Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Die Lofoten – der Außenposten im Atlantik stellt eine Welt für sich dar … nördlicher gelegen als Alaska, Island oder die bewohnten Bereiche Süd-Grönlands ist und war der Archipel seit vielen Jahrhunderten nicht nur ständig besiedelt, sondern auch Heimat der Wikinger. Berühmt und abhängig vom Fischfang haben sich die Inseln vom Dorschfang zum „Touristenfang“ gewandelt … Traumbilder und ebensolches Ambiente in den urigen Fischerdörfern garantieren Touristenscharen, allerdings – um der Wahrheit Genüge zu tun – abseits von „Massentourismus“ und „All-Inclusiv-Wahn“ … Ambiente der Weltklasse, Natur pur und UNESCO-Weltkulturerbe … Eintauchen und Genießen!

DIE VORGESCHICHTE

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Tour bestand seit Sommer 2016, als wir aus Finnland zurückkehrten und mit viel Euphorie eine Kombination aus neuen Wege und altbekannten Zielen im Norden unseres Kontinents zu schmieden begannen. Das Endziel – die Lofoten – stand sofort fest … der Weg dorthin sollte aber etwas Neues, Unbekanntes werden. Gesagt – getan.

So führte der Weg per Wohnwagengespann über bereits bekannte Abschnitte durch die Slowakei, Polen und die baltischen Staaten letztlich entlang der finnischen Ostseeküste und der finnisch-schwedischen Grenze hoch in den Norden bei Skibotn, wo wir auf den Nordatlantik und die norwegische Küste trafen …

ANKUNFT AM NORDATLANTIK

Ein Online-Blick auf Wetterkarte sowie Zeittabelle der Sonnenscheindauer zeigt uns den Weg zum ersten Ziel im Nordland – nicht die südlicher gelegenen Lofoten, sondern der nördliche Teil des Inselbogens im Atlantik – die Vesteralen – mit offenem Ausblick Richtung Norden bieten uns noch jenes Spektakel, für das wir hauptsächlich den weiten Weg auf uns genommen haben: die Mitternachtssonne … jene Phase, in der die Sonne nicht am Horizont verschwindet. Und so wird die Insel Langöya unser erster Standort zur Erkundung einer Welt, die ihresgleichen sucht … Fjorde, Sandstrände, abgelegene Fischerorte, Licht und Fotomotive bis zum Abwinken.

Nachdem mit Ankunft am Nordatlantik auch eine prognostizierte Wetterbesserung eintritt, haben wir schon am Vorabend beschlossen, auch die letzte Etappe zu den Lofoten rasch zu bewältigen … und dann endlich mal wirklich abzuhängen und über mehrere Tage an einem Standort zu verweilen. So geht’s am Donnerstag bald los, nachdem wir es uns diesmal einfach machen und das Frühstück ins nahe gelegene Cafe verlegt haben.

Wir sind im tief eingeschnittenen Lyngenfjord östlich von Tromsö angekommen, Schnee liegt so tief wie schon lange nicht und mit jedem Kilometer bessert sich das Wetter – laut Prognose soll es ab Freitag echtes „Lofotenwetter“ mit viel Sonne geben – Sonnenscheindauer in Andenes: 24 Stunden! Allerdings nur noch für rund 4 bis 5 Tage, da das Jahr bereits weit fortgeschritten ist und das Phänomen der Mitternachtssonne hier gegen 25. Juli endet … für uns der Hauptgrund vorerst hier im Norden zu bleiben und eine Region zu erkunden, die bislang abseits unserer Touren geblieben ist. Lediglich 2000 war ich mit den „Buffi Buam“ in der Nähe von Andenes – zum „Whale watching“ … Sonne pur inkl., denn damals waren wir um den 15. Juli hier.

SÜDWÄRTS ENTLANG DER FJORDKÜSTE

Bei einer Einkaufspause in Bardufoss wird gebunkert, nur „Minibank“ finden wir keine für „Kronen“ (NOK). Wir sehen, wie unwichtig Bargeld ist …

Alex fährt, Verena sitzt vorne und in einer „Unachtsamkeitsphase“ biegt er beim ersten Hinweis Richtung Harstad ab … leider zu früh! Es geht auf absoluter Nebenstraße auf einer Fjordroute entlang des Nordrandes des Gebirges Richtung Lofoten … Ausblicke super – Straße nicht! Was im Normalfall mächtiges Fotoshooting bringen würde, ist in Anbetracht des Gefährtes mit Wohnwagen etwas nervenzehrend!

Nach 30 km höllischer Route („Dauerbaustelle“!) mit Schotter-Schlagloch-Mix haben wir in Grovfjord die Wahl eines Rückweges zur Hauptstraße, wir bleiben aber „konsequent“ auf unserer gewählten Route (ein Blick meinerseits auf die Landkarte zeigt, dass es auch ein Riesenumweg ist!) und auf viel besser werdender Straße erreichen wir dann die „Tjeldsundbrua“ – Lofoten welcome!

LOFOTEN … WIR KOMMEN!

Bei 12°C und ersten Sonnenstrahlen steigen Stimmung und Motivation, das Ziel bald erreichen zu können. Nachdem wir auf bekannt abenteuerlicher Route (seit 1997!) die Brücke bei Sortland erreichen und im Zentrum nahe der Hurtigruten-Station endlich auch einen Bankomat finden, sind es nur mehr 40 km, ehe wir im Camp Oppmyre im Steinlandsfjord nahe dem Städtchen Myre landen. Ein wahrer Glücksfall …das Camp ist toll und erst im Vorjahr renoviert worden. Wir finden ein Platzerl direkt am Fjord … sogar der direkt vor dem Vorzelt stehende Strauch findet optimale Verwendung.

 

Bis 200 m Seehöhe liegt der Schnee auch im Sommer
Blick nordwärts in den Tromsö-Fjord bei Nordkjosbotn
Es ist Sommer im Norden unseres Kontinents
Über die Tjeldsundbrua gehts vom Festland auf die Lofoten

GESAMTE TOUR

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VERDIENTER TAG ZUM AUSSPANNEN

Eines ist sofort klar: wir sind angekommen! Der Rest ist fast schon kitschig … Stimmung ausgelassen, fast euphorisch. Alex und Verena bauen nahe dem Wasser ihr Zelt mit Meerblick auf und die Sonne beginnt gegen Abend ihre „Lichtspiele“!

Und die „Nachtruhe“ wird zur Bewährungsprobe, denn Dunkelheit wird es in den kommenden 10 bis 12 Tagen keine geben … im Gegenteil! Aber für heute sind wir zu geschlaucht um uns den mitternächtlichen Lichtspielen hinzugeben – es bleibt in den kommenden Tagen und Nächten noch genügend Zeit und Gelegenheit!?!

Der Freitag, wo wir ursprünglich erst in Norwegen ankommen wollten, wird ein Tag zum „Ausspannen“ bzw. „Ankommen“. Der gehoffte „Abstand“ unserer Privatsphären, indem A+V von nun an des Nächstens im Zelt wohnen werden, ist nach rund 4 Stunden vorbei – plötzlich liegen sie wieder im Wohnwagen, weil es im Zelt „zu hell“ ist, um richtig schlafen zu können. Auch spazieren laufend Schafe vor dem Zelt vorbei, die ständig Glockengeräusche machen …!?! 

VESTERALEN – SIGHTSEEING DER EXTRAKLASSE

Der Tag wird angenehm, das Wetter hat völlig aufgeklart und nach allerlei Tätigkeiten rund um den Wohnwagen fahren wir am Abend los zur „Sonnentour“. Ziel ist Stö am Ende der nordgerichteten Halbinsel, wo wir herrliche Sonnenstunden mit Wandern und intensivem Fotoshooting verbringen, ehe wir gegen Mitternacht von A+V bekocht werden … in der campeigenen Küche gibt’s Tortillas a la Alex, dazu ausgezeichnetes „Mack Bayer“ (dunkles Bier aus der nördlichsten Brauerei der Welt in Tromsö) und „Sonnenuntergang“ im Fjord – sie verschwindet nur für uns am Horizont, weil ein kleiner Bergrücken die totale Mitternachtssonne verhindert.

Am Samstag kommt die „Lofoten-Tour“ so richtig ins Laufen … obwohl wir uns ja der Richtigkeit halber auf den Vesteralen befinden … diese Unterscheidung ist aber nur für geografische Freaks und Spezialisten von Bedeutung. Die Idee dazu war – wie bereits erwähnt – von Alex gekommen … wir taten damit aber gut, denn hier sollte voraussichtlich die Sonne noch bis 23.7. (in Andenes lt. Wikipedia) zu sehen sein.

Dementsprechend „ausgebucht“ sind die Plätze mit direktem, offenen Nordblick! Das Wetter ist großartig mit angenehmen Temperaturen um die 20°C und mit 15° bis 16°C am offenen Nord-Atlantik.

Auch wir beschließen, den Tag richtig zu nützen und trotz Müdigkeit fahren wir eine unglaubliche 200-km-Runde um die Insel. Zuerst müssen wir aber im „Vinmonopolet“ unseren Jamesson-Vorrat ergänzen, ehe es an die Ostküste von Langöya geht – tagszuvor hatten wir schon – für norwegische Verhältnisse unglaublich günstig – um 12,87 NOK getankt (!!!) – das sind umgerechnet 1,38 € … wenn wir an frühere Reisen denken, sind das wahre Fantasiepreise … nach unten!

Bei Alsväg treffen wir beim Picknick 2 Linzer mit Wohnmobil, die seit Tagen in der Wildnis unterwegs sind und gute Tipps parat haben … u.a. einen Besuch in Nyksund – dazu aber später.

WIEDERBELEBTER FISCHERORT

Am Nachmittag umrunden wir den NW-Teil der Insel mit Kirche, Tunnel und unglaublichen Stränden bei Hovden. Und am Abend kommen wir wieder über Myre, dem Standort unseres Camps, einem Tipp der Linzer folgend, auf guter Schotterstraße in die kleine, idyllische Bucht von Nyksund.

Schon die abenteuerliche Küstenstraße verheißt Erwartungsvolles und am Ende wartet ein Fischerort, der vor Jahren von den Einheimischen aufgegeben worden war. Durch das Sozialprojekt einer deutschen Universität wurde das abgeschieden in einer geschützten Bucht liegende Dorf wieder bevölkert und heute haben sich wieder Einheimische angesiedelt, die von Gastronomie und Tourismus leben können … eine Erfolgsgeschichte, die man mit etwas Unternehmergeist auch für Vordernberg oder Radmer umsetzen könnte.

Auch wir essen ausgezeichnet und „norwegisch-preisneutral“ zu Abend … 1 x Rentiergulasch für Verena und 3 x Fisch mit Kartoffeln für uns. Inkl. 3 Bier, Tee und Kakao macht die Rechnung schließlich 1110,- NOK aus … umgerechnet 119,- €! Das ist Norwegen. Bisher hatten wir eher sparsam gelebt und das Geldbörsel wenig belastet, weil unsere Vorräte aus Österreich noch optimal vorhanden sind. Lediglich den täglichen Bedarf – Milch, Brot, Eier, Kaffee, Joghurt, Obst etc. und natürlich gesalzene Butter und Fisch! – kaufen wir ein.

„LOFOTENWETTER“ MIT SONNE PUR IST ANGESAGT

Im Oppmyre-Camp kommen wir nach dem lichtintensiven und anstrengenden Tag gegen ½ 11 h so geschlaucht an, dass das mitternächtliche Sonnenlicht-Schauen diesmal nicht bis Mitternacht dauert … da schlafen alle schon tief und fest … und merken deshalb auch nicht, dass über Nacht – die hier ja keine ist … der Wind auf Süd gedreht hat – ein untrügliches Zeichen dafür, dass in den kommenden Tagen „Lofotenwetter“ mit Sonne pur angesagt ist … einfach kitschig und unglaublich!

Mit anderen Worten: der wirkliche Lohn für die Mühen von 4.000 km Anreise!

Unsere „Nachtruhe“ dauert bis zu 12 Stunden (Verena …) und es ist so richtig ein „Loslassen“ von aller europäischer Hast! Spätestens beim „Brunch“ gegen Mittag des Sonntags hat die Urlaubsstimmung absolut eingesetzt … und mehr als eine Woche toller Tage wartet jetzt hier und auf den Lofoten, wohin wir am Montag weiterreisen, auf uns!!!

QUALLENJAGD

Der Sonntag bringt durch die Südströmung fast schon hochsommerliche Temperaturen, schon beim Brunch schwitzen wir und suchen Schatten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir das Miniraft auspacken und aufblasen. Gerlinde, Verena und ich unternehmen eine Hafenrunde, die sich zur Quallenjagd entwickelt, weil wir ein wahres „Monster“ (rote Feuerqualle) entdecken und jagen … viel Geschrei und Gelächter an Bord!

Den Abend verbringen wir im Camp – viel Entspannen ist angesagt und Verena und Alex unternehmen noch eine Runde „Mitternachtssonne“ … und morgen geht’s auf die Lofoten.

 

SÜDWÄRTS  ZU DEN LOFOTEN

Am Montag startet die Weiterreise zu den Lofoten … südwärts mit Ziel am Strand von Flakstad – einem Traumort, der uns viel bedeutet und von dem wir oft träumen in kalten Winternächten …

Die Fahrt verläuft spannend – zum einen weil wir unser Schlauchboot einfach aufs Autodach geschnürt haben und es ganz schön „pfeift“ (tscheppert)! Andererseits bringt auch die Fährfahrt von Melbu nach Fiskeböl auf den Lofoten ein bisschen Spannung, ob wohl genügend Platz auf der angesteuerten Abfahrt um 11,10 h ist? No problem … 501 NOK (oder 55,- €) wechseln den Besitzer – Schiff ist halb voll, auch deshalb, weil es ja auch seit Jahren die neue E10-Route über Brücken und Tunnels von Harstad/Lödingen gibt (siehe 2013).

Die Überfahrt ist relaxed und wir nähern uns den Lofoten, die wie eine „schwarze Wand“ vor uns aufstehen … das Endziel! Die Fahrt in den Süden ist flott, in Leknes wird eingekauft und in Flakstad kommen wir noch vor 15 Uhr an. Doch die Enttäuschung ist riesig – die besten Plätze an vorderster Front sind belegt! Nach kurzer Frustbewältigung suchen wir ein freies Platzerl in 2. Reihe und die Lage beruhigt sich – auch der Tatsache wegen, weil wir mit einem lustigen „Einweiser“ plaudern und die Chance bekommen, gleich am nächsten Morgen in die vorderste Front „aufzurücken“. Unser Plan lautet: sofort wenn einer der guten Plätze frei wird, dann siedeln wir um!!!

AM TRAUMSTRAND VON FLAKSTAD

So gibt’s nach ausgezeichnetem Essen einen ausgiebigen Strandspaziergang und Rotwein in den Dünen mit Yogavorführung – apropos:  die GoPro ist im Dauereinsatz und es wird sich ein originelles „VRT“ (Video-Reise-Tagebuch) ergeben! Nur Lagerfeuer entfällt diesmal, weil wir kein Holz am Strand finden … einfach zu sauber. Bei unserer Tour finde ich nur alte Seile, ein paar Muscheln … alles super für den Teich zuhause.

Tag 2 auf den Lofoten am Traumstrand beginnt … mit dichtem Nebel und wenig bis gar keiner Sonne! Shit happens … Dafür kommt recht bald Bewegung in den Campingplatz und schon bald fahren die an Vorderfront platzierten Finnen und Deutschen ab … und wir siedeln in einer „Musteraktion“ unser Camp um – jetzt sind wir angekommen!!!

Zur „Feier des Tages“ gibt es nach Zeltaufbau ein ausgiebiges „English Breakfast““ Inklusive „Präventivschluck Jamesson.

Dass sich der Nebel auf der Landzunge hält, stört uns gar nicht so richtig, so kommen wir endlich mal richtig zum Abspannen und zur Erledigung einiger Dinge …Verena und Alex brechen zu einer Besichtigungsrunde in den Süden der Inseln auf und lassen die „Alten“ am Strand zurück …!?! Übrigens – gleich hinter Ramberg scheint schon die Sonne – den ganzen Tag! Typisches Ostküstenphänomen der Lofoten – der Nordatlantik lässt grüßen. So entfallen diesmal auch Lagerfeuer und Mitternachtssonne pur – es sind nur Lücken zu entdecken. Auch gut – einfach mal ausschlafen.

REINE, NUSFJORD & CO.

Der Mittwoch beginnt ähnlich nebelig, doch zeigen sich schon mehrere Lücken am Atlantik, sodass es ab und zu ein paar Sonnenstrahlen gibt. Das Programm verläuft auch ähnlich … zuerst fahren Gerlinde und Verena zum Einkauf nach Ramberg, dann starten die „Jungen“ zur Sightseeing-Tour nach Nusfjord und Borg (Wikingermuseum).

Am Abend klart das Wetter etwas auf, sodass wir wieder mal im Vorzelt sitzen können und das „hauseigene“ Lagerfeuer im Campinggrill entzünden … A+V haben übrigens bei ihrer Tour von Borg retour ein herrliches Plätzchen abseits der Hauptstraße gefunden. So planen wir für morgen einen Abstecher dorthin … und wenn dort im Wildniscamp ein Stellplatz zu finden ist, planen wir eine Nacht zu verbringen. „Preis“ 150 NOK für eine Nacht inkl. Klo und Wasser, aber ohne Strom und sonstigen Komfort.

 

„NATUR PUR“ IM WILDNISCAMP

Umso eindrucksvoller tut sich die Route auf, die A+V am Vortag erkundet haben. Die Straße zeigt sich in gutem, durchwegs asphaltiertem Zustand und schon die erste Sandbucht ist toll – aber auch voll von Besuchern und Campern. Also weiß Alex den Weg weiter durch einen abenteuerlichen Tunnel (880 m lang!) in die Bucht von Uttakleiv am Ende der Straße – ein echter „Insidertip“!

Und als wir für den Wohnwagen auch noch – dank einiger Parkverhandlungen mit Slowenen und Schweden – einen Superstellplatz „1. Reihe fußfrei“ und leicht erhöht über der unglaublichen Bucht ergattern, ist das Feeling phänomenal: eine unglaubliche Bucht mit Riesensandstrand und außergewöhnlichem Naturcamp tut sich auf … NOK 150 (ca. 16 €) pro Nacht – wie gesagt: inkl. Klocontainer und Wasserstelle!

Was für ein Ausblick und Ambiente – zwar ohne Strom, der Kühlschrank läuft auf Gas … aber sonst das wahre Paradies – der würdige Höhepunkt dieser Lofotentour!

Wir verbringen die kommenden 2 Tage (länger halten unsere Akkus nicht, denn Fotokameras und GoPro laufen auf Hochtouren!) ohne Plan, dafür mit umso mehr Muße und Spaß! Strandspaziergänge, Klettereinlagen, Sonnenspiele pur – sogar mit Zeitraffer (alle 5 min.) von 21,30 bis 0,30 h! Alex wirft sich in die Fluten, ich schaffe es nur bis zu den Knien …

Ein Hoppala gibt es für Verena – sie rutscht beim Fotografieren aus und Kamera und Körper schlagen etwas unsanft auf einen Felsen! Aber letztlich ist nix passiert – mehr Schock … dafür gibt’s Gin-Tonic, zuvor gibt’s ausgezeichnete Pasta mit Rotwein (aus Estland … Pata Negra!). Und gegen Mitternacht ist die Stimmung wieder unglaublich inkl. viel Spaß mit dem „Selfie-Stick“ und der GoPro.

Der 2. Tag in Uttakleiv bringt mir Zeit zum Schreiben, während die restlichen 3 zum Einkauf nach Leknes fahren … es ist einfach toll und entspannend. Nicht überraschend verzieht sich ein Großteil der Stresszustände – lange hat es gedauert. Übrigens: v.a. bei Alex ist auch eine totale Entspannung spür- und bemerkbar, seit Tagen sind Handy und Laptop kaum mehr zu sehen und die Grundstimmung ist so richtig locker und entspannt. Und Verena schlägt sich auf ihrer ersten richtigen Wohnwagentour wirklich großartig und genießt Land, Leute und Natur sichtlich … wenn man da an 2009 zurückdenkt, ist dies der große Unterschied!

Auch Nachmittag und Abend zählen zum Feinsten, das wir je auf Urlaub erlebt haben … das Highlight dabei wohl unsere Schlauchbootfahrt – zum Fischen! Ohne wirkliche Ambitionen habe ich in kürzester Zeit einen ordentlichen Fisch (Kabeljau) am Haken meiner in Estland gekauften „Spielzeug-Angel“ und bringe ihn zur Oberfläche. Da wir aber so gut wie keine Ausrüstung zum Bergen haben, gibt’s Probleme beim Herausziehen. Die billige Angelrute scheint zu schwach, bricht und auch die Leine reißt! Fisch und Köder sind dahin … ein bisschen enttäuscht bin ich schon! Gottseidank ist alles per GoPro festgehalten und so legt sich die Enttäuschung über das Fehlschlagen bei einem durchaus spaßigen Vorhaben rasch.

Fotos, kleine Wanderung, Grillen und Lagerfeuer samt Sonnenspiele entschädigen uns beim langen Sonnenschau-Abend in der Bucht, die sich wie am Vortag mit zahlreichen Zelten und Campern gefüllt hat … allerdings ist der Begriff „füllen“ sehr weit hergeholt, denn die riesige Bucht samt Düne und Wiese bietet genügend Platz für alle, inkl. Schafe, die kreuz und quer durchs Wildniscamp ziehen und für optimale Rasenhöhe sorgen … ein unglaubliches Idyll, das auf Komfort und Hektik verzichtet. Bis in die späten Nachtstunden bzw. frühe Morgenstunden sind die Leute aktiv und unterwegs, Kinder baden im Atlantik, der max. 12° hat, viele – so wie ich – sitzen aber auch nur einfach so da und schauen aufs Meer und die Lichtspiele. Wie das Aufladen unserer Akkus sozusagen … diesmal bis 3 Uhr in der Früh.

ABSCHLUSS UND START ZUR HEIMREISE

Am Samstag geht es nach kurzer Nacht zurück in die „Zivilisation“ und es beginnt sozusagen der Heimweg. Der Weg führt zuerst zurück über die E10 und es bleiben uns noch 2 Tage auf den Lofoten, ehe A+V von Evenes heimfliegen und wir mit Auto und Wohnwagen über die schwedische Ostsee heimfahren werden … irgendwie freue ich mich schon richtig darauf, weil dann auch der Sex wieder eine Rolle spielen wird. Bislang hat sich die körperliche Befriedigung auf 2 – allerdings höchst lustvolle – Möglichkeiten beschränkt … richtige mentale Entspannung ist halt nicht immer „ganz ohne“ möglich!

Wie verbraucht wir nach den zuletzt sehr sonnenintensiven Tagen wirklich sind, merken wir im (uns bereits von 2013 bekannten) schönen Camp in Lyngvär, das wir in einer Stunde erreichen und zum Relaxen und Kultivieren nutzen. Teilweise schlafen wir 3 bis 4 Stunden am Nachmittag und das Kurioseste aus der Wetterabteilung ist: in der Nacht soll der Regen zurückkomen … nach 10 Tagen Traumwetter!! Einkauf in Svolvär, Essen und Fotos beschließen diese ungewöhnliche Phase …

Und die Regenfront kommt wie angekündigt – so entwickelt sich die weitere Rückreise mit Stopp, Jause und kleiner Einkaufsrunde in Svolvär zur Regentour und wir kommen flott voran. Gottseidank kennen wir die Route und Gegend von früheren Touren, denn sonst wäre es zum Weinen – no photos! Im Auto schlafen alle und über Brücken-Tunnel-Route der E10 kommen wir am Nachmittag in Evenes an, von wo aus am kommenden Tag um 6,30 Uhr der Flieger für A+V geht.

Bei der Campsuche in der Nähe, die von Zweckmäßigkeit geprägt ist, zeigt sich unsere „gute Nase“ und mit etwas Glück gelangen wir in das Camp Evenes … eigentlich ein Wohnmobilstellplatz mit allen Annehmlichkeiten … WC, Dusche sehr sauber, Platz direkt am Meer und eine Grillhütte, in der wir mit viel Spaß die letzten Stunden von A+V im Norden verbringen. Allerdings erst, nachdem ich die Heizintensität in der Hütte drossle, denn zuerst wären wir beinahe erstickt …! Nachtruhe gegen 23 Uhr … eine Umstellung auf früher ist leider nicht möglich.

GESAMTE TOUR

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La ora na … Guten Tag Tahiti!

La ora na … Guten Tag Tahiti!

Einmal in der Südsee baden oder einfach nur am Strand liegen … auch so ein Traumklischee, das einfach verlockend ist. Optimal, wenn dieses Ziel noch dazu sozusagen „direkt am Wege“ liegt. Was in unserem Fall bedeutet, dass uns die Route unserer „Round-the-world-Tour“ von Los Angeles nach Neuseeland führt und wir einen 2-wöchigen Zwischenstopp in Französisch-Polynesien einlegen. Tahiti und Moorea – wir kommen!

Anreise

Unser Südseeabenteuer startet – wie erwartet – bereits am LAX, dem überdimensionalen Airport von Los Angeles. Abenteuerlich deshalb, weil am gesamten International Airport die Adaptierungsarbeiten nach „09-11“ laufen – kein Vorteil, denn nach der ersten vergeblichen Suche nach einem Quantas-Schalter und dem eher gemütlichen Einchecken bei „Air Tahiti Nui“ muss man zuerst in die Warteschlange und dann samt Gepäck durch die Sicherheitssperre …. eh schon wissen …. bis auf die Socken.

Nach einer Stunde sind wir durch und lassen uns am Terminal zu unserem Gate nieder …. eher entspannt-neugierig als gespannt-nervös!

Der Airbus 340 wartet dann weit draußen auf einem Nebenterminal, denn Tahiti gehört sicherlich nicht zu den Hauptdestinationen im Pazifischen Raum. Der Jumbo ist zu 2/3 gefüllt, also können auch wir uns auf 4 Plätzen ausbreiten und dann zischen wir los zum 8-stündigen Flug in die südliche Hemisphäre unseres Globus. Nach ca. 5 Stunden überfliegen wir – laut Bordcomputer – mit 840 km/h in 10.972 m Höhe bei -52°C den Äquator, wir stoßen mit einem Gläschen Chardonnay an.

Ankunft in Papeete

Beim butterweichen Aufsetzen in Papeete hat es 27°C um 19,30 h und wir sind 11 Stunden hinter der MEZ zurück. Blumenmädchen und Tahiti Music erwarten uns beim Eingang, beim Zoll geht’s für uns EU-Bürger ganz rasch, denn hier hat Frankreich das Sagen! Leider auch beim Preis, wie wir kurz darauf beim Autovermieter Avis feststellen. Dennoch mieten wir vorerst für 1 Woche ein Auto (Ford Fiesta Airconditioned), zumal das bestellte Taxi von der über Internet gebuchten Unterkunft ausgeblieben ist. Sorgenfalten gibt’s dann auch, weil der Bankomat uns per Kreditkarte kein polynesisches Geld auswirft …. Laut Info gibt es aber internationale Geldmaschinen in der Stadt.

Eingewöhnung

Wir starten in die tahitianische Nacht und erreichen nach 10 km unsere vorerst für 1 oder 2 Nächte gebuchte Pension „Chez Armelle“ am Strand. Von diesem und vom Meer sehen und hören wir aber vorerst nichts, dafür aber eine Reihe dunkelhäutiger Menschen, die sich schön langsam unserer Anwesenheit bewusst werden. Ein Zimmer bekommen wir auch, das einzige mit „private bathroom“ zu vergleichsweise günstigem Preis … leider werden unsere Nasen vom Duft frischer Farbe von den eigentlich erwarteten Gerüchen abgelenkt. Wir versuchen aber locker zu bleiben, uns des langen Reisetages bewusst zu werden und entspannen uns bei einer Flasche Syrah Francaise auf der trotzdem urigen Terrasse.

Am nächsten Tag wird uns vieles klar. Eng ist es wirklich hier am Stadtrand von Papeete und auch von Strand und Meer sehen wir jetzt mehr, allerdings nur einem schmalen Streifen. Die Pension ist zwar sehr nett, hat aber kein Zimmer zum Meer hin und nach dem typisch französischen Frühstück auf der Terrasse (Selbstbedienung und auch selbst abwaschen!) beschließen wir weiter zu fahren – vorerst einmal die West- und Südküste entlang der hellblau leuchtenden Lagune.

Hiti Moana Villa

Und dieser Ausblick ist es dann auch, der uns schon nach 30 km zum endgültigen Verweilen animiert, als wir bei der „Hiti Moana Villa“ einbremsen, um uns mal zu erkundigen und den wirklich idyllischen „Lagoonview Bungalow“ mit Namen Tifanie für 3 Tage angeboten bekommen. Fußfrei zum Pazifik und wirklich hübsch. Pazifik-Feeling pur, Preis okay. Pikanterie am Rande, die Unterkunft hatten wir sowohl im Internet als auch im Reisebüro bereits angeboten bekommen, aber die Realität übertrifft dann eindeutig alles …. wir sind „angekommen“!

Nach einem ersten Bad in der Lagune und im Pool können wir uns mal total entspannen und um uns der beneidenswerten Situation und „Location“ bewusst zu werden wühlen wir erst mal in der geographischen Statistik – wo sind wir eigentlich gelandet?

Mitten im Südpazifik, über 17.000 km von Europa bzw. 7.000 km von Amerika und 6.000 km von Australien entfernt! Tahiti und die Inselwelt von Französisch-Polynesien (118 an der Zahl) bedecken mit einer Gesamtfläche von nur 4.000 km² ein Gebiet von der Größe Europas und dass wir es mit tropischem Klima samt maximaler Sonneneinstrahlung zu tun haben, bemerken wir ebenso sofort, wie auch die Tatsache, dass die Temperaturen vom Passatwind angenehm „gekühlt“ sind …. 26 bis 27°C tägliche Durchschnittstemperatur und Tagestemperaturen von weit über 30°C gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit sind dennoch in den ersten Tagen für uns schweißtreibend. Auch die Wassertemperatur in der Lagune dient vor allem am Nachmittag nicht mehr der Abkühlung, da muss schon der Pool herhalten. Wir stehen jetzt am Beginn des Sommers hier, der erfahrungsgemäß feuchter ist als der „Winter“, richtig heiß wird’s dann von Jänner bis April.

Erste Inselerkundungen

Das aus zwei Vulkanen entstandene Tahiti stellt die größte und mit über 2000 m auch höchste Insel in Französisch-Polynesien dar und wir umrunden mit unserem Fiesta das geschwungene Eiland …. ein tropischer Zaubergarten umgeben von einem Saumriff, das eine blau schimmernde Lagune bildet und die Küste vor der Brandung schützt. Dort, wo sich das Riff öffnet, haben sich die großen Häfen und Orte gebildet, speziell bei Papeete, der lebendigen und geschäftigen Hauptstadt samt einzigem internationalen Flughafen. Von hier aus geht’s mit Schiffen oder Klein – und Kleinstflugzeugen zu den tropischen Paradiesen, die da Bora-Bora, Marquesas oder Gambier heißen.

Unser Programm in diesen ersten Tagen wird vor allem davon beeinflusst, dass wir unser Auto fleißig nützen wollen und dass wir bei Erkundung der Insel zur Überzeugung kommen, im Hiti Moana wirklich großartig und kostengünstig untergebracht zu sein. Viele Pensionen bieten wenig für ihr Geld oder liegen bergseitig und die Anfrage nach einem der wirklich idyllischen „Overwater-Bungalows“ bei den diversen Resorts und Hotels bringt uns rasch auf den Boden der Realität zurück: zwischen 400 und 650 € – pro Nacht natürlich. Na ja, träumen wird man wohl noch dürfen …. da ziehen wir nach 3 Tagen doch lieber im Hiti Moana zum großen „Einser-Bungalows“ um, direkt am Pool und Meer, 1. Reihe Südpazifik und mit allem Komfort (Wohnraum, Küche etc.).

Mitbewohner und Sonnenuntergänge

Und der „Rest“ dieser ersten Woche im Südsee-Paradies ist Relaxen, Baden in der Lagune, in der wir uns per Doppelsitzerkajak über ein Korallenmeer bis ans Saumriff vorkämpfen, Sightseeing, Palmen, Dschungel, Ananas, Bananen, Vanille, Mangos, Papayas, Kokosnüsse, Aus- und Einblicke, Strände, Berge, Blütenpracht, auf Nachbarschaft mit Fischen, Schildkröten, Erdkrabben, Vögel und …. Geckos, unsere unausbleiblichen Mitbewohner auf der Terrasse. Und natürlich echte Südsee-Sonnenuntergänge …!

Feuchte Tage im tropischen Paradies

Wir haben schon den einen oder anderen Regenguss erlebt, aber gegen Ende der ersten Woche im Südpazifik nahe dem Äquator bekommen wir einen wahren Eindruck davon, welchen „Preis“ man für das immergrüne tropische Paradies wettermäßig zu zahlen hat:

4 Tage „Regenzeit“ mit wechselnder Schauerstärke und zeitweiligen kurzen Wolkenlöchern, die wir bei Temperaturen um die 30°C zu notwendigen erfrischenden Bädern in der Lagune bzw. im Pool nützen. Ich glaube man nennt diese Klimabedingungen „sehr schwül“ …!

Und wenn man abschließend zu resümieren geneigt ist, haben wir in diesen 2 Wochen drei verschiedene tahitianische Sommertypen erlebt: den ungewöhnlich trockenen zu Beginn, den sehr feuchten Teil in der Mitte und zum Abschluss unseres Aufenthalts in Französisch Polynesien den „normalen“ wechselhaften Sommer mit Temperaturen um und über 30°C tagsüber bzw. 27°C Tagesmittel verknüpft mit hoher Luftfeuchtigkeit und ständiger „Schwitzbereitschaft“ …. In Verbindung mit den ständigen Wechselbädern aus Hitze, Air conditioned und Zugluft ideales Umfeld für eine dahin schleichende ständige Verkühlung mit Hustenreiz. Na ja, es gibt Schlimmeres …

Saumriff und Korallen

Dass wir trotzdem nicht untätig bleiben, liegt an der Vielfalt der Insellandschaft mit weiten schwarzen Sandstränden, zahlreichen Sehenswürdigkeiten mit historischem Hintergrund, dem gebirgigen Kern der Doppelinsel und der Pracht an tropischen Gewächsen und Tieren sowie der faszinierenden Unterwasserwelt in der Korallenlandschaft der Lagune …. vor allem am Saumriff, zu dem wir uns insgesamt 4 Mal mit einem Doppelsitzerkajak vorwagen. Einmal dabei haben wir allerdings viel Glück, als sich plötzlich der Wind dreht, starken Wellengang erzeugt und uns bzw. vor allem meine Fotoausrüstung beinahe „versenkt“ …..

Trotzdem schaffen wir es an einem völlig ruhigen Morgen in der Lagune zu fotografieren, es macht sich allerdings das Fehlen einer Unterwasserkamera bemerkbar. Man erhält aber einen Eindruck davon, welche Rolle das Riff spielt, denn hier prallt die Brandung mit voller Wucht dagegen, während im Innern der Lagune eine in allen Blautönen schimmernde Wunderwelt existiert … mit Korallenblöcken in gewaltigem Ausmaß und einer Fülle an Fischen in allen Farben und Mustern. Dass wir auch einer Muräne ansichtig werden, ist allerdings ein anderes Kapitel …

Inselrunde

Bei einer Inselrundfahrt und mehreren Touren wird uns auch die unterschiedliche Geographie der Hauptinsel Tahiti Nui klar, denn während die Süd- und Südwestküste in der schützenden Lagune liegt, prallt an der Nord- und Nordostküste teilweise ungeschützt die gewaltige Brandung an herrliche, teilweise schwarze Strände. Ein Paradies für Surfer und Wellenreiter und fotografisches Gegenstück zu den sanften Lagunenfarben. Eine ca. 120 km lange Inselstraße umrundet die größere Halbinsel und originell präsentiert sich auch das dazugehörige „Verkehrsleitsystem“ bestehend aus rot-weißen Markierungssteinen, die die Entfernung von der Hauptstadt Papeete anzeigen.

Unser Drang nach Museumsbesuchen hält sich in Grenzen, aber wir stehen eines Tages am „Venus Point“, einem Leuchtturm am Ort der ersten Landung von James Cook 1769 sowie der folgenden europäischen Entdecker und Missionare u.a. für Captain Bligh (1789) und der „Bounty“, jenem Schiff, dessen Meuterei uns durch den berühmten Roman des Amerikaners Hall dokumentiert blieb.

Entdeckung

Damit ist aber auch schon ein Großteil der jüngeren tahitianischen Geschichte abgehakt, denn nach Besiedelung vor etwas mehr als 2000 Jahren durch die Polynesier war es der portugiesische Weltumsegler Magellan, der 1521 erstmals in die Gegend des heutigen französischen Protektorats „Polynesien“ kam. Erst knapp 150 Jahre später wurde die Insel Tahiti für die Europäer entdeckt: 1767 durch den Engländer Wallis und 1968 durch den Franzosen Bougainville, der letztlich zum Verbreiter des Mythos der Paradies-Insel Tahiti wurde.

Sehenswerte Natur und Historie

Wir entdecken auf unseren Touren u.a. das Blasloch „Arahoho“ in einem Felsen, die 3 Wasserfälle von Faarumai, den Ausblickspunkt Belvedere in 600 m am Fuße des höchsten Berges von Tahiti (über 2000 m hoch!), die herrlich kultivierte Grotte von Mara’a und die Marae von Arahurahu, eine restaurierte Kultstätte mitten im Dschungeldickicht mit verschiedenen einst den Göttern geweihten Bauten und Figuren aus gehauenem Stein. Wir lassen es uns aber auch nicht nehmen, einen Blick durch die „Hintertür des Paradieses“ zu werfen, um einen Eindruck vom Leben und Tun der Tahitianer zu bekommen, die uns sehr gemütlich und freundlich, aber wenig fleißig und bestrebt erscheinen … den Fotos nach dürfte das auch stimmen. Das teure (französische) Leben wird auch nicht gerade zu einem gehobenen Basisleben der Insulaner beitragen.

Papeete

Neben einigen Monumenten der jüngeren Geschichte und prächtigen Bauten lohnen zwei Dinge den Besuch von Papeete. Zum einen natürlich der Besuch des geschäftigen Hafens, der sowohl Passagieren als auch dem Warenumschlag zur Verfügung steht. Von hier verkehren Fähren zu vielen anderen Inseln des Staates, Kreuzfahrtschiffe legen hier an und das Gewusel ist enorm.

Zum andern sollte man nicht den Besuch des Marktes versäumen, auf dem alles angeboten wird, was man zum Leben braucht … oder auch nicht. Es präsentiert sich ein kunterbuntes Sammelsurium an Lebensmitteln, Schmuck, Haushaltwaren und natürlich auch Ramsch. Die Auswahl ist auf jeden Fall europäisch-pazifisch gewaltig und beeindruckend und gibt einen Einblick auf die Vielfalt, die das Inselparadies samt Wetterküche produziert. Verhungern war hier zu allen Zeiten unmöglich … das wussten auch Cook, Bligh & Co.

Moorea

Nicht nehmen lassen wir uns eine Fährfahrt samt Inselumrundung zur Nachbarinsel Moorea, die sich zumeist in dichte Wolken gehüllt zeigt. Auf der etwas heruntergekommenen Fähre können wir mit den ersten europäischen Seefahrern mitfühlen, die hier vor Anker gingen. Stets dichte Wolken umhüllen die Gipfel der gebirgigen Inseln, denen man sich durch Löcher im Riff vorsichtig nähern musste, um nicht auf Grund zu laufen. Um dann aber ein Paradies vorzufinden, in denen es eine unendliche Pracht an Nahrung gab sowie einen Menschenschlag, dessen weibliche Spezies es den Europäern seit jeher angetan hatte … von den Meuterern der Bounty bis hin zu Paul Gauguin, James Norman Hall oder Jacques Brel.

Overwater Bungalow

Und dann haben wir es doch gewagt … die Sache mit den „Overwater Bungalows“! Wahrscheinlich in erster Linie, um mitreden zu können und das Gefühl zu erleben, eine Nacht in einem der sündteuren Resorts verbracht zu haben.

Im Meridien Resort am Stadtrand von Papeete kommen wir in den „Genuss“ ein Vor-Weihnachtsangebot zu bekommen. So kostet eine Nacht im – zugegebenermaßen bestens gelegenen – Luxusbungalow dann lächerliche 385,- Euro … natürlich ohne Frühstück.

Dazu haben wir aber am kommenden Morgen sowieso nicht Zeit, da unser Weiterflug nach Auckland bereits um 6,00 h startet. Dafür genießen aber noch intensiver den Abschied aus einem Südseeparadies, das uns einerseits wieder neue Energie für die weitere Reise im Südpazifik aber auch echte Einblicke in Natur und Kultur dieses tropischen Paradieses gebracht hat … inklusive Spurensuche, Klischeebewältigung und Regenzeit.

Ob wir wiederkommen? Wer weiß.