alex und Nick in der 2. Maschine natürlich mit einigem „Bauchkribbeln“ verbunden, aber sie kommen problemlos weg und schaukeln sich – mehr oder weniger entspannt – durch die Windböen über der Strait. Dass sie eine Extraschleife beim Landeanflug in Wellington ziehen müssen, um einem Jumbo die „Vorfahrt“ zu lassen, gefällt letztlich nur Alex, dem „Flieger“,  … und mir! Denn ich kann sie in Ruhe vom Schiff aus filmen.

Vorbereitungen fürs Weihnachtsessen

Nach Erledigung der „Weihnachtseinkäufe“ im bekannten „Warehouse“  ist im „Hause Ebner“ (= mein vor 45 Jahren ausgewanderter Onkel aus Trofaiach) am Queens Drive in Lyall Bay schon einiges los, denn die „Maori-Großfamilie“ sammelt sich zu den Vorbereitungen fürs Weihnachts-„Hangi“. Dieses typische Maori-Essen wird zu besonderen Anlässen gefertigt und ist uralte Kochtradition (heute mit modernen Materialien) bei den Nachkommen der Ureinwohner Neuseelands.

Wir freuen uns natürlich bei den Vorbereitungen und dem anschließenden Festschmaus dabei sein zu dürfen. Hier der Ablauf im Zeitraffer: Abholung der Eisenkörbe und Eisenstücke zur Hitzeerzeugung & Ausheben der Hangi-Grube, Zubereitung des Fleisches (Huhn, Schwein, Schaf) und der Füllung, Vorbereitung des Gemüses (Kartoffeln, Kumara/Süßkartoffel, Kürbis …) und „Verpackung“ der zu garenden Speisen in Folie und Jutesäcke..

 

Das „Hangi“ ist uralte Maori-Tradition

Am nächsten Morgen: Anheizen der Eisenstücke, auf denen dann das Hangi gegart wird. Nach 4 Stunden werden die glühenden Eisen in die Grube gehievt (sehr heiß!), die Körbe darüber gestellt und mit Tüchern abgedeckt, darauf die Grube mit Erde zugeschüttet. Das Hangi gart nun 3 bis 3,5 Stunden, ehe alles wieder ausgegraben …. und serviert wird!!! Köstlich, kann ich nur sagen. Ein wahrer Festschmaus kombiniert mit diversen Salaten aus Kartoffeln, Nudeln, Eiern, Krabben, rohem Fisch, viel Gemüse etc.

Bescherung ist am Christtag

Während am 24.12. dann schon bei den Vorbereitungen „gemütlich gefeiert“ wird, begeht man „Christmas“ erst am 25.12. morgens, wenn vor allem die Kinder ihre Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, der übrigens schon seit mehr als einer Woche steht, auspacken. Wenig Tradition, mehr Ramsch … der Rest des „Christmas Day“ ist Essen, Essen … und Feiern – bis in die Morgenstunden.

Und dann wird gefeiert …

Dafür kommen ständig Freunde und Bekannte vorbei um Weihnachtswünsche zu überbringen, einen  Drink zu nehmen … und weiter zu ziehen. Sehr nett und gemütlich, denn man lernt eine Vielzahl Menschen aller Kulturen und Konfession kennen und bekommt einen tiefen Eindruck in Lebensweise der Maoris und der Neuseeländer. Ein Völker- und Kulturgemisch, das sicher einzigartig auf der Welt scheint, mit einer Offenheit und Sorglosigkeit, die ebenfalls „gewöhnungsbedürftig“ für uns Europäer ist.

„Boxing Day“ (26.12.) benötigen die Neuseeländer dann zum Ausschlafen, Relaxen und …. zum Shopping, denn schon jetzt startet der „Boxing Day Sale“ – der Ausverkauf mit Rabatten von 50 % und mehr, der meist bis ins neue Jahr dauert. Und dann haben „Harvey Norman“, „Farmers“, „Dick Smith“ oder eben „Warehouse“ Hochsaison – die Gegenstücke zu MediaMarkt, Cosmos oder Interspar.

Merry Christmas.  

La ora na … Guten Tag Tahiti!

La ora na … Guten Tag Tahiti!

Einmal in der Südsee baden oder einfach nur am Strand liegen … auch so ein Traumklischee, das einfach verlockend ist. Optimal, wenn dieses Ziel noch dazu sozusagen „direkt am Wege“ liegt. Was in unserem Fall bedeutet, dass uns die Route unserer „Round-the-world-Tour“ von Los Angeles nach Neuseeland führt und wir einen 2-wöchigen Zwischenstopp in Französisch-Polynesien einlegen. Tahiti und Moorea – wir kommen!

Anreise

Unser Südseeabenteuer startet – wie erwartet – bereits am LAX, dem überdimensionalen Airport von Los Angeles. Abenteuerlich deshalb, weil am gesamten International Airport die Adaptierungsarbeiten nach „09-11“ laufen – kein Vorteil, denn nach der ersten vergeblichen Suche nach einem Quantas-Schalter und dem eher gemütlichen Einchecken bei „Air Tahiti Nui“ muss man zuerst in die Warteschlange und dann samt Gepäck durch die Sicherheitssperre …. eh schon wissen …. bis auf die Socken.

Nach einer Stunde sind wir durch und lassen uns am Terminal zu unserem Gate nieder …. eher entspannt-neugierig als gespannt-nervös!

Der Airbus 340 wartet dann weit draußen auf einem Nebenterminal, denn Tahiti gehört sicherlich nicht zu den Hauptdestinationen im Pazifischen Raum. Der Jumbo ist zu 2/3 gefüllt, also können auch wir uns auf 4 Plätzen ausbreiten und dann zischen wir los zum 8-stündigen Flug in die südliche Hemisphäre unseres Globus. Nach ca. 5 Stunden überfliegen wir – laut Bordcomputer – mit 840 km/h in 10.972 m Höhe bei -52°C den Äquator, wir stoßen mit einem Gläschen Chardonnay an.

Ankunft in Papeete

Beim butterweichen Aufsetzen in Papeete hat es 27°C um 19,30 h und wir sind 11 Stunden hinter der MEZ zurück. Blumenmädchen und Tahiti Music erwarten uns beim Eingang, beim Zoll geht’s für uns EU-Bürger ganz rasch, denn hier hat Frankreich das Sagen! Leider auch beim Preis, wie wir kurz darauf beim Autovermieter Avis feststellen. Dennoch mieten wir vorerst für 1 Woche ein Auto (Ford Fiesta Airconditioned), zumal das bestellte Taxi von der über Internet gebuchten Unterkunft ausgeblieben ist. Sorgenfalten gibt’s dann auch, weil der Bankomat uns per Kreditkarte kein polynesisches Geld auswirft …. Laut Info gibt es aber internationale Geldmaschinen in der Stadt.

Eingewöhnung

Wir starten in die tahitianische Nacht und erreichen nach 10 km unsere vorerst für 1 oder 2 Nächte gebuchte Pension „Chez Armelle“ am Strand. Von diesem und vom Meer sehen und hören wir aber vorerst nichts, dafür aber eine Reihe dunkelhäutiger Menschen, die sich schön langsam unserer Anwesenheit bewusst werden. Ein Zimmer bekommen wir auch, das einzige mit „private bathroom“ zu vergleichsweise günstigem Preis … leider werden unsere Nasen vom Duft frischer Farbe von den eigentlich erwarteten Gerüchen abgelenkt. Wir versuchen aber locker zu bleiben, uns des langen Reisetages bewusst zu werden und entspannen uns bei einer Flasche Syrah Francaise auf der trotzdem urigen Terrasse.

Am nächsten Tag wird uns vieles klar. Eng ist es wirklich hier am Stadtrand von Papeete und auch von Strand und Meer sehen wir jetzt mehr, allerdings nur einem schmalen Streifen. Die Pension ist zwar sehr nett, hat aber kein Zimmer zum Meer hin und nach dem typisch französischen Frühstück auf der Terrasse (Selbstbedienung und auch selbst abwaschen!) beschließen wir weiter zu fahren – vorerst einmal die West- und Südküste entlang der hellblau leuchtenden Lagune.

Hiti Moana Villa

Und dieser Ausblick ist es dann auch, der uns schon nach 30 km zum endgültigen Verweilen animiert, als wir bei der „Hiti Moana Villa“ einbremsen, um uns mal zu erkundigen und den wirklich idyllischen „Lagoonview Bungalow“ mit Namen Tifanie für 3 Tage angeboten bekommen. Fußfrei zum Pazifik und wirklich hübsch. Pazifik-Feeling pur, Preis okay. Pikanterie am Rande, die Unterkunft hatten wir sowohl im Internet als auch im Reisebüro bereits angeboten bekommen, aber die Realität übertrifft dann eindeutig alles …. wir sind „angekommen“!

Nach einem ersten Bad in der Lagune und im Pool können wir uns mal total entspannen und um uns der beneidenswerten Situation und „Location“ bewusst zu werden wühlen wir erst mal in der geographischen Statistik – wo sind wir eigentlich gelandet?

Mitten im Südpazifik, über 17.000 km von Europa bzw. 7.000 km von Amerika und 6.000 km von Australien entfernt! Tahiti und die Inselwelt von Französisch-Polynesien (118 an der Zahl) bedecken mit einer Gesamtfläche von nur 4.000 km² ein Gebiet von der Größe Europas und dass wir es mit tropischem Klima samt maximaler Sonneneinstrahlung zu tun haben, bemerken wir ebenso sofort, wie auch die Tatsache, dass die Temperaturen vom Passatwind angenehm „gekühlt“ sind …. 26 bis 27°C tägliche Durchschnittstemperatur und Tagestemperaturen von weit über 30°C gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit sind dennoch in den ersten Tagen für uns schweißtreibend. Auch die Wassertemperatur in der Lagune dient vor allem am Nachmittag nicht mehr der Abkühlung, da muss schon der Pool herhalten. Wir stehen jetzt am Beginn des Sommers hier, der erfahrungsgemäß feuchter ist als der „Winter“, richtig heiß wird’s dann von Jänner bis April.

Erste Inselerkundungen

Das aus zwei Vulkanen entstandene Tahiti stellt die größte und mit über 2000 m auch höchste Insel in Französisch-Polynesien dar und wir umrunden mit unserem Fiesta das geschwungene Eiland …. ein tropischer Zaubergarten umgeben von einem Saumriff, das eine blau schimmernde Lagune bildet und die Küste vor der Brandung schützt. Dort, wo sich das Riff öffnet, haben sich die großen Häfen und Orte gebildet, speziell bei Papeete, der lebendigen und geschäftigen Hauptstadt samt einzigem internationalen Flughafen. Von hier aus geht’s mit Schiffen oder Klein – und Kleinstflugzeugen zu den tropischen Paradiesen, die da Bora-Bora, Marquesas oder Gambier heißen.

Unser Programm in diesen ersten Tagen wird vor allem davon beeinflusst, dass wir unser Auto fleißig nützen wollen und dass wir bei Erkundung der Insel zur Überzeugung kommen, im Hiti Moana wirklich großartig und kostengünstig untergebracht zu sein. Viele Pensionen bieten wenig für ihr Geld oder liegen bergseitig und die Anfrage nach einem der wirklich idyllischen „Overwater-Bungalows“ bei den diversen Resorts und Hotels bringt uns rasch auf den Boden der Realität zurück: zwischen 400 und 650 € – pro Nacht natürlich. Na ja, träumen wird man wohl noch dürfen …. da ziehen wir nach 3 Tagen doch lieber im Hiti Moana zum großen „Einser-Bungalows“ um, direkt am Pool und Meer, 1. Reihe Südpazifik und mit allem Komfort (Wohnraum, Küche etc.).

Mitbewohner und Sonnenuntergänge

Und der „Rest“ dieser ersten Woche im Südsee-Paradies ist Relaxen, Baden in der Lagune, in der wir uns per Doppelsitzerkajak über ein Korallenmeer bis ans Saumriff vorkämpfen, Sightseeing, Palmen, Dschungel, Ananas, Bananen, Vanille, Mangos, Papayas, Kokosnüsse, Aus- und Einblicke, Strände, Berge, Blütenpracht, auf Nachbarschaft mit Fischen, Schildkröten, Erdkrabben, Vögel und …. Geckos, unsere unausbleiblichen Mitbewohner auf der Terrasse. Und natürlich echte Südsee-Sonnenuntergänge …!

Feuchte Tage im tropischen Paradies

Wir haben schon den einen oder anderen Regenguss erlebt, aber gegen Ende der ersten Woche im Südpazifik nahe dem Äquator bekommen wir einen wahren Eindruck davon, welchen „Preis“ man für das immergrüne tropische Paradies wettermäßig zu zahlen hat:

4 Tage „Regenzeit“ mit wechselnder Schauerstärke und zeitweiligen kurzen Wolkenlöchern, die wir bei Temperaturen um die 30°C zu notwendigen erfrischenden Bädern in der Lagune bzw. im Pool nützen. Ich glaube man nennt diese Klimabedingungen „sehr schwül“ …!

Und wenn man abschließend zu resümieren geneigt ist, haben wir in diesen 2 Wochen drei verschiedene tahitianische Sommertypen erlebt: den ungewöhnlich trockenen zu Beginn, den sehr feuchten Teil in der Mitte und zum Abschluss unseres Aufenthalts in Französisch Polynesien den „normalen“ wechselhaften Sommer mit Temperaturen um und über 30°C tagsüber bzw. 27°C Tagesmittel verknüpft mit hoher Luftfeuchtigkeit und ständiger „Schwitzbereitschaft“ …. In Verbindung mit den ständigen Wechselbädern aus Hitze, Air conditioned und Zugluft ideales Umfeld für eine dahin schleichende ständige Verkühlung mit Hustenreiz. Na ja, es gibt Schlimmeres …

Saumriff und Korallen

Dass wir trotzdem nicht untätig bleiben, liegt an der Vielfalt der Insellandschaft mit weiten schwarzen Sandstränden, zahlreichen Sehenswürdigkeiten mit historischem Hintergrund, dem gebirgigen Kern der Doppelinsel und der Pracht an tropischen Gewächsen und Tieren sowie der faszinierenden Unterwasserwelt in der Korallenlandschaft der Lagune …. vor allem am Saumriff, zu dem wir uns insgesamt 4 Mal mit einem Doppelsitzerkajak vorwagen. Einmal dabei haben wir allerdings viel Glück, als sich plötzlich der Wind dreht, starken Wellengang erzeugt und uns bzw. vor allem meine Fotoausrüstung beinahe „versenkt“ …..

Trotzdem schaffen wir es an einem völlig ruhigen Morgen in der Lagune zu fotografieren, es macht sich allerdings das Fehlen einer Unterwasserkamera bemerkbar. Man erhält aber einen Eindruck davon, welche Rolle das Riff spielt, denn hier prallt die Brandung mit voller Wucht dagegen, während im Innern der Lagune eine in allen Blautönen schimmernde Wunderwelt existiert … mit Korallenblöcken in gewaltigem Ausmaß und einer Fülle an Fischen in allen Farben und Mustern. Dass wir auch einer Muräne ansichtig werden, ist allerdings ein anderes Kapitel …

Inselrunde

Bei einer Inselrundfahrt und mehreren Touren wird uns auch die unterschiedliche Geographie der Hauptinsel Tahiti Nui klar, denn während die Süd- und Südwestküste in der schützenden Lagune liegt, prallt an der Nord- und Nordostküste teilweise ungeschützt die gewaltige Brandung an herrliche, teilweise schwarze Strände. Ein Paradies für Surfer und Wellenreiter und fotografisches Gegenstück zu den sanften Lagunenfarben. Eine ca. 120 km lange Inselstraße umrundet die größere Halbinsel und originell präsentiert sich auch das dazugehörige „Verkehrsleitsystem“ bestehend aus rot-weißen Markierungssteinen, die die Entfernung von der Hauptstadt Papeete anzeigen.

Unser Drang nach Museumsbesuchen hält sich in Grenzen, aber wir stehen eines Tages am „Venus Point“, einem Leuchtturm am Ort der ersten Landung von James Cook 1769 sowie der folgenden europäischen Entdecker und Missionare u.a. für Captain Bligh (1789) und der „Bounty“, jenem Schiff, dessen Meuterei uns durch den berühmten Roman des Amerikaners Hall dokumentiert blieb.

Entdeckung

Damit ist aber auch schon ein Großteil der jüngeren tahitianischen Geschichte abgehakt, denn nach Besiedelung vor etwas mehr als 2000 Jahren durch die Polynesier war es der portugiesische Weltumsegler Magellan, der 1521 erstmals in die Gegend des heutigen französischen Protektorats „Polynesien“ kam. Erst knapp 150 Jahre später wurde die Insel Tahiti für die Europäer entdeckt: 1767 durch den Engländer Wallis und 1968 durch den Franzosen Bougainville, der letztlich zum Verbreiter des Mythos der Paradies-Insel Tahiti wurde.

Sehenswerte Natur und Historie

Wir entdecken auf unseren Touren u.a. das Blasloch „Arahoho“ in einem Felsen, die 3 Wasserfälle von Faarumai, den Ausblickspunkt Belvedere in 600 m am Fuße des höchsten Berges von Tahiti (über 2000 m hoch!), die herrlich kultivierte Grotte von Mara’a und die Marae von Arahurahu, eine restaurierte Kultstätte mitten im Dschungeldickicht mit verschiedenen einst den Göttern geweihten Bauten und Figuren aus gehauenem Stein. Wir lassen es uns aber auch nicht nehmen, einen Blick durch die „Hintertür des Paradieses“ zu werfen, um einen Eindruck vom Leben und Tun der Tahitianer zu bekommen, die uns sehr gemütlich und freundlich, aber wenig fleißig und bestrebt erscheinen … den Fotos nach dürfte das auch stimmen. Das teure (französische) Leben wird auch nicht gerade zu einem gehobenen Basisleben der Insulaner beitragen.

Papeete

Neben einigen Monumenten der jüngeren Geschichte und prächtigen Bauten lohnen zwei Dinge den Besuch von Papeete. Zum einen natürlich der Besuch des geschäftigen Hafens, der sowohl Passagieren als auch dem Warenumschlag zur Verfügung steht. Von hier verkehren Fähren zu vielen anderen Inseln des Staates, Kreuzfahrtschiffe legen hier an und das Gewusel ist enorm.

Zum andern sollte man nicht den Besuch des Marktes versäumen, auf dem alles angeboten wird, was man zum Leben braucht … oder auch nicht. Es präsentiert sich ein kunterbuntes Sammelsurium an Lebensmitteln, Schmuck, Haushaltwaren und natürlich auch Ramsch. Die Auswahl ist auf jeden Fall europäisch-pazifisch gewaltig und beeindruckend und gibt einen Einblick auf die Vielfalt, die das Inselparadies samt Wetterküche produziert. Verhungern war hier zu allen Zeiten unmöglich … das wussten auch Cook, Bligh & Co.

Moorea

Nicht nehmen lassen wir uns eine Fährfahrt samt Inselumrundung zur Nachbarinsel Moorea, die sich zumeist in dichte Wolken gehüllt zeigt. Auf der etwas heruntergekommenen Fähre können wir mit den ersten europäischen Seefahrern mitfühlen, die hier vor Anker gingen. Stets dichte Wolken umhüllen die Gipfel der gebirgigen Inseln, denen man sich durch Löcher im Riff vorsichtig nähern musste, um nicht auf Grund zu laufen. Um dann aber ein Paradies vorzufinden, in denen es eine unendliche Pracht an Nahrung gab sowie einen Menschenschlag, dessen weibliche Spezies es den Europäern seit jeher angetan hatte … von den Meuterern der Bounty bis hin zu Paul Gauguin, James Norman Hall oder Jacques Brel.

Overwater Bungalow

Und dann haben wir es doch gewagt … die Sache mit den „Overwater Bungalows“! Wahrscheinlich in erster Linie, um mitreden zu können und das Gefühl zu erleben, eine Nacht in einem der sündteuren Resorts verbracht zu haben.

Im Meridien Resort am Stadtrand von Papeete kommen wir in den „Genuss“ ein Vor-Weihnachtsangebot zu bekommen. So kostet eine Nacht im – zugegebenermaßen bestens gelegenen – Luxusbungalow dann lächerliche 385,- Euro … natürlich ohne Frühstück.

Dazu haben wir aber am kommenden Morgen sowieso nicht Zeit, da unser Weiterflug nach Auckland bereits um 6,00 h startet. Dafür genießen aber noch intensiver den Abschied aus einem Südseeparadies, das uns einerseits wieder neue Energie für die weitere Reise im Südpazifik aber auch echte Einblicke in Natur und Kultur dieses tropischen Paradieses gebracht hat … inklusive Spurensuche, Klischeebewältigung und Regenzeit.

Ob wir wiederkommen? Wer weiß.