Stippvisite in Ostfriesland

Stippvisite in Ostfriesland

Bier wie Wetter … friesisch herb!

Natürlich ist die Bekanntheit Ostfrieslands seit dem „Blödler“ Otto Waalkes auch in unseren Breiten gewachsen und Ostfriesenwitze gehören zum Repertoire jedes Entertainers. Doch das flache Land zwischen Ems und Weser stellt auch ein landschaftliches Kleinod dar, das sich seit den Sturmfluten vergangener Jahrhunderte und dem notwendigen Bau eines Deichs als Schutzwall konsolidiert hat. Für uns wird der Aufenthalt eine Spurensuche nach all diesen Besonderheiten und ein erstes Schnuppern ins Wattenmeer … bei durchaus „nordisch-friesischem Wetter“. Oder wie sagts die bekannteste Brauerei: „Wie das Land – so das Jever: friesisch herb!“

Wettertechnisch muss vorausgeschickt werden, dass die Region vor nicht allzu langer Zeit auch unter ähnlicher Hitze und Trockenheit zu leiden hatte wie der übrige Kontinent. Man erkennt dies auch an den verdorrten und ausgebrannten Feldern. Dass ausgerechnet wir in eine Phase unbeständigen Wetters mit Temperaturen um 15 – 17°C geraten, macht es nicht unbedingt leichter, zumal eine kräftige Brise aus Nord die Empfindung verschärft.

Aber alles im Rahmen und wie gesagt: Friesisch herb!

Ankunft in Ostfriesland

Dabei gestaltet sich die eher verregnet prognostizierte 250-km-Anreise aus Münster als gemütlich und bei Anfahrt auf der A31 in Leer zeigen sich zarte Sonnenstrahlen, mit denen wir an diesem Tag gar nicht gerechnet hatten. Unser Plan für dieses erste „Rendevous“ mit Ostfriesland in Unkenntnis der Ausgangssituation ist, dass wir uns ein Camp in zentraler Lage an der mittleren Küste nahe Aurich suchen, von wo aus wir unsere Touren starten bzw. auch ein bisschen ausspannen und ins Watt gehen wollen.

So steuern wir bei Leer per Landstraße über Aurich und Wittmund die Region im Nordosten an, wo wir einige Campingplätze und Stellplätze für Wohnmobile in den Führern gefunden. Die Frage wird sein, ob sich Plätze nur hinter dem Deich befinden oder ob sie vorgelagert liegen und Ausblick aufs Meer bieten.

 

 

 

Campingsuche & Monstercamps

Schon der erste Versuch bei Harlesiel gibt uns einen Eindruck und Vorgeschmack. Durch eine enge Hafeneinfahrt, wo sich der Deich öffnet, gelangen wir an die Außenseite und an einen Strand, der sich kilometerweit vor uns ausbreitet. Leider tut das auch der Campingplatz und wir finden eines dieser „Monstercamps“ mit bis zu 1.500 Stellplätzen … und „germanischer“ Nummerierungsordnung. Da das Camp gerade „Mittagspause“ macht und die Schranken geschlossen sind – auch das sind wir nicht gewöhnt –, beschließen wir weiter zu suchen und gelangen nach Bensersiel, das uns von der Beschreibung mehr zugesagt hatte, da sie hier Plätze am Sandstrand anbieten.

Schon die Zufahrt zeigt sich „überschaubarer“ und idyllischer ob des kleinen Hafens und der angeschlossenen Fährstation zur Insel Langeoog. Auch hier ist kurze Mittagspause (13 bis 14 h) und diese Zeit nützen wir, um uns einen ersten Eindruck vom Camp zu machen. Und dieser fällt positiv aus … zum einen, weil die Vorderfront nicht so „ghettohaft“ anmutet, weil sie wirklich Plätze im Sand haben und weil wir uns in Anbetracht der bisherigen Fahrtdauer im Minimarkt laben … mit Brötchen und … richtig: mit einem Jever!

Als bei der Anmeldung die nette Dame uns auch noch einen Platz im „Sand“ mit der Adresse „Am Spielplatz 6“ ist die Welt in Ordnung. Der Platz ist für 4 Nächte zu haben und auch der Preis ist mit 31,- all inklusive ok. Also ab zum „Stranderlebnis“ mit Auto und Wohnwagen … eine Premiere, denn einen Stellplatz dieser Art hatten wir noch nirgends erlebt!

Der Ankunftstag gilt der Orientierung und wir erkunden das Riesencamp, das sich weitläufig am Strand ausbreitet und den Großteil der 560 Stellplätze für Dauercamper anbietet … natürlich ist dieser Teil nicht besonders unterhaltsam und wir ziehen uns in unseren Bereich an der Vorderfront zurück. Bei einem ersten Spaziergang am Strand bekommen wir einen ersten Eindruck vom „Wattenmeer“, denn zurzeit ist ca. um 17 Uhr „Niedrigwasser“ – also Ebbe. Aber auch die einfahrende Fähre und die Parade an Strandkörben bewundern wir und insbesondere 2 spezielle Exemplare, die man für idyllische Nächte mieten kann – inklusive Sekt, Aussicht etc. Bei den tiefhängenden Wolken ist das allerdings gerade wenig spannend. 

 

 

Auf zur Halbinselrundfahrt

Der kommende Tag verspricht Aufhellungen ab Mittag – gegen das Wetter ist hier sowieso „kein Kraut gewachsen – und gegen 11 Uhr machen wir uns auf, die Osthälfte der Halbinsel zu erkunden. Start ist in Leer und wir lassen uns per Auto tief ins Zentrum treiben. Prompt finden wir einen Parkplatz direkt an Altstadt und Hafen – allerdings nur für 1 Stunde, doch diese genügt, um uns neben einer Stärkung in einer orig. Kaffeerösterei einen Eindruck von dem idyllischen Städtchen samt Hafenpromenade und Holzbrücke an der Ems zu machen. Holländisches Frühbarock ist hier teilweise angesagt und Leer steht für Tee- und Weinimporte … mit tollen Eindrücken ziehen wir weiter.

 

 

Auf den Spuren von Otto Waalkes

Ziel 2 ist die „Metropole“ Emden, die Heimat von Otto Waalkes, aber auch zahlloser Industrien – allen voran VW. Das gibt der Stadt einen wenig einladenden Eindruck, obwohl sich das Zentrum am Innenhafen schmuck präsentiert. Der Hauptanziehungspunkt ist aber letztlich das „Otto-Hus“ in bester Lage, wo aus wir unsere Nase reinstecken, aber erst nachdem wir uns ausgiebig mit kräftiger Frischbrötchen-Mahlzeit samt Jever gestärkt haben.

 

 

Zwischen Emsmündung und Wattenmeer

So sind wir fit für die Fahrt an den Nordwestrand Deutschlands auf der Halbinsel Krummhörn. Der Außenposten Knock bietet einen Blick auf die Emsmündung und die beginnende Nordsee inklusive die holländische Industriesilhouette am anderen Ufer. Wir selbst befinden uns auf kulturhistorischem Siedlungsboden, dem hier schon Kaiser Friedrich II. mit Errichtung eines „Siel- und Schöpfwerkes“ seinen Stempel aufprägte.

Wir erfahren viel Interessantes einige Kilometer weiter bei Besichtigung und Besteigung einer Windmühle, wo uns der nette Wärter die Lage verständlich erläutert. Das Dorf Rysum gilt als Mustersiedlung eines „Warfendorfes“ – einer Ansiedlung, die auf einem künstlichen Hügel in ehemaliger Moorlandschaft errichtet wurde. Der Ort bietet aber in seiner Kirche mit der ältesten deutschen Orgel ein weiteres Highlight.

Wieder einige Fahrminuten entfernt kommen wir in den Bereich des Wattenmeeres und zweier sehr unterschiedlicher Leuchttürme: zuerst Campen, der mit einer Höhe von 60 m der höchste Leuchtturm Deutschlands ist, und Pilsum. Dieser ist zwar der kleinste seiner Zunft, doch seine Bekanntheit verdankt er dem Auftreten in einem der bekanntesten Otto-Filme.

 

 

Besuch bei der Krabbenflotte

Den Abschluss bildet ein Besuch von Greetsiel, wo eine der letzten deutschen „Krabbenflotten“ vor Anker liegt und sich ein schmuckes Städtchen um den Hafen präsentiert … allerdings mit allen Auswirkungen des modernen Tourismus. Da fahren wir lieber zurück in unser Camp am Strand und genießen den Abend, wobei man dazusagen muss, dass wir nun wissen, warum hier alle Camper ihre Fahrzeuge südwärts – also vom Strand abgewandt – abgestellt haben: der Wind hat aufgefrischt und lässt ein Sitzen vor dem Wohnwagen kaum zu. Ok.

 

 

Jever & Labskaus

In Ermangelung eines Internetnetzes an Vorderfront müssen wir am nächsten Morgen zur Kenntnis nehmen, dass sich die Wettersituation verschlechtert hat und uns statt Ausblick aufs Watt Wind- und Regenböen erwarten. So ziehen sich Motivation und Tagesauftakt in die Länge, wir beschließen aber dann einen Ausflug ins benachbarte Jever zu machen, wo neben der bekannten Bierbrauerei auch einiges an Kultur wartet.

Schade, dass der Regen auch den Ausblick trübt, den ich vom Schlossturm im Stadtzentrum bekomme, wo die abenteuerliche Besteigung Teil der Museumstour ist. Nach Stadtrunde und Teeshopping gelangen wir zum Jevershop, wo wir Souvenirs erstehen, und da die Besichtigung nur in geführten Touren während der Woche möglich ist, verkosten wir das „friesisch-herbe Hopfenkaltgetränk“ nebenan in der Gaststätte der „Getreuen Bismarcks“. Dazu gibt’s Fisch und Labskaus, eine ostfriesische Spezialität in Form eines „breiartigen Schweinefleisch-Kartoffelgemisches“ … im Internet nachzulesen. 

 

 

Schifffahrt zur Insel Langeoog

Auf Wetterbesserung hoffend planen wir für den kommenden Tag einen „Sonntagsausflug“ per Schiff zur Insel Langeoog und informieren uns noch am Vorabend über Abfahrtszeiten und Preise für Personen und Fahrräder. So sind wir gut vorbereitet und beschließen, die Räder im Hafen zu lassen. Diese hätten gesondert aufgegeben und befördert werden müssen, mehr als die Personenpassage (22,50) gekostet und uns auf der Insel wenig gebracht. Überraschend können wir eine Fähre mit Zwischenabfahrt nehmen und sind zum geplanten Start schon auf Langeoog gelandet. 

 

 

Auf den Spuren von Lili Marleen

Die Fähren hier fahren ganztags und gezeitenunabhängig, da es eine Fahrrinne für die Schifffahrt gibt. Vom Hafen wird man dann per „Inselbahn“ mit dem Zug ins Städtchen befördert und der Rest ist Wandern. Wenigstens präsentiert sich das Wetter durchwegs trocken, es bleiben aber dichte und tiefhängende Wolken. Zuerst schlendern wir durch die Hauptstraße, finden die Statue von Lale Andersen, der Sängerin von „Lili Marlen“, die hierher vor den Nazis flüchtete und auch begraben ist. Gleich dahinter geht es in die Dünen mit dem malerischen Wasserturm, der einen guten Ausblick bietet. 

 

 

Strandkörbe & Wattenmeer

Nach obligatorischer Stärkung mit Suppe und Fischbrötchen plus Jever unternehmen wir eine ausgiebige Wanderung über den unglaublichen und ausladenden Strand an der Nordseite, bewundern die bunte Vielzahl Tausender Strandkörbe und die Geschäftigkeit am Meer ob des Wetters. Kinder lassen sich einfach von nichts abhalten …

Um 16,00 h geht es wieder zurück durchs Watt, wo uns die Tragweite der Gezeiten erstmals klar wird, denn wir fahren rund „2 Meter tiefer“ zurück und sind von endlosen Sandbänken des Watts umgeben, da nun Ebbe herrscht. Robben säumen den Weg durch die schlammige Fahrrinne und das einzige, dass den tollen Tag trübt ist der Umstand, dass wir keinen Ort finden, wo das Wimbledonfinale zwischen Federer und Djokovic übertragen wird. Wir erfahren am Handy natürlich den „betrüblichen“ Ausgang, was unsere Stimmung kurz absinken lässt … um aber schon bald die gewonnen Eindrücke erstmalig Revue passieren zu lassen. Natürlich auch in Form von Bildern und zahllosen Videos, die wir anfertigen, um wieder eine Präsentation zu erstellen.

Und am Abend im Wohnwagen wälzen wir schon Pläne für die Weiterreise Richtung Norden und entschließen uns, einen Platz an der Küste zwischen Bremerhaven und Cuxhaven anzusteuern. Wir hoffen dabei natürlich, ein weniger überlaufenes Camp zu finden, von dem aus wir die als „Waterkant“ bekannte Region erkunden und auch einen Einblick in den „Nationalpark Wattenmeer“ gewinnen können … wir werden ja sehen – von Menschenmassen haben wir jedenfalls erstmal genug. 

 

 

Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Die Lofoten – der Außenposten im Atlantik stellt eine Welt für sich dar … nördlicher gelegen als Alaska, Island oder die bewohnten Bereiche Süd-Grönlands ist und war der Archipel seit vielen Jahrhunderten nicht nur ständig besiedelt, sondern auch Heimat der Wikinger. Berühmt und abhängig vom Fischfang haben sich die Inseln vom Dorschfang zum „Touristenfang“ gewandelt … Traumbilder und ebensolches Ambiente in den urigen Fischerdörfern garantieren Touristenscharen, allerdings – um der Wahrheit Genüge zu tun – abseits von „Massentourismus“ und „All-Inclusiv-Wahn“ … Ambiente der Weltklasse, Natur pur und UNESCO-Weltkulturerbe … Eintauchen und Genießen!

DIE VORGESCHICHTE

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Tour bestand seit Sommer 2016, als wir aus Finnland zurückkehrten und mit viel Euphorie eine Kombination aus neuen Wege und altbekannten Zielen im Norden unseres Kontinents zu schmieden begannen. Das Endziel – die Lofoten – stand sofort fest … der Weg dorthin sollte aber etwas Neues, Unbekanntes werden. Gesagt – getan.

So führte der Weg per Wohnwagengespann über bereits bekannte Abschnitte durch die Slowakei, Polen und die baltischen Staaten letztlich entlang der finnischen Ostseeküste und der finnisch-schwedischen Grenze hoch in den Norden bei Skibotn, wo wir auf den Nordatlantik und die norwegische Küste trafen …

ANKUNFT AM NORDATLANTIK

Ein Online-Blick auf Wetterkarte sowie Zeittabelle der Sonnenscheindauer zeigt uns den Weg zum ersten Ziel im Nordland – nicht die südlicher gelegenen Lofoten, sondern der nördliche Teil des Inselbogens im Atlantik – die Vesteralen – mit offenem Ausblick Richtung Norden bieten uns noch jenes Spektakel, für das wir hauptsächlich den weiten Weg auf uns genommen haben: die Mitternachtssonne … jene Phase, in der die Sonne nicht am Horizont verschwindet. Und so wird die Insel Langöya unser erster Standort zur Erkundung einer Welt, die ihresgleichen sucht … Fjorde, Sandstrände, abgelegene Fischerorte, Licht und Fotomotive bis zum Abwinken.

Nachdem mit Ankunft am Nordatlantik auch eine prognostizierte Wetterbesserung eintritt, haben wir schon am Vorabend beschlossen, auch die letzte Etappe zu den Lofoten rasch zu bewältigen … und dann endlich mal wirklich abzuhängen und über mehrere Tage an einem Standort zu verweilen. So geht’s am Donnerstag bald los, nachdem wir es uns diesmal einfach machen und das Frühstück ins nahe gelegene Cafe verlegt haben.

Wir sind im tief eingeschnittenen Lyngenfjord östlich von Tromsö angekommen, Schnee liegt so tief wie schon lange nicht und mit jedem Kilometer bessert sich das Wetter – laut Prognose soll es ab Freitag echtes „Lofotenwetter“ mit viel Sonne geben – Sonnenscheindauer in Andenes: 24 Stunden! Allerdings nur noch für rund 4 bis 5 Tage, da das Jahr bereits weit fortgeschritten ist und das Phänomen der Mitternachtssonne hier gegen 25. Juli endet … für uns der Hauptgrund vorerst hier im Norden zu bleiben und eine Region zu erkunden, die bislang abseits unserer Touren geblieben ist. Lediglich 2000 war ich mit den „Buffi Buam“ in der Nähe von Andenes – zum „Whale watching“ … Sonne pur inkl., denn damals waren wir um den 15. Juli hier.

SÜDWÄRTS ENTLANG DER FJORDKÜSTE

Bei einer Einkaufspause in Bardufoss wird gebunkert, nur „Minibank“ finden wir keine für „Kronen“ (NOK). Wir sehen, wie unwichtig Bargeld ist …

Alex fährt, Verena sitzt vorne und in einer „Unachtsamkeitsphase“ biegt er beim ersten Hinweis Richtung Harstad ab … leider zu früh! Es geht auf absoluter Nebenstraße auf einer Fjordroute entlang des Nordrandes des Gebirges Richtung Lofoten … Ausblicke super – Straße nicht! Was im Normalfall mächtiges Fotoshooting bringen würde, ist in Anbetracht des Gefährtes mit Wohnwagen etwas nervenzehrend!

Nach 30 km höllischer Route („Dauerbaustelle“!) mit Schotter-Schlagloch-Mix haben wir in Grovfjord die Wahl eines Rückweges zur Hauptstraße, wir bleiben aber „konsequent“ auf unserer gewählten Route (ein Blick meinerseits auf die Landkarte zeigt, dass es auch ein Riesenumweg ist!) und auf viel besser werdender Straße erreichen wir dann die „Tjeldsundbrua“ – Lofoten welcome!

LOFOTEN … WIR KOMMEN!

Bei 12°C und ersten Sonnenstrahlen steigen Stimmung und Motivation, das Ziel bald erreichen zu können. Nachdem wir auf bekannt abenteuerlicher Route (seit 1997!) die Brücke bei Sortland erreichen und im Zentrum nahe der Hurtigruten-Station endlich auch einen Bankomat finden, sind es nur mehr 40 km, ehe wir im Camp Oppmyre im Steinlandsfjord nahe dem Städtchen Myre landen. Ein wahrer Glücksfall …das Camp ist toll und erst im Vorjahr renoviert worden. Wir finden ein Platzerl direkt am Fjord … sogar der direkt vor dem Vorzelt stehende Strauch findet optimale Verwendung.

 

Bis 200 m Seehöhe liegt der Schnee auch im Sommer
Blick nordwärts in den Tromsö-Fjord bei Nordkjosbotn
Es ist Sommer im Norden unseres Kontinents
Über die Tjeldsundbrua gehts vom Festland auf die Lofoten

GESAMTE TOUR

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VERDIENTER TAG ZUM AUSSPANNEN

Eines ist sofort klar: wir sind angekommen! Der Rest ist fast schon kitschig … Stimmung ausgelassen, fast euphorisch. Alex und Verena bauen nahe dem Wasser ihr Zelt mit Meerblick auf und die Sonne beginnt gegen Abend ihre „Lichtspiele“!

Und die „Nachtruhe“ wird zur Bewährungsprobe, denn Dunkelheit wird es in den kommenden 10 bis 12 Tagen keine geben … im Gegenteil! Aber für heute sind wir zu geschlaucht um uns den mitternächtlichen Lichtspielen hinzugeben – es bleibt in den kommenden Tagen und Nächten noch genügend Zeit und Gelegenheit!?!

Der Freitag, wo wir ursprünglich erst in Norwegen ankommen wollten, wird ein Tag zum „Ausspannen“ bzw. „Ankommen“. Der gehoffte „Abstand“ unserer Privatsphären, indem A+V von nun an des Nächstens im Zelt wohnen werden, ist nach rund 4 Stunden vorbei – plötzlich liegen sie wieder im Wohnwagen, weil es im Zelt „zu hell“ ist, um richtig schlafen zu können. Auch spazieren laufend Schafe vor dem Zelt vorbei, die ständig Glockengeräusche machen …!?! 

VESTERALEN – SIGHTSEEING DER EXTRAKLASSE

Der Tag wird angenehm, das Wetter hat völlig aufgeklart und nach allerlei Tätigkeiten rund um den Wohnwagen fahren wir am Abend los zur „Sonnentour“. Ziel ist Stö am Ende der nordgerichteten Halbinsel, wo wir herrliche Sonnenstunden mit Wandern und intensivem Fotoshooting verbringen, ehe wir gegen Mitternacht von A+V bekocht werden … in der campeigenen Küche gibt’s Tortillas a la Alex, dazu ausgezeichnetes „Mack Bayer“ (dunkles Bier aus der nördlichsten Brauerei der Welt in Tromsö) und „Sonnenuntergang“ im Fjord – sie verschwindet nur für uns am Horizont, weil ein kleiner Bergrücken die totale Mitternachtssonne verhindert.

Am Samstag kommt die „Lofoten-Tour“ so richtig ins Laufen … obwohl wir uns ja der Richtigkeit halber auf den Vesteralen befinden … diese Unterscheidung ist aber nur für geografische Freaks und Spezialisten von Bedeutung. Die Idee dazu war – wie bereits erwähnt – von Alex gekommen … wir taten damit aber gut, denn hier sollte voraussichtlich die Sonne noch bis 23.7. (in Andenes lt. Wikipedia) zu sehen sein.

Dementsprechend „ausgebucht“ sind die Plätze mit direktem, offenen Nordblick! Das Wetter ist großartig mit angenehmen Temperaturen um die 20°C und mit 15° bis 16°C am offenen Nord-Atlantik.

Auch wir beschließen, den Tag richtig zu nützen und trotz Müdigkeit fahren wir eine unglaubliche 200-km-Runde um die Insel. Zuerst müssen wir aber im „Vinmonopolet“ unseren Jamesson-Vorrat ergänzen, ehe es an die Ostküste von Langöya geht – tagszuvor hatten wir schon – für norwegische Verhältnisse unglaublich günstig – um 12,87 NOK getankt (!!!) – das sind umgerechnet 1,38 € … wenn wir an frühere Reisen denken, sind das wahre Fantasiepreise … nach unten!

Bei Alsväg treffen wir beim Picknick 2 Linzer mit Wohnmobil, die seit Tagen in der Wildnis unterwegs sind und gute Tipps parat haben … u.a. einen Besuch in Nyksund – dazu aber später.

WIEDERBELEBTER FISCHERORT

Am Nachmittag umrunden wir den NW-Teil der Insel mit Kirche, Tunnel und unglaublichen Stränden bei Hovden. Und am Abend kommen wir wieder über Myre, dem Standort unseres Camps, einem Tipp der Linzer folgend, auf guter Schotterstraße in die kleine, idyllische Bucht von Nyksund.

Schon die abenteuerliche Küstenstraße verheißt Erwartungsvolles und am Ende wartet ein Fischerort, der vor Jahren von den Einheimischen aufgegeben worden war. Durch das Sozialprojekt einer deutschen Universität wurde das abgeschieden in einer geschützten Bucht liegende Dorf wieder bevölkert und heute haben sich wieder Einheimische angesiedelt, die von Gastronomie und Tourismus leben können … eine Erfolgsgeschichte, die man mit etwas Unternehmergeist auch für Vordernberg oder Radmer umsetzen könnte.

Auch wir essen ausgezeichnet und „norwegisch-preisneutral“ zu Abend … 1 x Rentiergulasch für Verena und 3 x Fisch mit Kartoffeln für uns. Inkl. 3 Bier, Tee und Kakao macht die Rechnung schließlich 1110,- NOK aus … umgerechnet 119,- €! Das ist Norwegen. Bisher hatten wir eher sparsam gelebt und das Geldbörsel wenig belastet, weil unsere Vorräte aus Österreich noch optimal vorhanden sind. Lediglich den täglichen Bedarf – Milch, Brot, Eier, Kaffee, Joghurt, Obst etc. und natürlich gesalzene Butter und Fisch! – kaufen wir ein.

„LOFOTENWETTER“ MIT SONNE PUR IST ANGESAGT

Im Oppmyre-Camp kommen wir nach dem lichtintensiven und anstrengenden Tag gegen ½ 11 h so geschlaucht an, dass das mitternächtliche Sonnenlicht-Schauen diesmal nicht bis Mitternacht dauert … da schlafen alle schon tief und fest … und merken deshalb auch nicht, dass über Nacht – die hier ja keine ist … der Wind auf Süd gedreht hat – ein untrügliches Zeichen dafür, dass in den kommenden Tagen „Lofotenwetter“ mit Sonne pur angesagt ist … einfach kitschig und unglaublich!

Mit anderen Worten: der wirkliche Lohn für die Mühen von 4.000 km Anreise!

Unsere „Nachtruhe“ dauert bis zu 12 Stunden (Verena …) und es ist so richtig ein „Loslassen“ von aller europäischer Hast! Spätestens beim „Brunch“ gegen Mittag des Sonntags hat die Urlaubsstimmung absolut eingesetzt … und mehr als eine Woche toller Tage wartet jetzt hier und auf den Lofoten, wohin wir am Montag weiterreisen, auf uns!!!

QUALLENJAGD

Der Sonntag bringt durch die Südströmung fast schon hochsommerliche Temperaturen, schon beim Brunch schwitzen wir und suchen Schatten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir das Miniraft auspacken und aufblasen. Gerlinde, Verena und ich unternehmen eine Hafenrunde, die sich zur Quallenjagd entwickelt, weil wir ein wahres „Monster“ (rote Feuerqualle) entdecken und jagen … viel Geschrei und Gelächter an Bord!

Den Abend verbringen wir im Camp – viel Entspannen ist angesagt und Verena und Alex unternehmen noch eine Runde „Mitternachtssonne“ … und morgen geht’s auf die Lofoten.

 

SÜDWÄRTS  ZU DEN LOFOTEN

Am Montag startet die Weiterreise zu den Lofoten … südwärts mit Ziel am Strand von Flakstad – einem Traumort, der uns viel bedeutet und von dem wir oft träumen in kalten Winternächten …

Die Fahrt verläuft spannend – zum einen weil wir unser Schlauchboot einfach aufs Autodach geschnürt haben und es ganz schön „pfeift“ (tscheppert)! Andererseits bringt auch die Fährfahrt von Melbu nach Fiskeböl auf den Lofoten ein bisschen Spannung, ob wohl genügend Platz auf der angesteuerten Abfahrt um 11,10 h ist? No problem … 501 NOK (oder 55,- €) wechseln den Besitzer – Schiff ist halb voll, auch deshalb, weil es ja auch seit Jahren die neue E10-Route über Brücken und Tunnels von Harstad/Lödingen gibt (siehe 2013).

Die Überfahrt ist relaxed und wir nähern uns den Lofoten, die wie eine „schwarze Wand“ vor uns aufstehen … das Endziel! Die Fahrt in den Süden ist flott, in Leknes wird eingekauft und in Flakstad kommen wir noch vor 15 Uhr an. Doch die Enttäuschung ist riesig – die besten Plätze an vorderster Front sind belegt! Nach kurzer Frustbewältigung suchen wir ein freies Platzerl in 2. Reihe und die Lage beruhigt sich – auch der Tatsache wegen, weil wir mit einem lustigen „Einweiser“ plaudern und die Chance bekommen, gleich am nächsten Morgen in die vorderste Front „aufzurücken“. Unser Plan lautet: sofort wenn einer der guten Plätze frei wird, dann siedeln wir um!!!

AM TRAUMSTRAND VON FLAKSTAD

So gibt’s nach ausgezeichnetem Essen einen ausgiebigen Strandspaziergang und Rotwein in den Dünen mit Yogavorführung – apropos:  die GoPro ist im Dauereinsatz und es wird sich ein originelles „VRT“ (Video-Reise-Tagebuch) ergeben! Nur Lagerfeuer entfällt diesmal, weil wir kein Holz am Strand finden … einfach zu sauber. Bei unserer Tour finde ich nur alte Seile, ein paar Muscheln … alles super für den Teich zuhause.

Tag 2 auf den Lofoten am Traumstrand beginnt … mit dichtem Nebel und wenig bis gar keiner Sonne! Shit happens … Dafür kommt recht bald Bewegung in den Campingplatz und schon bald fahren die an Vorderfront platzierten Finnen und Deutschen ab … und wir siedeln in einer „Musteraktion“ unser Camp um – jetzt sind wir angekommen!!!

Zur „Feier des Tages“ gibt es nach Zeltaufbau ein ausgiebiges „English Breakfast““ Inklusive „Präventivschluck Jamesson.

Dass sich der Nebel auf der Landzunge hält, stört uns gar nicht so richtig, so kommen wir endlich mal richtig zum Abspannen und zur Erledigung einiger Dinge …Verena und Alex brechen zu einer Besichtigungsrunde in den Süden der Inseln auf und lassen die „Alten“ am Strand zurück …!?! Übrigens – gleich hinter Ramberg scheint schon die Sonne – den ganzen Tag! Typisches Ostküstenphänomen der Lofoten – der Nordatlantik lässt grüßen. So entfallen diesmal auch Lagerfeuer und Mitternachtssonne pur – es sind nur Lücken zu entdecken. Auch gut – einfach mal ausschlafen.

REINE, NUSFJORD & CO.

Der Mittwoch beginnt ähnlich nebelig, doch zeigen sich schon mehrere Lücken am Atlantik, sodass es ab und zu ein paar Sonnenstrahlen gibt. Das Programm verläuft auch ähnlich … zuerst fahren Gerlinde und Verena zum Einkauf nach Ramberg, dann starten die „Jungen“ zur Sightseeing-Tour nach Nusfjord und Borg (Wikingermuseum).

Am Abend klart das Wetter etwas auf, sodass wir wieder mal im Vorzelt sitzen können und das „hauseigene“ Lagerfeuer im Campinggrill entzünden … A+V haben übrigens bei ihrer Tour von Borg retour ein herrliches Plätzchen abseits der Hauptstraße gefunden. So planen wir für morgen einen Abstecher dorthin … und wenn dort im Wildniscamp ein Stellplatz zu finden ist, planen wir eine Nacht zu verbringen. „Preis“ 150 NOK für eine Nacht inkl. Klo und Wasser, aber ohne Strom und sonstigen Komfort.

 

„NATUR PUR“ IM WILDNISCAMP

Umso eindrucksvoller tut sich die Route auf, die A+V am Vortag erkundet haben. Die Straße zeigt sich in gutem, durchwegs asphaltiertem Zustand und schon die erste Sandbucht ist toll – aber auch voll von Besuchern und Campern. Also weiß Alex den Weg weiter durch einen abenteuerlichen Tunnel (880 m lang!) in die Bucht von Uttakleiv am Ende der Straße – ein echter „Insidertip“!

Und als wir für den Wohnwagen auch noch – dank einiger Parkverhandlungen mit Slowenen und Schweden – einen Superstellplatz „1. Reihe fußfrei“ und leicht erhöht über der unglaublichen Bucht ergattern, ist das Feeling phänomenal: eine unglaubliche Bucht mit Riesensandstrand und außergewöhnlichem Naturcamp tut sich auf … NOK 150 (ca. 16 €) pro Nacht – wie gesagt: inkl. Klocontainer und Wasserstelle!

Was für ein Ausblick und Ambiente – zwar ohne Strom, der Kühlschrank läuft auf Gas … aber sonst das wahre Paradies – der würdige Höhepunkt dieser Lofotentour!

Wir verbringen die kommenden 2 Tage (länger halten unsere Akkus nicht, denn Fotokameras und GoPro laufen auf Hochtouren!) ohne Plan, dafür mit umso mehr Muße und Spaß! Strandspaziergänge, Klettereinlagen, Sonnenspiele pur – sogar mit Zeitraffer (alle 5 min.) von 21,30 bis 0,30 h! Alex wirft sich in die Fluten, ich schaffe es nur bis zu den Knien …

Ein Hoppala gibt es für Verena – sie rutscht beim Fotografieren aus und Kamera und Körper schlagen etwas unsanft auf einen Felsen! Aber letztlich ist nix passiert – mehr Schock … dafür gibt’s Gin-Tonic, zuvor gibt’s ausgezeichnete Pasta mit Rotwein (aus Estland … Pata Negra!). Und gegen Mitternacht ist die Stimmung wieder unglaublich inkl. viel Spaß mit dem „Selfie-Stick“ und der GoPro.

Der 2. Tag in Uttakleiv bringt mir Zeit zum Schreiben, während die restlichen 3 zum Einkauf nach Leknes fahren … es ist einfach toll und entspannend. Nicht überraschend verzieht sich ein Großteil der Stresszustände – lange hat es gedauert. Übrigens: v.a. bei Alex ist auch eine totale Entspannung spür- und bemerkbar, seit Tagen sind Handy und Laptop kaum mehr zu sehen und die Grundstimmung ist so richtig locker und entspannt. Und Verena schlägt sich auf ihrer ersten richtigen Wohnwagentour wirklich großartig und genießt Land, Leute und Natur sichtlich … wenn man da an 2009 zurückdenkt, ist dies der große Unterschied!

Auch Nachmittag und Abend zählen zum Feinsten, das wir je auf Urlaub erlebt haben … das Highlight dabei wohl unsere Schlauchbootfahrt – zum Fischen! Ohne wirkliche Ambitionen habe ich in kürzester Zeit einen ordentlichen Fisch (Kabeljau) am Haken meiner in Estland gekauften „Spielzeug-Angel“ und bringe ihn zur Oberfläche. Da wir aber so gut wie keine Ausrüstung zum Bergen haben, gibt’s Probleme beim Herausziehen. Die billige Angelrute scheint zu schwach, bricht und auch die Leine reißt! Fisch und Köder sind dahin … ein bisschen enttäuscht bin ich schon! Gottseidank ist alles per GoPro festgehalten und so legt sich die Enttäuschung über das Fehlschlagen bei einem durchaus spaßigen Vorhaben rasch.

Fotos, kleine Wanderung, Grillen und Lagerfeuer samt Sonnenspiele entschädigen uns beim langen Sonnenschau-Abend in der Bucht, die sich wie am Vortag mit zahlreichen Zelten und Campern gefüllt hat … allerdings ist der Begriff „füllen“ sehr weit hergeholt, denn die riesige Bucht samt Düne und Wiese bietet genügend Platz für alle, inkl. Schafe, die kreuz und quer durchs Wildniscamp ziehen und für optimale Rasenhöhe sorgen … ein unglaubliches Idyll, das auf Komfort und Hektik verzichtet. Bis in die späten Nachtstunden bzw. frühe Morgenstunden sind die Leute aktiv und unterwegs, Kinder baden im Atlantik, der max. 12° hat, viele – so wie ich – sitzen aber auch nur einfach so da und schauen aufs Meer und die Lichtspiele. Wie das Aufladen unserer Akkus sozusagen … diesmal bis 3 Uhr in der Früh.

ABSCHLUSS UND START ZUR HEIMREISE

Am Samstag geht es nach kurzer Nacht zurück in die „Zivilisation“ und es beginnt sozusagen der Heimweg. Der Weg führt zuerst zurück über die E10 und es bleiben uns noch 2 Tage auf den Lofoten, ehe A+V von Evenes heimfliegen und wir mit Auto und Wohnwagen über die schwedische Ostsee heimfahren werden … irgendwie freue ich mich schon richtig darauf, weil dann auch der Sex wieder eine Rolle spielen wird. Bislang hat sich die körperliche Befriedigung auf 2 – allerdings höchst lustvolle – Möglichkeiten beschränkt … richtige mentale Entspannung ist halt nicht immer „ganz ohne“ möglich!

Wie verbraucht wir nach den zuletzt sehr sonnenintensiven Tagen wirklich sind, merken wir im (uns bereits von 2013 bekannten) schönen Camp in Lyngvär, das wir in einer Stunde erreichen und zum Relaxen und Kultivieren nutzen. Teilweise schlafen wir 3 bis 4 Stunden am Nachmittag und das Kurioseste aus der Wetterabteilung ist: in der Nacht soll der Regen zurückkomen … nach 10 Tagen Traumwetter!! Einkauf in Svolvär, Essen und Fotos beschließen diese ungewöhnliche Phase …

Und die Regenfront kommt wie angekündigt – so entwickelt sich die weitere Rückreise mit Stopp, Jause und kleiner Einkaufsrunde in Svolvär zur Regentour und wir kommen flott voran. Gottseidank kennen wir die Route und Gegend von früheren Touren, denn sonst wäre es zum Weinen – no photos! Im Auto schlafen alle und über Brücken-Tunnel-Route der E10 kommen wir am Nachmittag in Evenes an, von wo aus am kommenden Tag um 6,30 Uhr der Flieger für A+V geht.

Bei der Campsuche in der Nähe, die von Zweckmäßigkeit geprägt ist, zeigt sich unsere „gute Nase“ und mit etwas Glück gelangen wir in das Camp Evenes … eigentlich ein Wohnmobilstellplatz mit allen Annehmlichkeiten … WC, Dusche sehr sauber, Platz direkt am Meer und eine Grillhütte, in der wir mit viel Spaß die letzten Stunden von A+V im Norden verbringen. Allerdings erst, nachdem ich die Heizintensität in der Hütte drossle, denn zuerst wären wir beinahe erstickt …! Nachtruhe gegen 23 Uhr … eine Umstellung auf früher ist leider nicht möglich.

GESAMTE TOUR

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Spätestens in Florida endet der Winter

Spätestens in Florida endet der Winter

Ankunft in Miami

USA - KARIBIK - KANADA 2014 *** Start

Eines ist klar, wenn man in Miami Anfang April aus dem Flugzeug steigt: das war‘s für Winter und warme Kleidung. 25°C erwarten uns, als wir um 19 h vom Air-Conditioned-Taxi zum Hotel in Miami Beach wanken …

Start zu einem schon gewohnt harten Anreisetag über den Atlantik ist bereits um 4,30 h in Eisenstadt, weil die besten Flüge bekanntlich noch vor 8,00 h starten … na wie auch immer.

Um 6,00 h stehen wir am Terminal 3 in Wien-Schwechat und weil wir schon am Vortag online eingecheckt haben, müssen wir nur noch zur Gepäckaufgabe … 22 und 19 kg, optimal. Um 7,00 h sitzen wir im Flugzeug.

 

Anreise Wien – Paris – Miami

Nach regnerischer Nacht und morgendlichen Temperaturen um die 5°C wartet schon auf dem Flug nach Paris die erste Aufgabe: Wohin mit dem spätwinterlichen Outfit, das spätestens in Paris nicht mehr benötigt wird. Das Handgepäck wird halt wieder einmal überstrapaziert, weil wir beide aber Rucksäcke haben, kommen wir (fast) problemlos durch die Checks … fast deshalb, weil natürlich diverse Flüssigkeitsbehälter und das viele technische Equipment für Foto und Computer neugierig machen!

In Paris CDG (Charles de Gaulle) heißt es zuerst wandern, denn die AUA-Maschine landet ziemlich außen, dann haben wir aber über 4 Stunden Zeit bis zum Weiterflug. Also keine Hektik, kein Stress – alles läuft recht cool und überschaubar ab, wenn man sich mit der notwendigen Airport-Lethargie wappnet. Flanieren, Stärkung mit Sandwich, Bier und Kaffee, dann wieder Security-Check, diesmal ohne Probleme, … und wieder Flanieren. Alles wirklich gut ge-time-t, bis wir in aller Entspanntheit doch bemerken, dass sich auf Flugsteig F44 nicht viel tut, obwohl bereits „Boarding“ angekündigt wird … hoppla! Falscher Flugsteig, wir müssen zu L44! Noch 30 Minuten Zeit – doch beim Zoll staut es sich, weil nur 1 Dame Dienst tut. Mit etwas Stress gelangen wir dann grad noch rechtzeitig am Steig L44 an, wo es nochmals Verzögerung gibt, weil unsere Daten für die USA-Einreise am Air France-Computer fehlen … und das nach diesen langwierigen Vorbereitungen und Erledigungen. Aber das wird recht cool erledigt und um 14,00 h sitzen wir auch in diesem Flieger.

 

Ankunft in Miami Beach

Einen 9-Stunden-Flug über den Atlantik sollte man rasch abhaken und so bringen wir einigermaßen bedient wenigstens die notwendigen Einreiseformalitäten mit Fingerabdrücken, Augenscan und kleiner „Fragestunde“ zügig hinter uns. Gepäck ist auch bald da, wir schnappen uns das erste Privattaxi, das sich anbietet und flitzen ca. 45 min. in den Norden von Miami Beach. Ocean Surf heißt das Hotel, das wir per Internet gebucht haben – zwar keine Luxusherberge, aber zweckmäßig, günstig und ausgesprochen gut gelegen … das entschädigt und dient ja sowieso in erster Linie zur ersten Akklimatisation und Energieaufladung. So werden die ersten Tage und Stunden in Florida eine Mischung aus Orientieren, leichten Erkundungstouren und viel, viel Schlafen!

Ein erstes Problem haben wir auch zu lösen, denn der Foto-Rucksack bzw. der Hauptreißverschluss hat seinen Geist aufgegeben und wir brauchen Ersatz … Gerlinde ersteht einen günstigen kleinen Hardcase als Handgepäck. Alles umladen.

Wir bewegen uns viel zu Fuß bzw. fahren mit dem Bus bis ganz in den Süden von Miami Beach, wo wir auch einen ersten Ausblick auf den Cruise Terminal haben … hier wird unser nächster Programmpunkt losgehen.

 

Akklimatisation und Erkundungstouren in Miami Beach

Weil wir die Ausstiegsstelle etwas übersehen, starten wir mit einem Fußmarsch über den MacArthurs-Causeway zurück nach Miami Beach, wo wir vorerst die Südspitze umrunden, ehe wir zum gigantischen Sandstrand an der Ostseite gelangen. Das ist Miami Beach-Klischee pur, ebenso ein Walk am „Ocean Drive“ und im „Art Deco Viertel“, dann eine kleine Stärkung, bevor wir wieder mit dem Bus ca. 20 min. retour rauschen … alles Rennfahrer hier und sooo cool!

Und: einen bevorzugten Einkaufsmarkt (Walgreens) haben wir ebenso gefunden, wie eine Stammkneipe (Burgers & Shakes) mit ausgezeichnetem Bier und gutem Essen … in den Staaten ja nicht unbedingt ein Markenzeichen.

Und als wirkliches Highlight der Location sei angemerkt, dass in unserem Hotel sogar ein Frühstück in Plastik akzeptabel ist, wenn Ambiente und Einstellung passen – Terrassenflair, Palmenblick und Dünenfeeling inklusive.