Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Nordnorwegen 2017 – Lofoten & Vesteralen

Die Lofoten – der Außenposten im Atlantik stellt eine Welt für sich dar … nördlicher gelegen als Alaska, Island oder die bewohnten Bereiche Süd-Grönlands ist und war der Archipel seit vielen Jahrhunderten nicht nur ständig besiedelt, sondern auch Heimat der Wikinger. Berühmt und abhängig vom Fischfang haben sich die Inseln vom Dorschfang zum „Touristenfang“ gewandelt … Traumbilder und ebensolches Ambiente in den urigen Fischerdörfern garantieren Touristenscharen, allerdings – um der Wahrheit Genüge zu tun – abseits von „Massentourismus“ und „All-Inclusiv-Wahn“ … Ambiente der Weltklasse, Natur pur und UNESCO-Weltkulturerbe … Eintauchen und Genießen!

DIE VORGESCHICHTE

Die Idee zu dieser außergewöhnlichen Tour bestand seit Sommer 2016, als wir aus Finnland zurückkehrten und mit viel Euphorie eine Kombination aus neuen Wege und altbekannten Zielen im Norden unseres Kontinents zu schmieden begannen. Das Endziel – die Lofoten – stand sofort fest … der Weg dorthin sollte aber etwas Neues, Unbekanntes werden. Gesagt – getan.

So führte der Weg per Wohnwagengespann über bereits bekannte Abschnitte durch die Slowakei, Polen und die baltischen Staaten letztlich entlang der finnischen Ostseeküste und der finnisch-schwedischen Grenze hoch in den Norden bei Skibotn, wo wir auf den Nordatlantik und die norwegische Küste trafen …

ANKUNFT AM NORDATLANTIK

Ein Online-Blick auf Wetterkarte sowie Zeittabelle der Sonnenscheindauer zeigt uns den Weg zum ersten Ziel im Nordland – nicht die südlicher gelegenen Lofoten, sondern der nördliche Teil des Inselbogens im Atlantik – die Vesteralen – mit offenem Ausblick Richtung Norden bieten uns noch jenes Spektakel, für das wir hauptsächlich den weiten Weg auf uns genommen haben: die Mitternachtssonne … jene Phase, in der die Sonne nicht am Horizont verschwindet. Und so wird die Insel Langöya unser erster Standort zur Erkundung einer Welt, die ihresgleichen sucht … Fjorde, Sandstrände, abgelegene Fischerorte, Licht und Fotomotive bis zum Abwinken.

Nachdem mit Ankunft am Nordatlantik auch eine prognostizierte Wetterbesserung eintritt, haben wir schon am Vorabend beschlossen, auch die letzte Etappe zu den Lofoten rasch zu bewältigen … und dann endlich mal wirklich abzuhängen und über mehrere Tage an einem Standort zu verweilen. So geht’s am Donnerstag bald los, nachdem wir es uns diesmal einfach machen und das Frühstück ins nahe gelegene Cafe verlegt haben.

Wir sind im tief eingeschnittenen Lyngenfjord östlich von Tromsö angekommen, Schnee liegt so tief wie schon lange nicht und mit jedem Kilometer bessert sich das Wetter – laut Prognose soll es ab Freitag echtes „Lofotenwetter“ mit viel Sonne geben – Sonnenscheindauer in Andenes: 24 Stunden! Allerdings nur noch für rund 4 bis 5 Tage, da das Jahr bereits weit fortgeschritten ist und das Phänomen der Mitternachtssonne hier gegen 25. Juli endet … für uns der Hauptgrund vorerst hier im Norden zu bleiben und eine Region zu erkunden, die bislang abseits unserer Touren geblieben ist. Lediglich 2000 war ich mit den „Buffi Buam“ in der Nähe von Andenes – zum „Whale watching“ … Sonne pur inkl., denn damals waren wir um den 15. Juli hier.

SÜDWÄRTS ENTLANG DER FJORDKÜSTE

Bei einer Einkaufspause in Bardufoss wird gebunkert, nur „Minibank“ finden wir keine für „Kronen“ (NOK). Wir sehen, wie unwichtig Bargeld ist …

Alex fährt, Verena sitzt vorne und in einer „Unachtsamkeitsphase“ biegt er beim ersten Hinweis Richtung Harstad ab … leider zu früh! Es geht auf absoluter Nebenstraße auf einer Fjordroute entlang des Nordrandes des Gebirges Richtung Lofoten … Ausblicke super – Straße nicht! Was im Normalfall mächtiges Fotoshooting bringen würde, ist in Anbetracht des Gefährtes mit Wohnwagen etwas nervenzehrend!

Nach 30 km höllischer Route („Dauerbaustelle“!) mit Schotter-Schlagloch-Mix haben wir in Grovfjord die Wahl eines Rückweges zur Hauptstraße, wir bleiben aber „konsequent“ auf unserer gewählten Route (ein Blick meinerseits auf die Landkarte zeigt, dass es auch ein Riesenumweg ist!) und auf viel besser werdender Straße erreichen wir dann die „Tjeldsundbrua“ – Lofoten welcome!

LOFOTEN … WIR KOMMEN!

Bei 12°C und ersten Sonnenstrahlen steigen Stimmung und Motivation, das Ziel bald erreichen zu können. Nachdem wir auf bekannt abenteuerlicher Route (seit 1997!) die Brücke bei Sortland erreichen und im Zentrum nahe der Hurtigruten-Station endlich auch einen Bankomat finden, sind es nur mehr 40 km, ehe wir im Camp Oppmyre im Steinlandsfjord nahe dem Städtchen Myre landen. Ein wahrer Glücksfall …das Camp ist toll und erst im Vorjahr renoviert worden. Wir finden ein Platzerl direkt am Fjord … sogar der direkt vor dem Vorzelt stehende Strauch findet optimale Verwendung.

 

Bis 200 m Seehöhe liegt der Schnee auch im Sommer
Blick nordwärts in den Tromsö-Fjord bei Nordkjosbotn
Es ist Sommer im Norden unseres Kontinents
Über die Tjeldsundbrua gehts vom Festland auf die Lofoten

GESAMTE TOUR

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VERDIENTER TAG ZUM AUSSPANNEN

Eines ist sofort klar: wir sind angekommen! Der Rest ist fast schon kitschig … Stimmung ausgelassen, fast euphorisch. Alex und Verena bauen nahe dem Wasser ihr Zelt mit Meerblick auf und die Sonne beginnt gegen Abend ihre „Lichtspiele“!

Und die „Nachtruhe“ wird zur Bewährungsprobe, denn Dunkelheit wird es in den kommenden 10 bis 12 Tagen keine geben … im Gegenteil! Aber für heute sind wir zu geschlaucht um uns den mitternächtlichen Lichtspielen hinzugeben – es bleibt in den kommenden Tagen und Nächten noch genügend Zeit und Gelegenheit!?!

Der Freitag, wo wir ursprünglich erst in Norwegen ankommen wollten, wird ein Tag zum „Ausspannen“ bzw. „Ankommen“. Der gehoffte „Abstand“ unserer Privatsphären, indem A+V von nun an des Nächstens im Zelt wohnen werden, ist nach rund 4 Stunden vorbei – plötzlich liegen sie wieder im Wohnwagen, weil es im Zelt „zu hell“ ist, um richtig schlafen zu können. Auch spazieren laufend Schafe vor dem Zelt vorbei, die ständig Glockengeräusche machen …!?! 

VESTERALEN – SIGHTSEEING DER EXTRAKLASSE

Der Tag wird angenehm, das Wetter hat völlig aufgeklart und nach allerlei Tätigkeiten rund um den Wohnwagen fahren wir am Abend los zur „Sonnentour“. Ziel ist Stö am Ende der nordgerichteten Halbinsel, wo wir herrliche Sonnenstunden mit Wandern und intensivem Fotoshooting verbringen, ehe wir gegen Mitternacht von A+V bekocht werden … in der campeigenen Küche gibt’s Tortillas a la Alex, dazu ausgezeichnetes „Mack Bayer“ (dunkles Bier aus der nördlichsten Brauerei der Welt in Tromsö) und „Sonnenuntergang“ im Fjord – sie verschwindet nur für uns am Horizont, weil ein kleiner Bergrücken die totale Mitternachtssonne verhindert.

Am Samstag kommt die „Lofoten-Tour“ so richtig ins Laufen … obwohl wir uns ja der Richtigkeit halber auf den Vesteralen befinden … diese Unterscheidung ist aber nur für geografische Freaks und Spezialisten von Bedeutung. Die Idee dazu war – wie bereits erwähnt – von Alex gekommen … wir taten damit aber gut, denn hier sollte voraussichtlich die Sonne noch bis 23.7. (in Andenes lt. Wikipedia) zu sehen sein.

Dementsprechend „ausgebucht“ sind die Plätze mit direktem, offenen Nordblick! Das Wetter ist großartig mit angenehmen Temperaturen um die 20°C und mit 15° bis 16°C am offenen Nord-Atlantik.

Auch wir beschließen, den Tag richtig zu nützen und trotz Müdigkeit fahren wir eine unglaubliche 200-km-Runde um die Insel. Zuerst müssen wir aber im „Vinmonopolet“ unseren Jamesson-Vorrat ergänzen, ehe es an die Ostküste von Langöya geht – tagszuvor hatten wir schon – für norwegische Verhältnisse unglaublich günstig – um 12,87 NOK getankt (!!!) – das sind umgerechnet 1,38 € … wenn wir an frühere Reisen denken, sind das wahre Fantasiepreise … nach unten!

Bei Alsväg treffen wir beim Picknick 2 Linzer mit Wohnmobil, die seit Tagen in der Wildnis unterwegs sind und gute Tipps parat haben … u.a. einen Besuch in Nyksund – dazu aber später.

WIEDERBELEBTER FISCHERORT

Am Nachmittag umrunden wir den NW-Teil der Insel mit Kirche, Tunnel und unglaublichen Stränden bei Hovden. Und am Abend kommen wir wieder über Myre, dem Standort unseres Camps, einem Tipp der Linzer folgend, auf guter Schotterstraße in die kleine, idyllische Bucht von Nyksund.

Schon die abenteuerliche Küstenstraße verheißt Erwartungsvolles und am Ende wartet ein Fischerort, der vor Jahren von den Einheimischen aufgegeben worden war. Durch das Sozialprojekt einer deutschen Universität wurde das abgeschieden in einer geschützten Bucht liegende Dorf wieder bevölkert und heute haben sich wieder Einheimische angesiedelt, die von Gastronomie und Tourismus leben können … eine Erfolgsgeschichte, die man mit etwas Unternehmergeist auch für Vordernberg oder Radmer umsetzen könnte.

Auch wir essen ausgezeichnet und „norwegisch-preisneutral“ zu Abend … 1 x Rentiergulasch für Verena und 3 x Fisch mit Kartoffeln für uns. Inkl. 3 Bier, Tee und Kakao macht die Rechnung schließlich 1110,- NOK aus … umgerechnet 119,- €! Das ist Norwegen. Bisher hatten wir eher sparsam gelebt und das Geldbörsel wenig belastet, weil unsere Vorräte aus Österreich noch optimal vorhanden sind. Lediglich den täglichen Bedarf – Milch, Brot, Eier, Kaffee, Joghurt, Obst etc. und natürlich gesalzene Butter und Fisch! – kaufen wir ein.

„LOFOTENWETTER“ MIT SONNE PUR IST ANGESAGT

Im Oppmyre-Camp kommen wir nach dem lichtintensiven und anstrengenden Tag gegen ½ 11 h so geschlaucht an, dass das mitternächtliche Sonnenlicht-Schauen diesmal nicht bis Mitternacht dauert … da schlafen alle schon tief und fest … und merken deshalb auch nicht, dass über Nacht – die hier ja keine ist … der Wind auf Süd gedreht hat – ein untrügliches Zeichen dafür, dass in den kommenden Tagen „Lofotenwetter“ mit Sonne pur angesagt ist … einfach kitschig und unglaublich!

Mit anderen Worten: der wirkliche Lohn für die Mühen von 4.000 km Anreise!

Unsere „Nachtruhe“ dauert bis zu 12 Stunden (Verena …) und es ist so richtig ein „Loslassen“ von aller europäischer Hast! Spätestens beim „Brunch“ gegen Mittag des Sonntags hat die Urlaubsstimmung absolut eingesetzt … und mehr als eine Woche toller Tage wartet jetzt hier und auf den Lofoten, wohin wir am Montag weiterreisen, auf uns!!!

QUALLENJAGD

Der Sonntag bringt durch die Südströmung fast schon hochsommerliche Temperaturen, schon beim Brunch schwitzen wir und suchen Schatten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass wir das Miniraft auspacken und aufblasen. Gerlinde, Verena und ich unternehmen eine Hafenrunde, die sich zur Quallenjagd entwickelt, weil wir ein wahres „Monster“ (rote Feuerqualle) entdecken und jagen … viel Geschrei und Gelächter an Bord!

Den Abend verbringen wir im Camp – viel Entspannen ist angesagt und Verena und Alex unternehmen noch eine Runde „Mitternachtssonne“ … und morgen geht’s auf die Lofoten.

 

SÜDWÄRTS  ZU DEN LOFOTEN

Am Montag startet die Weiterreise zu den Lofoten … südwärts mit Ziel am Strand von Flakstad – einem Traumort, der uns viel bedeutet und von dem wir oft träumen in kalten Winternächten …

Die Fahrt verläuft spannend – zum einen weil wir unser Schlauchboot einfach aufs Autodach geschnürt haben und es ganz schön „pfeift“ (tscheppert)! Andererseits bringt auch die Fährfahrt von Melbu nach Fiskeböl auf den Lofoten ein bisschen Spannung, ob wohl genügend Platz auf der angesteuerten Abfahrt um 11,10 h ist? No problem … 501 NOK (oder 55,- €) wechseln den Besitzer – Schiff ist halb voll, auch deshalb, weil es ja auch seit Jahren die neue E10-Route über Brücken und Tunnels von Harstad/Lödingen gibt (siehe 2013).

Die Überfahrt ist relaxed und wir nähern uns den Lofoten, die wie eine „schwarze Wand“ vor uns aufstehen … das Endziel! Die Fahrt in den Süden ist flott, in Leknes wird eingekauft und in Flakstad kommen wir noch vor 15 Uhr an. Doch die Enttäuschung ist riesig – die besten Plätze an vorderster Front sind belegt! Nach kurzer Frustbewältigung suchen wir ein freies Platzerl in 2. Reihe und die Lage beruhigt sich – auch der Tatsache wegen, weil wir mit einem lustigen „Einweiser“ plaudern und die Chance bekommen, gleich am nächsten Morgen in die vorderste Front „aufzurücken“. Unser Plan lautet: sofort wenn einer der guten Plätze frei wird, dann siedeln wir um!!!

AM TRAUMSTRAND VON FLAKSTAD

So gibt’s nach ausgezeichnetem Essen einen ausgiebigen Strandspaziergang und Rotwein in den Dünen mit Yogavorführung – apropos:  die GoPro ist im Dauereinsatz und es wird sich ein originelles „VRT“ (Video-Reise-Tagebuch) ergeben! Nur Lagerfeuer entfällt diesmal, weil wir kein Holz am Strand finden … einfach zu sauber. Bei unserer Tour finde ich nur alte Seile, ein paar Muscheln … alles super für den Teich zuhause.

Tag 2 auf den Lofoten am Traumstrand beginnt … mit dichtem Nebel und wenig bis gar keiner Sonne! Shit happens … Dafür kommt recht bald Bewegung in den Campingplatz und schon bald fahren die an Vorderfront platzierten Finnen und Deutschen ab … und wir siedeln in einer „Musteraktion“ unser Camp um – jetzt sind wir angekommen!!!

Zur „Feier des Tages“ gibt es nach Zeltaufbau ein ausgiebiges „English Breakfast““ Inklusive „Präventivschluck Jamesson.

Dass sich der Nebel auf der Landzunge hält, stört uns gar nicht so richtig, so kommen wir endlich mal richtig zum Abspannen und zur Erledigung einiger Dinge …Verena und Alex brechen zu einer Besichtigungsrunde in den Süden der Inseln auf und lassen die „Alten“ am Strand zurück …!?! Übrigens – gleich hinter Ramberg scheint schon die Sonne – den ganzen Tag! Typisches Ostküstenphänomen der Lofoten – der Nordatlantik lässt grüßen. So entfallen diesmal auch Lagerfeuer und Mitternachtssonne pur – es sind nur Lücken zu entdecken. Auch gut – einfach mal ausschlafen.

REINE, NUSFJORD & CO.

Der Mittwoch beginnt ähnlich nebelig, doch zeigen sich schon mehrere Lücken am Atlantik, sodass es ab und zu ein paar Sonnenstrahlen gibt. Das Programm verläuft auch ähnlich … zuerst fahren Gerlinde und Verena zum Einkauf nach Ramberg, dann starten die „Jungen“ zur Sightseeing-Tour nach Nusfjord und Borg (Wikingermuseum).

Am Abend klart das Wetter etwas auf, sodass wir wieder mal im Vorzelt sitzen können und das „hauseigene“ Lagerfeuer im Campinggrill entzünden … A+V haben übrigens bei ihrer Tour von Borg retour ein herrliches Plätzchen abseits der Hauptstraße gefunden. So planen wir für morgen einen Abstecher dorthin … und wenn dort im Wildniscamp ein Stellplatz zu finden ist, planen wir eine Nacht zu verbringen. „Preis“ 150 NOK für eine Nacht inkl. Klo und Wasser, aber ohne Strom und sonstigen Komfort.

 

„NATUR PUR“ IM WILDNISCAMP

Umso eindrucksvoller tut sich die Route auf, die A+V am Vortag erkundet haben. Die Straße zeigt sich in gutem, durchwegs asphaltiertem Zustand und schon die erste Sandbucht ist toll – aber auch voll von Besuchern und Campern. Also weiß Alex den Weg weiter durch einen abenteuerlichen Tunnel (880 m lang!) in die Bucht von Uttakleiv am Ende der Straße – ein echter „Insidertip“!

Und als wir für den Wohnwagen auch noch – dank einiger Parkverhandlungen mit Slowenen und Schweden – einen Superstellplatz „1. Reihe fußfrei“ und leicht erhöht über der unglaublichen Bucht ergattern, ist das Feeling phänomenal: eine unglaubliche Bucht mit Riesensandstrand und außergewöhnlichem Naturcamp tut sich auf … NOK 150 (ca. 16 €) pro Nacht – wie gesagt: inkl. Klocontainer und Wasserstelle!

Was für ein Ausblick und Ambiente – zwar ohne Strom, der Kühlschrank läuft auf Gas … aber sonst das wahre Paradies – der würdige Höhepunkt dieser Lofotentour!

Wir verbringen die kommenden 2 Tage (länger halten unsere Akkus nicht, denn Fotokameras und GoPro laufen auf Hochtouren!) ohne Plan, dafür mit umso mehr Muße und Spaß! Strandspaziergänge, Klettereinlagen, Sonnenspiele pur – sogar mit Zeitraffer (alle 5 min.) von 21,30 bis 0,30 h! Alex wirft sich in die Fluten, ich schaffe es nur bis zu den Knien …

Ein Hoppala gibt es für Verena – sie rutscht beim Fotografieren aus und Kamera und Körper schlagen etwas unsanft auf einen Felsen! Aber letztlich ist nix passiert – mehr Schock … dafür gibt’s Gin-Tonic, zuvor gibt’s ausgezeichnete Pasta mit Rotwein (aus Estland … Pata Negra!). Und gegen Mitternacht ist die Stimmung wieder unglaublich inkl. viel Spaß mit dem „Selfie-Stick“ und der GoPro.

Der 2. Tag in Uttakleiv bringt mir Zeit zum Schreiben, während die restlichen 3 zum Einkauf nach Leknes fahren … es ist einfach toll und entspannend. Nicht überraschend verzieht sich ein Großteil der Stresszustände – lange hat es gedauert. Übrigens: v.a. bei Alex ist auch eine totale Entspannung spür- und bemerkbar, seit Tagen sind Handy und Laptop kaum mehr zu sehen und die Grundstimmung ist so richtig locker und entspannt. Und Verena schlägt sich auf ihrer ersten richtigen Wohnwagentour wirklich großartig und genießt Land, Leute und Natur sichtlich … wenn man da an 2009 zurückdenkt, ist dies der große Unterschied!

Auch Nachmittag und Abend zählen zum Feinsten, das wir je auf Urlaub erlebt haben … das Highlight dabei wohl unsere Schlauchbootfahrt – zum Fischen! Ohne wirkliche Ambitionen habe ich in kürzester Zeit einen ordentlichen Fisch (Kabeljau) am Haken meiner in Estland gekauften „Spielzeug-Angel“ und bringe ihn zur Oberfläche. Da wir aber so gut wie keine Ausrüstung zum Bergen haben, gibt’s Probleme beim Herausziehen. Die billige Angelrute scheint zu schwach, bricht und auch die Leine reißt! Fisch und Köder sind dahin … ein bisschen enttäuscht bin ich schon! Gottseidank ist alles per GoPro festgehalten und so legt sich die Enttäuschung über das Fehlschlagen bei einem durchaus spaßigen Vorhaben rasch.

Fotos, kleine Wanderung, Grillen und Lagerfeuer samt Sonnenspiele entschädigen uns beim langen Sonnenschau-Abend in der Bucht, die sich wie am Vortag mit zahlreichen Zelten und Campern gefüllt hat … allerdings ist der Begriff „füllen“ sehr weit hergeholt, denn die riesige Bucht samt Düne und Wiese bietet genügend Platz für alle, inkl. Schafe, die kreuz und quer durchs Wildniscamp ziehen und für optimale Rasenhöhe sorgen … ein unglaubliches Idyll, das auf Komfort und Hektik verzichtet. Bis in die späten Nachtstunden bzw. frühe Morgenstunden sind die Leute aktiv und unterwegs, Kinder baden im Atlantik, der max. 12° hat, viele – so wie ich – sitzen aber auch nur einfach so da und schauen aufs Meer und die Lichtspiele. Wie das Aufladen unserer Akkus sozusagen … diesmal bis 3 Uhr in der Früh.

ABSCHLUSS UND START ZUR HEIMREISE

Am Samstag geht es nach kurzer Nacht zurück in die „Zivilisation“ und es beginnt sozusagen der Heimweg. Der Weg führt zuerst zurück über die E10 und es bleiben uns noch 2 Tage auf den Lofoten, ehe A+V von Evenes heimfliegen und wir mit Auto und Wohnwagen über die schwedische Ostsee heimfahren werden … irgendwie freue ich mich schon richtig darauf, weil dann auch der Sex wieder eine Rolle spielen wird. Bislang hat sich die körperliche Befriedigung auf 2 – allerdings höchst lustvolle – Möglichkeiten beschränkt … richtige mentale Entspannung ist halt nicht immer „ganz ohne“ möglich!

Wie verbraucht wir nach den zuletzt sehr sonnenintensiven Tagen wirklich sind, merken wir im (uns bereits von 2013 bekannten) schönen Camp in Lyngvär, das wir in einer Stunde erreichen und zum Relaxen und Kultivieren nutzen. Teilweise schlafen wir 3 bis 4 Stunden am Nachmittag und das Kurioseste aus der Wetterabteilung ist: in der Nacht soll der Regen zurückkomen … nach 10 Tagen Traumwetter!! Einkauf in Svolvär, Essen und Fotos beschließen diese ungewöhnliche Phase …

Und die Regenfront kommt wie angekündigt – so entwickelt sich die weitere Rückreise mit Stopp, Jause und kleiner Einkaufsrunde in Svolvär zur Regentour und wir kommen flott voran. Gottseidank kennen wir die Route und Gegend von früheren Touren, denn sonst wäre es zum Weinen – no photos! Im Auto schlafen alle und über Brücken-Tunnel-Route der E10 kommen wir am Nachmittag in Evenes an, von wo aus am kommenden Tag um 6,30 Uhr der Flieger für A+V geht.

Bei der Campsuche in der Nähe, die von Zweckmäßigkeit geprägt ist, zeigt sich unsere „gute Nase“ und mit etwas Glück gelangen wir in das Camp Evenes … eigentlich ein Wohnmobilstellplatz mit allen Annehmlichkeiten … WC, Dusche sehr sauber, Platz direkt am Meer und eine Grillhütte, in der wir mit viel Spaß die letzten Stunden von A+V im Norden verbringen. Allerdings erst, nachdem ich die Heizintensität in der Hütte drossle, denn zuerst wären wir beinahe erstickt …! Nachtruhe gegen 23 Uhr … eine Umstellung auf früher ist leider nicht möglich.

GESAMTE TOUR

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Ostern 2016 Cavallino/Venedig

Ostern 2016 Cavallino/Venedig

Wie sehr oft in den vergangenen Jahren, ja Jahrzehnten, gilt die Osterzeit als jene Phase, die uns nach den oft mühsamen Wintermonaten richtig „durchatmen“ lässt. Und wo lässt sich das besser bewerkstelligen als im Süden – nicht nur Europas, sondern auch Österreichs. Die heurigen Ziele heißen Strem (bei Güssing) und Cavallino-Treporti (bei Venedig).

Der Mondkalender hat beschlossen, dass mein diesjähriger Geburtstag auf „Ostermontag“ fällt … ich kann mich nicht erinnern, schon mal zu diesem frühen Termin gefeiert zu haben! Das heißt aber auch, dass die diesjährigen Osterferien am 19. März beginnen … „Josefitag“ in der Steiermark und eigentlich noch „Spätwinter“. Die Temperaturen im Gebirge beweisen das auch. Da sind die 15°C am Weinberg in Strem nahe der ungarischen Grenze schon eine richtige Wohltat und der strahlende Sonnenschein vermittelt sogar erste echte Frühlingsgefühle. So werden auch die notwendigen Arbeiten am Kellerstöckl und am Weinberg recht angenehm und fallen in Kooperation mit Alex und Nick relativ leicht. Lediglich der von mir alleine durchgeführte Zubau an der Pergola kostet Kraft, Nerven und Material …

Beim „Weinschneiden“ machen Alex und Verena ihre ersten „Gehversuche“ und beim anschließenden Bearbeiten der alten Weinstöcke, die wir im Vorjahr durch junge Uhudlerpflanzen ersetzt haben, kommen Kreativität und Gestaltungsfreude zum Ausbruch. Als stimmungsvolles Ambiente für das diesjährige Geburtstagsmenü haben wir die Burg Güssing gewählt und ein geschmackvolles Erlebnis erfahren. Mit Nick gehen die Renovierungsarbeiten im Weingarten zügig und „schlagkräftig“ voran – auch das jahrzehntealte, ausgediente „Plumpsklo“ muss den tatkräftigen Arbeiten weichen … ein wehmütiger Blick zurück!

Teil 2 der „Ostertour“ steht vorerst unter dem Zeichen eindringlicher Wetterstudien, denn Kaltluft versetzt Österreich in österlichen „Spätwinter“ und so machen wir uns mit Caddy und Wohnwagen am Gründonnerstag (24.3.) bei 2,5°C und Schneefall auf den Weg nach Süden.

Ziel ist die langgezogene Halbinsel nördlich von Venedig, wo wir bei Punta Sabbioni ein ACSI-Camp zum Nebensaisonvorzugstarif beziehen und die Lagune samt Stadt und Inseln erkunden wollen.

Bei 18°C und strahlendem Sonnenschein kommen wir im Camping Village Cavallino an der Ostseite der Halbinsel an, wo Camping an vorderster Stelle der Urlaubsangebote steht, denn bei Ausfahrt aus Jesolo informiert uns die erste große Hinweistafel, das es auf den kommenden 15 Kilometern noch 25 (!) Campings gibt. 

Im Sommer ist hier die Hölle los – jetzt haben erst wenige Plätze geöffnet und von den beiden zu ACSI zählenden Camps wählen wir jenes, das am nächsten zur Bootsstation nach Venedig liegt.

19,- Euro (all inclusive) für Platz 29 (fast) direkt an der wirklich tollen Strandpromenade lassen unser Camperherz höher schlagen und die Aufbauarbeiten rasch hinter uns bringen, damit wir den lauen Abend mit einem ersten Strandspaziergang bei tollem Sonnenuntergang sowie ausgezeichnetem Pizzaessen in der campeigenen Trattoria genießen können. Schon obligatorisch gehören 3 Hoppalas zum Start: Zuerst stürzt und zerbricht eine Flasche Rotwein, dann entdecken wir eine undichte Wasserleitung im Wohnwagen und zu guter Letzt geht auch noch der Strom aus … aber bald ist alles vergessen und erledigt.

Den Freitag verbringen wir mit einer kleinen Erkundungs-, Orientierungs- und Einkaufsrunde über die Halbinsel mit folgenden Stationen: Punta Sabbioni Fährstation, Treporti, Cavallino, Sta. Dona di Piave, Eraclea Mare, Jesolo und retour.

Samstag und Sonntag starten wir jeweils ab Punta Sabbioni mit dem Vaporetto (ACTV) zur Lagunentour – die Tageskarte für beide Tage bekommt man um 30,- direkt am Anleger. Tag 1 geht es mit der Linie 14 direkt nach Venedig mit Stopp am Lido. Die Runde über die Hauptinsel per Schiff und zu Fuß bringt alte und neue Einblicke sowie Frühlingsgefühle bei knapp 20°C, die man zur Mittagrast im Freien nützen kann.

Neueste Erkenntnis im „GP der Extrempreise“ bringt uns eine „WC-Pause“ am Markusplatz: € 15,- für ein Bier (0,4 l) und € 8,90 für einen Capucchino … Beweise liegen bei!

Tag 2 startet mit Umstellung auf Sommerzeit und dem Vaporetto Nr. 12 in entgegengesetzter Richtung mit Ziel Murano und … zuvor … Burano! Welch ein Ambiente!

Obwohl Ostersonntag ist und bereits viel Betrieb herrscht, bedeutet der Rundgang über die kleine Fischerinsel mit ihren bunten Häuschen und engen Kanälen ein echtes „Highlight“. Ein „Schiefer Turm“ und ein – dank scharfer Beobachtungsgabe eruiertes – Gratisbier am Anleger zählen zu den Schmankerln, nach zahllosen Fotos inkl. Selfies und Panorama geht es per dicht gefülltem Schiff weiter nach Murano, wo wir an der Schiffsstation vorerst einen Schock ob der enorm langen Warteschlange der Menschen zur Abfahrt erleiden.

Um diesen Schock zu bekämpfen beschließen wir, uns erst Mal zu laben. So kommt es, dass wir am kleinen „Canale Grande“ der Glasbläserinsel Platz auf der Terrasse eines tollen Restaurants direkt am Wasser finden und neben herrlichem Gaumenschmaus auch die Kenntnis erlangen, dass hier an der Rückseite weitere Linienschiffe zurück nach Venedig fahren … Vaterland gerettet!

Der Rest ist Entspannung, Neugier und etwas Sonnenbrand im Gesicht.

Grazie.

Spätestens in Florida endet der Winter

Spätestens in Florida endet der Winter

Ankunft in Miami

USA - KARIBIK - KANADA 2014 *** Start

Eines ist klar, wenn man in Miami Anfang April aus dem Flugzeug steigt: das war‘s für Winter und warme Kleidung. 25°C erwarten uns, als wir um 19 h vom Air-Conditioned-Taxi zum Hotel in Miami Beach wanken …

Start zu einem schon gewohnt harten Anreisetag über den Atlantik ist bereits um 4,30 h in Eisenstadt, weil die besten Flüge bekanntlich noch vor 8,00 h starten … na wie auch immer.

Um 6,00 h stehen wir am Terminal 3 in Wien-Schwechat und weil wir schon am Vortag online eingecheckt haben, müssen wir nur noch zur Gepäckaufgabe … 22 und 19 kg, optimal. Um 7,00 h sitzen wir im Flugzeug.

 

Anreise Wien – Paris – Miami

Nach regnerischer Nacht und morgendlichen Temperaturen um die 5°C wartet schon auf dem Flug nach Paris die erste Aufgabe: Wohin mit dem spätwinterlichen Outfit, das spätestens in Paris nicht mehr benötigt wird. Das Handgepäck wird halt wieder einmal überstrapaziert, weil wir beide aber Rucksäcke haben, kommen wir (fast) problemlos durch die Checks … fast deshalb, weil natürlich diverse Flüssigkeitsbehälter und das viele technische Equipment für Foto und Computer neugierig machen!

In Paris CDG (Charles de Gaulle) heißt es zuerst wandern, denn die AUA-Maschine landet ziemlich außen, dann haben wir aber über 4 Stunden Zeit bis zum Weiterflug. Also keine Hektik, kein Stress – alles läuft recht cool und überschaubar ab, wenn man sich mit der notwendigen Airport-Lethargie wappnet. Flanieren, Stärkung mit Sandwich, Bier und Kaffee, dann wieder Security-Check, diesmal ohne Probleme, … und wieder Flanieren. Alles wirklich gut ge-time-t, bis wir in aller Entspanntheit doch bemerken, dass sich auf Flugsteig F44 nicht viel tut, obwohl bereits „Boarding“ angekündigt wird … hoppla! Falscher Flugsteig, wir müssen zu L44! Noch 30 Minuten Zeit – doch beim Zoll staut es sich, weil nur 1 Dame Dienst tut. Mit etwas Stress gelangen wir dann grad noch rechtzeitig am Steig L44 an, wo es nochmals Verzögerung gibt, weil unsere Daten für die USA-Einreise am Air France-Computer fehlen … und das nach diesen langwierigen Vorbereitungen und Erledigungen. Aber das wird recht cool erledigt und um 14,00 h sitzen wir auch in diesem Flieger.

 

Ankunft in Miami Beach

Einen 9-Stunden-Flug über den Atlantik sollte man rasch abhaken und so bringen wir einigermaßen bedient wenigstens die notwendigen Einreiseformalitäten mit Fingerabdrücken, Augenscan und kleiner „Fragestunde“ zügig hinter uns. Gepäck ist auch bald da, wir schnappen uns das erste Privattaxi, das sich anbietet und flitzen ca. 45 min. in den Norden von Miami Beach. Ocean Surf heißt das Hotel, das wir per Internet gebucht haben – zwar keine Luxusherberge, aber zweckmäßig, günstig und ausgesprochen gut gelegen … das entschädigt und dient ja sowieso in erster Linie zur ersten Akklimatisation und Energieaufladung. So werden die ersten Tage und Stunden in Florida eine Mischung aus Orientieren, leichten Erkundungstouren und viel, viel Schlafen!

Ein erstes Problem haben wir auch zu lösen, denn der Foto-Rucksack bzw. der Hauptreißverschluss hat seinen Geist aufgegeben und wir brauchen Ersatz … Gerlinde ersteht einen günstigen kleinen Hardcase als Handgepäck. Alles umladen.

Wir bewegen uns viel zu Fuß bzw. fahren mit dem Bus bis ganz in den Süden von Miami Beach, wo wir auch einen ersten Ausblick auf den Cruise Terminal haben … hier wird unser nächster Programmpunkt losgehen.

 

Akklimatisation und Erkundungstouren in Miami Beach

Weil wir die Ausstiegsstelle etwas übersehen, starten wir mit einem Fußmarsch über den MacArthurs-Causeway zurück nach Miami Beach, wo wir vorerst die Südspitze umrunden, ehe wir zum gigantischen Sandstrand an der Ostseite gelangen. Das ist Miami Beach-Klischee pur, ebenso ein Walk am „Ocean Drive“ und im „Art Deco Viertel“, dann eine kleine Stärkung, bevor wir wieder mit dem Bus ca. 20 min. retour rauschen … alles Rennfahrer hier und sooo cool!

Und: einen bevorzugten Einkaufsmarkt (Walgreens) haben wir ebenso gefunden, wie eine Stammkneipe (Burgers & Shakes) mit ausgezeichnetem Bier und gutem Essen … in den Staaten ja nicht unbedingt ein Markenzeichen.

Und als wirkliches Highlight der Location sei angemerkt, dass in unserem Hotel sogar ein Frühstück in Plastik akzeptabel ist, wenn Ambiente und Einstellung passen – Terrassenflair, Palmenblick und Dünenfeeling inklusive.

Ostern in Apulien

Ostern in Apulien

Wein, Oliven & Trulli

Ostern in Apulien 2006

Ostersamstag, 9,30 Uhr, Frühstück bei 20°C im Camping La Masseria bei Gallipoli – dort, wo der „Absatz“ des italienischen Stiefels in den Golf von Tarent mündet …. Oder einfacher gesagt: Italien ganz hinten unten. Und wo Italien eigentlich gar nicht mehr so italienisch ist. Eine österliche Auto-Camping-Tour mit Stationen in Gargano, Alberobello, Brindisi, Lecce und Gallipoli … auf Spurensuche im Trulli-Land und dem Küstenstreifen an Adria und Golf von Tarent. Und auf der Suche nach Frühjahrssonne und italienischem „Dolce vita“.

 dieKlischees gibt es viele, auch jenes, dass Italien erst am Apennin beginnt. Wir beginnen deshalb unsere diesjährige Ostertour in Gargano, dem „Sporn“ der italienischen Halbinsel nahe der Hafenstadt Bari.

Apulien heißt diese Provinz, die sich bis zur Südspitze an der Straße von Otranto zieht, ca. 80 km von Albanien bzw. der griechischen Insel Korfu entfernt.

 

Frühjahrsparadies für Sonnenhungrige

Gargano ist eine Welt für sich: ein mächtiger Gebirgsstock mit dem größten Wald des Landes hat eine zauberhafte Küstenidylle mit bizarren Felsen und herrlichsten Sandstränden geschaffen.

Das Kap um die faszinierenden Städte Peschici (sprich Pes:kitschi) und Vieste ist ein Paradies für Sonnenhungrige und Surfer – und das auch jetzt schon im Frühling. Mehr als 100 Campingplätze und zigtausende Fremdenbetten bieten im Sommer Platz.

Jetzt zu Ostern sind erst wenige Touristen und Camper unterwegs. So ist es auch in den engen Gässchen der wenigen Städte noch ruhig und beschaulich. Auch im hoch oben thronenden Mont S’Angelo, dem Heiligtum des Erzengels Michael. Von oben genießt man den herrlichen Ausblick auf die Küstenebene mit undurchdringlichen Olivenhainen und Weingärten.

 

Besuch im Land der Trulli

Auf dem Weg zur Südspitze statten wir noch 2 Sehenswürdigkeiten einen Besuch ab: Zuerst der Kathedrale von Trani, dann der landeinwärts liegendem und weithin sichtbaren „Krone Apuliens“, dem achteckigen Castel dell’Monte, der Jagdresidenz Friedrichs II.

Von Gargano geht’s nun südlich und immer wieder stößt man auf jene eigenartigen Rundbauten mit ihren „Zipfelmütz“-Dächern, die man schlicht als „Trulli“ bezeichnet. Die Region der Provinz Bari, v.a. die Hügellandschaft südlich der Hafenstadt ist die Heimat dieser Steinkonstruktionen, die wie weiße, verstreute Punkte aus dem ausgedehnten Rotschimmer der Erde herausstechen. Die Trulli sind ursprünglich ohne Verbindungsmaterial aufgeschüttete Steinbauten bzw. Spitzdächer gewesen und der Mensch hat hier in unablässigem Schaffen das Ambiente gestaltet, indem er jene Materialien einsetzte, die durch den Boden geboten waren.

Die „Hauptstadt der Trulli“ ist Alberobello, heute ist der Stadtkern mit seinen Altstadt-Vierteln und über 1500 Trulli Weltkulturerbe der UNESCO und Hauptanziehungspunkt der Besucher. „Höhepunkt“ der Besichtigung ist dabei sicherlich die Möglichkeit, in einem der restaurierten Trulli Quartier zu beziehen. Der Preis pro Nacht in den modernst ausgestatteten Appartements liegt zwischen 30,- und 100,- Euro pro Person – je nach Lage, Größe und Jahreszeit.

Wir hatten das Glück, gleich ein „ganzes Gehöft“ zum Vorzugspreis für uns zu haben – ideal zum Krafttanken für unseren weiteren Weg Richtung Süden …. Richtung Lecce, Straße von Otranto und „Stiefelabsatz“.

 

Umrundung des Stiefelabsatzes

Der äußerste Ausläufer – der „Stiefel-Absatz“ – beginnt bei der Barockstadt Lecce. Mit seiner über 2500 Jahre alten Geschichte kann die Stadt auf eine bewegte Vergangenheit verweisen. Sie widerstand Angriffen Hannibals und der Türken und bietet heute mit einer Altstadt im Stile überladenen Barocks und seiner eigenartigen strohfarbenen Tönung ein einzigartiges Ambiente.

Ab Otranto, der Festungs- und Hafenstadt, beginnt die faszinierende Umrundung des „Absatzes“ entlang einer z. T. unwirklich überladenen Küste mit einer Pracht an Kakteen, Blüten, Oliven – vor allem im Frühjahr. Ein fotogener Ausblick jagt den anderen, die üppige und dramatische Steilküste, die man beruhigt zu den schönsten Europas zählen kann, endet erst am Leuchtturm und dem Heiligtum „Finibus Terrae“ bei Sta. Maria de Leuca, dem südlichsten Punkt unserer Reise und „Landestelle“ des Christentums in Europa. Hier hat man eine herrlichen Ausblick auf das offene Mittelmeer und die Marina, einem beliebten Treff für Segler und Jachten.

 

Abschluss in Gallipoli

30 km nördlich machen wir Station in Gallipoli – griechisch „schöne Stadt“ – das äußerst malerisch auf einer Landzunge bzw. Insel liegt. Die Stadt zieht uns ob ihres unvergleichlichen Hafenflairs sofort in ihren Bann, wir beobachten das mediterran gelassene Treiben der Fischer, genießen die aufkommende Wärme und lassen uns treiben.

Im Camp kommen wir in den Genuss zur „Saisoneröffnungs-Welcome-Party“ eingeladen zu werden … es gibt Bruschetta, Fisch, Obst und viel guten Wein.

Südlich und nördlich am Golf von Tarent dehnen sich herrliche Sandstrände aus, an denen wir noch einmal Kraft tanken, ehe wir den Heimweg über Tarent und Bari bzw. die SS1 antreten.

Auf der Route 66 von Oklahoma nach Santa Fe

Auf der Route 66 von Oklahoma nach Santa Fe

Route 66

Auf der „Route 66“ von Oklahoma nach Santa Fe

„Show me the way to Amarillo …“ sang schon Tony Christie in einem seiner Hits. Auch wir fühlen uns so, seit wir in Oklahoma City auf die “Route 66” treffen bzw. den Relikten davon, denn großteils wurde der legendere „Highway Nr.1“ von der „Interstate 40“ überbaut. Als offizielle US-Straße gibt es die „Route 66“ seit 1984 ja nicht mehr, dafür aber umso intensiver als „Historical Route 66“.mit zahllosen Memorials, Museen, Hinweistafeln, Verrücktheiten etc. So z.B. die Cadillac Ranch, auf der 10 mit der Schnauze nach unten vergrabene Kultautos aus früheren Zeiten eingebuddelt sind. Herrliche Kulisse für einen Sonnenuntergang in der Wüste von Nord-Texas.

Natürlich biegen auch wir bei der erstmöglichen Hinweistafel auf die „Historical 66“ ab und genießen die ersten Kilometer, pardon Meilen, auf der völlig autoleeren Route, da ja nebenan der Verkehr auf der „I-40“ vorbeidonnert.

Bei Clinton besuchen wir das örtliche „Route 66-Museum“ mit einer Vielfalt an tollen Relikten, Geschichten und Schmankerl aus der goldenen Ära zwischen 1930 und 1970. Vor allem die aufpolierten Cadillacs sind der Stolz einer ganzen Generation … oder mehrerer.

Und bei Elk City nächtigen wir im echten „Route66-Campground“ von KOA mit liebevoll gestalteten „Restrooms“ (Waschräumen), Laundry (Waschstube) und angeschlossenem „Dinnerroom“, wo wir ein orig. Dinner auf Plastik einnehmen. Very nice.

Wirklicher Gaumengenuss erwartet uns aber in Amarillo, der einzigen bedeutenden Stadt in der Wüste von Nord-Texas entlang der Route. Besuch auf der berühmten „Big Texan Steak-Ranch“ ist angesagt … also im Originalstil & Look von damals. Cowboys und ebensolche Girls (inkl. „Miss Texas“) bedienen uns und das Big Texan Steak Sirloin – medium well – mundet großartig. Dazu 1 l Texas-Beer … Preis inkl. Trinkgeld ca. 50,- USD (umgerechnet z.Z. 36,- €) für 2 Personen.

Bei Temperaturen um die 0°C wird es in den Wüstennächten in den Great Plains schon recht frisch, dafür begleiten uns tagsüber stets 20 bis 23°C, für Anfang November wirklich passabel und auszuhalten.

Die Grenze nach New Mexico (gleichzeitig Beginn der „Mountain Time Zone“) passieren wir wieder auf der „Route 66“ abseits des Hauptverkehrs bei Erick, eine Art „Ghost-Town“, denn von einstiger Blüte zeugen nur die schiefen Tafeln, verfallenen Häuser und abbröckelnden Fassaden entlang des ehemaligen Highways. Obwohl gerade „Roger Miller Festival“ läuft, ihr wisst schon – „King of the road“.

Natürlich begleitet uns die Originalmusik dieser Tage lautstark aus dem Auto-Radio – „Get your kicks … on route 66!“

Nach Santa Rosa biegen wir kerzengerade auf die wirklich legendere „Route 66 prehistorical“ ab, die bis 1937 zur Streckenführung gehört hat, ehe man die Strecke begradigte. Der Abstecher, der uns genau jene Eindrücke dieser Straße vermittelt, wie wir sie aus Film und Bild kennen: Schnurgerade im heißen Tageslicht flimmernd, daneben die Stromleitungen und die karge Vegetation der Steppenlandschaft.

Der „Abstecher“ ging seinerzeit über Las Vegas (dem kleinen Bruder) und Santa Fe, der Hauptstadt des Staates New Mexico, die erste Hauptstadt Amerikas überhaupt.

Wir sind fasziniert von der Anmut der Altstadt Santa Fe’s im Adobe-Stil, man kann den Einfluss der Spanier bei Bauweise und Stadtbild sofort spüren. Es ist Samstagabend, die Stadt ist voller Menschen … Mexikaner, Indianer, Weiße – ein buntes Gewühl und mittendrin auf der Plaza eine 7-köpfige Mexikaner-Frauen-Band. Wir sind fasziniert von der tollen Stimmung und kaufen uns spontan eine CD bei den bildhübschen Mädels.

Und ehe die Sonne ganz versinkt, sind wir in unserem Camp auf einem Hügel außerhalb um Sonnenuntergang und Licht über der Stadt zu genießen …. Für ca. 30,- USD, inklusive „Full-Hookedup-Service am RV … d.h. mit Wasser, Strom, Kanal und WI-FI (Wireless Free Internet), um wieder mal mit der Heimat zu kommunizieren.

Kambodscha – Tempelwunder und Elend im Reich der Khmer

Kambodscha – Tempelwunder und Elend im Reich der Khmer

Es ist Mitte Jänner, wir sind seit dreieinhalb Monaten unterwegs und starten zum abschließenden Teil unserer „Round-the-world“-Tour in die uns unbekannte Welt Südostasiens mit Besuch von Kambodscha und Vietnam. Als unsere 70-sitzige Propellermaschine am Flughafen von Siem Reap aufsetzt, ahnen wir bereits, dass der abenteuerlichste Teil unserer Reise begonnen hat … und der heißeste.

Bereits um 9 Uhr, als wir die – diesmal erträglichen – Visa- und Zollformalitäten erledigt und unser Gepäck ausgecheckt haben (Visum erhält man um 20,- USD direkt im Flughafen) sowie unser Guide, den wir von Bangkok aus gebucht haben, am Eingang mit Begrüßungsschild bereitsteht, hat es weit über 30°C.

Dollars sollte man übrigens zur Genüge mitführen, denn hier wird alles in US-Dollar berechnet, obwohl die kambodschanische Währung Riel auch angenommen und mit Fixpreis von 4000 pro Dollar umgerechnet wird. Da es keine Halb-Dollarnoten gibt, wird Wechselgeld immer in Riel herausgegeben.

 

Fast ein Millionär

Das alles wissen wir noch nicht, vor allem, dass es im ganzen Land bereits genügend Geldautomaten gibt, die durchwegs Dollars „ausspucken“ …. laut der bislang so hilfreichen Reiseführer von Stefan Loose (Ausgabe 2006) gab es zum Zeitpunkt der Drucklegung noch keinen einzigen Automaten landesweit.

So sind wir etwas voreilig, als wir am Flughafen einen Wechselschalter entdecken, der uns zu denkbar ungünstigen Konditionen Geld über unsere Mastercard auszahlt.

Gottseidank sind es nur 200,- Euro, die uns aber beinahe auf einen Schlag zu „Kambodscha-Millionären“ machen …. 973.800 Riel bar auf die Hand.

Was wissen wir von diesem Land, das uns unsere Nachbarin Erna Hollinger so herrlich geschildert hatte, als sie es Ende 2006 mit ihrer Enkelin 1 Monat lang per Rucksack bereiste?

 

Was wissen wir über Kambodscha?

Ja, eigentlich nur,

… dass es erst seit kurzem ohne Krieg existiert, an der untersten Stufe der Armut in Südostasien steht und ca. 2,5 Mal so groß wie Österreich mit knapp 15 Millionen Menschen ist …

…. dass sich das Königreich nach der totalen Zerstörung der Infrastruktur durch die Roten Khmer jetzt langsam erholt und es erste Anzeichen von funktionierendem Tourismus gibt …

…. dass in Kambodscha mit seinem tropischen Klima jetzt Winter herrscht, was soviel bedeutet wie Trockenzeit mit angenehmen Temperaturen von 30 bis 33°C (wir hatten aber in einer Hongkonger Zeitung gelesen, dass heuer besonders hohe Temperaturen im gesamten südostasiatischen Raum herrschen mit z.B. 34°C in Bangkok, 35°C in Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon) und bedrohlichen 37°C in Phnom Penh, der kambodschanischen Hauptstadt) ….

…. dass es im Norden des Landes noch Fälle von Malaria gäbe und man auch sehr vorsichtig mit Leitungs- bzw. Flusswasser umgehen sollte ….

….. dass es hier die größte Tempelansammlung der gesamten Region gibt und man diese unbedingt gesehen haben muss!

Aber das war’s auch schon großteils.

 

Kriegsende

1999 ging eine der letzten blutigen Epochen in der Geschichte Südostasiens zu Ende und seither kämpft Kambodscha um seine Chance im internationalen Staatengebilde.

Mit unterschiedlichem Erfolg allerdings, denn schwache Staatsführung und Korruption halten einerseits viele Nationen und Investoren davon ab, Geld in das „Armenhaus“ Hinterindiens zu pumpen.

Auf der anderen Seite bietet vor allem der Nordwesten Kambodschas mit seinen unbeschreiblichen Tempelschätzen aus der „Angkor-Periode“ eine vor allem den Touristikern nicht lange verborgen gebliebene Fülle an Highlights und Business. 

 

Heiße Tage in Siem Reap & Angkor Wat

Um es gleich auf einen Nenner zu bringen – dieses Land ist zur Zeit noch nichts für „schwache Nerven“ und „schwache Verdauung“. Denn zum einen bietet sich uns auf allen Stationen ein anfangs erschreckender Mix aus touristischer Maske an der Hauptstraße und sehr viel Armut und Dreck abseits der ausgetretenen Pfade.

Basis ist in den Städten ein Gewühl aus Menschen, Motos, Menschen, Tuk Tuks, Menschen und … richtig Menschen! Unser Spruch der ersten Tage: „Wo wollen die alle hin?“

Dabei ist Benzin ungeheuerlich teuer – 1 l Super kostet 4500 Riel, also 1,25 Dollar …!?! Eigentlich unerschwinglich.

Besuch bei den Bauern

Andererseits sind 85 % der Kambodschaner Bauern oder Fischer, die es über den Status der Bambus-, Stroh- oder Bretterhütte meist umringt von Plastikmüllbergen noch nicht hinausgebracht haben.

Ein Besuch bei einer ca. 12 bis 15-köpfigen Bauernfamilie hilft uns nicht gerade, unser Unbehagen zu lindern … die Leute schlafen irgendwo, alles ohne Strom und Wasser und ohne hygienische Grundausrüstung und ihre „Produktion“ besteht aus Reis, Palmzucker und Gemüse bzw. den paar Riel, die sie sich durch Anbieten von „Tourismus-Ramsch“ wie Ansichtskarten, Tücher etc. verdienen.

Wir kaufen natürlich jede Menge ab … meistens „One for one dollar“ …. und tief gekühltes Wasser in Flaschen, das man unbedingt nur mit Originalverschluss kaufen sollte, denn es soll schon vorgekommen sein, dass einfach Leitungswasser nachgefüllt wurde – dies endet unweigerlich auf einer der Toiletten des Hotels.

Mut beim Essen

Apropos Verdauung! Auch dafür sollte man gewappnet sein, denn es gibt so viele Tücken und Gefahren im Essen bzw. Trinken (Cocktails, Eiswürfel, Gläserreinigung etc.).

Ist schon die kambodschanische Küche grundsätzlich mit ihren außergewöhnlichen  Düften gewöhnungsbedürftig, so sollte man einige Grundregeln unbedingt einhalten: Vorsicht bei Gemüse, Salat, ungekochten Speisen etc. – man weiß nicht, mit welchem Wasser sie gewaschen wurden.

Auch sind viele Gewürze und Zutaten für europäische Mägen nicht gut verträglich. Alles mit Reis und Nudeln ist zu empfehlen, Fisch und Huhn sind ausgezeichnet, Reissuppe bzw. Fischsuppe meine persönlichen Favoriten.

Jetzt aber genug vom Essen.

Weltkulturerbe Angkor

Die Tempel von Angkor nehmen uns 3 Tage in Beschlag. Kaum ein Ort fasziniert so wie Angkor – vom 9. bis zum 15. Jahrhundert Zentrum des mächtigen Khmer-Reiches.

Die Tempelanlagen verteilen sich auf rund 200 Quadratkilometern. Die bekannteste ist Angkor Wat: Das größte sakrale Bauwerk der Welt.

Zur dreitägigen Tour, die uns in einen 5-Sterne-Palast mit Pool und vielen Annehmlichkeiten verschlägt, gehört vor allem die Besichtigungstour von Siem Reap und Umgebung mit den einzigartigen Tempelanlagen von Angkor Wat & Co. per Privattaxi und deutschsprachigem Guide (Name: Kim) in der Kleinstgruppe – was soviel bedeutet, dass wir wirklich zu zweit sind und 2 Begleiter haben!

Am meisten faszinieren uns natürlich das Weltwunder „Angkor Wat“, das gigantische Angkor Thom und der von Urwaldbaumriesen überwachsene Ta Phrom-Tempel. Die gigantischen Wurzeln haben eine Pracht konserviert, die auch bewusst so belassen wurde.

Sandstein ist hier das Baumaterial und alles steht auf Lavasteinen, die sich während des Tages noch zusätzlich aufheizen …. Da fließt viel Schweiß trotz Air Conditioned Car, trotz ständiger Suche nach Schatten.

Bootsfahrt am Tonle Sap

Schweiß anderer Art fließt dann allerdings auf unserem Trip per Expressboot von Siem Reap nach Phnom Penh auf dem Tonle Sap, dem größten Süßwassersee SO-Asiens plus Fluss, der in den Mekong mündet.

Wir brausen mit Fullspeed durch den wellengepeitschten See und sind froh einen zwar kleinen, aber luftigen Platz am Dach des schmalen Bootes ergattert zu haben.

Abenteuer pur, Verkeilen und Festhalten ist Pflicht, Erfrischungsgetränke serviert ein akrobatischer Kambodschaner im Plastikkübel …!

Dafür werden wir anschließend mit großartigen Einblicken in das Leben am Fluss belohnt, schwimmende Dörfer, Reisfelder und Tausende Fischerboote bestimmen das Landschaftsbild dieses einzigartigen Flusses, der eine Weltrarität darstellt.

Denn alljährlich zur Regenzeit ändert der Fluss seinen Lauf, wenn das Hochwasser des Mekong dann flussaufwärts in den Tonle Sap fließt, der wiederum seine Größe dann um das 7 bis 8-fache vergrößert und über 12.000 qkm bedeckt – beinahe die Fläche der Steiermark.

Schwimmende Dörfer

Schon bei der Anfahrt zum Bootssteg in einem Sammeltaxi (Kleinbus) zu zwölft bekommen wir einen Eindruck, wie erbärmlich das Leben in der Seeregion ist, obwohl er den Leuten eine ausgezeichnete Lebensgrundlage für Fischfang, Reisanbau bzw. Bewässerung liefert.

Die rumpelige Sandpiste durch die Pfahlghettos im See ist wirklich schlecht, kein Wunder, denn sie ist ja auch einige Monate im Jahr unbrauchbar und unnotwendig, wenn das Wasser ansteigt.

Was wirklich betroffen macht, ist der Dreck, in dem die Leute hier leben. Plastikmüll und unverrottbarer Abfall stapeln sich dicht zwischen Straße, Häuser und schlammigem Wasser, das ebenfalls eine Brutstätte für Krankheiten und Überträger darstellt.

Etwas besser sieht es am Wasser aus, denn die „Schwimmenden Dörfer“ vermitteln wenigstens den Eindruck von normalem, einfachem Leben. Ebenso die vielen Siedlungen entlang des Flusses, der als äußerst fischreich und durch seinen Schlamm fruchtbar für den Anbau von Reis gilt. Wir sind auf jeden Fall fasziniert vom dichten Verkehr und Leben am Fluss und die Fotoapparate haben Hochbetrieb.

Ankunft in Phnom Penh

Nach 6 Stunden Fahrt kommen wir in Phnom Penh an, wo uns ein Freund unseres Guides von Siem Reap erwartet und für uns schon ein Hotel nahe des Königspalastes besorgt hat.

Wir haben beschlossen, die Dienste von Nol Naro für 2 Tage in Anspruch zu nehmen, was sich als wahrer Glückstreffer entpuppt. Denn Nol, der 5 Jahre als buddhistischer Mönch gelebt hat, um zu studieren, hilft uns bei der Planung der weiteren Reise sehr weiter: Bustickets nach Sihanoukville und retour, dann Buchung eines Hotels am Strand (es ist Hochsaison, vieles ist ausgebucht!), sowie Organisation der Weiterflüge nach Saigon und zurück nach Bangkok.

Wir bekommen einen Vorzugspreis, denn „Vietnam Air“ bietet günstigste Kombitickets von Kambodscha ….!

Die Tour in Phnom Penh wird noch einmal ein „heißes“ Unterfangen, doch wir bekommen in kurzer Zeit dank Nol und seinem Freund per Tuk Tuk wirklich tolle Eindrücke von der Hauptstadt, wie den Königspalast, die Silberpagode, den Alten Markt, den Tempel Wat Phnom samt frei laufenden Affen und abschließend das Genozidmuseum mit tiefen grausamen Einblicken in die Greueltaten des Khmer-Regimes bis 1998. Eine ehemalige Schule wurde dabei zu einem Foltergefängnis umgebaut.

Von Nol verabschieden wir uns dann am kommenden Tag, als wir per Sammeltaxi zur Busstation abgeholt werden, um uns bei Rückkehr nach Phnom Penh wieder zu treffen, denn er wird für uns wieder ein Hotel für die letzte Nacht in Kambodscha besorgen. Gute Investition in die Zukunft eines wirklich tollen Burschen …..

Fahrt nach Sihanoukville

Den Kambodschas, die wir bisher kennen gelernt haben – „Kambodscha Kultur“ & „Kambodscha Armut“ – folgt nun Teil 3: Kambodscha Strand.

Nur eines kann auch das schönste Meer, der herrlichste Sand und der eindrucksvollste Sonnenuntergang nicht wegleugnen – schon wenige Meter von den touristischen Trampelpfaden entfernt beginnt wieder diese bedrohliche Mischung aus Elend plus Dreck.

Allerdings befindet sich Sihanoukville mit seinen tollen Stränden ganz stark im Umbruch. Überall wird gebaut, gepflastert, restauriert, geputzt, in Stand gesetzt … es geht ganz klar aufwärts am Golf von Siam.

Von Phnom Penh kommend rattern wir 240 km mit dem A/C-Stockbus in 4 Stunden Richtung Süden, denn die kambodschanischen Straßenverhältnisse sind noch katastrophal.

Da wir bei allen Hotels mit guten Angeboten kein Zimmer mehr bekommen haben (Hochsaison!), gehen wir auf „Nummer sicher“ und nehmen ein Angebot in der Travelagency an: Leng Meng Bungalow Hotel um 35,- USD per Room …. aber direkt am Strand, wie man uns versichert, und „new“ … was immer das heißt!?!

Ankunft am Meer

Ankunft in Sihanoukville um 13 Uhr bei enormen Temperaturen und der zugesagte Pickup ist nicht da. Nach wenigen schweißtreibenden Minuten lösen wir fast einen „TukTuk-Krieg“ aus, als wir das Angebots eines außerhalb stehenden Fahrers annehmen, zu dem wir uns dann schleppen.

Und die „Strandstraße“ – sofern man diesen Ausdruck für die Lehm-Schlagloch-Rinnsal-Piste überhaupt verwenden darf – lässt uns nix Gutes ahnen.

Wenigstens hat man uns erwartet und bringt uns zu unserem Bungalow, d.h. zu jenem ¼ davon, das uns gehört: 4 mal 3 Meter mit Doppelbett, Badezimmer und Klimaanlage. Sicher nicht mehr ganz neu, aber alles sauber und okay – also ab zur Bar und zum Strand direkt  davor.

Da wir beschlossen haben, hier 6 Nächte zu verbringen und endlich mal auszuspannen, werden wir uns mit den Gegebenheiten einfach abfinden und es wird mit jeder Stunde und jedem Drink besser.

Denn schön ist es ja hier am Derendipy-Beach, wie wir frohen Mutes in den kommenden Tagen feststellen werden …. ein kilometerlanger schneeweißer Sandstreifen mit je nach Wellengang zwischen 1 und 10 Meter, umspült von einem großteils sauberen und weit über 30° warmen Meer.

Dazu ein Gewusel an Strandhungrigen und Einheimischen, die alles an den Mann bringen wollen (Achtung! Gewöhnungsbedürftig!), was man halt so braucht oder auch nicht – Früchte, Seafood, Handwerk, Ramsch, Massage, Maniküre, Pediküre, Enthaarung ….. ?!?

Leben am Strand

Wir lernen am 2. Tag einen Schweizer namens Oliver kennen, der schon seit 18 Monaten um die Welt fährt (Südamerika, Südafrika), jetzt seit 6 Monaten in Südostasien weilt und uns in den ersten gewöhnungsbedürftigen  Tagen ein guter Ratgeber ist.

Oder die 2 jungen Kanadierinnen, die wir schon auf dem Boot am Tonle Sap getroffen haben …. Ergebnis: schon bald haben wir unsere eigene „Fuß- und Handpflegerin“ (Preis pro Einheit meist 2 USD), eine Lieferantin ausgezeichneter „Lobster“ (Gaumenschmaus!) und unser ganz entzückendes „Obstmädchen“ Srey Rith (Spezialistin für Ananas, Papaya, Mango und Bananen) und eigentlich danach weitgehend „Ruhe“.

Die Kinder hier sind übrigens Teil eines Projektes (von der EU mitfinanziert), um sie von der Straße wegzubekommen und ihnen eine ordentliche Schulausbildung zu ermöglichen.

So werden es herrliche entspannende Tage, der kühlende Wind vom Meer lässt uns die Hitze vergessen und die äußerst niedrigen Preise in den mehr als 100 Strandbars, die ihre Stühle und Sessel ganz einfach in den Sand setzen, tragen dazu dabei, auch etwas sorglos mit den konsumierten Mengen umgehen …..

Aber ein ausgezeichnetes offenes Bier (0,3) um 0,55 € oder gute Speiseportionen zwischen 2 und 3 € findet man an unseren Stränden ja wohl nirgends mehr.

Natürlich ist auch Prostitution hier ein Thema. Mit Erfahrungswerten können wir nicht aufwarten, aber wer mit offenen Augen in die Welt blickt, sieht genug ….!

Praktisches Service ist auch die hauseigene „Laundry“, wo wir unsere Kleidung um 1 USD pro Kilo wieder auf Vordermann bringen lassen, um für die restlichen Abenteuer unserer Tour wieder gewappnet zu sein.

Der Abschied von Oliver fällt ebenso schwer wie von den beinahe vertrauten Kindern und Frauen am Strand, ehe es wieder per Bus zurück nach Phnom Penh und unserer letzten Station – Vietnam – geht.

Neuseeland – Weihnachten bei den Maoris

Neuseeland – Weihnachten bei den Maoris

Als wir uns am 24. 12. – „Heiligabend“ – von Picton aus zurück nach Wellington zur Nordinsel aufmachen, sind wir uns natürlich der Tatsache bewusst, dass Weihnachten diesmal „etwas anders“ ausfallen wird … nicht nur aufgrund des fehlenden Schnees, der anderen Temperaturen und des entgangenen Weihnachtsstresses.

Schon die Reise ist diesmal aufregend. Nach dem Strandtag zuvor hat das Wetter wieder auf neuseeländisch-wechselhaft gedreht, das bedeutet Wolken, Drizzle (eine Mischung aus Dunst und feinem Regen), Sonne und vor allem sehr starkem Wind.

Fahrt über die bewegte „Cook Strait“

Diesmal bin ich alleine mit dem Auto auf der Fähre angekommen, der Rest der Familie wählt das Kleinflugzeug der „Sounds Air“ über die bekannt bewegte „Cook Strait“ …. und diesmal ist der starke Wind der Hauptdarsteller. Denn während das Fährschiff zuerst gemütlich durch die geschützten Fjorde der Marlborough Sounds tuckert und sich dann mühelos und kaum „beeindruckt“ den Wellen der Cook Strait stellt, kämpfen die Flugzeuge mit den Tücken des böigen Windes.

Zwei Maschinen starten diesmal von Picton wegen des großen Andrangs vor Weihnachten und schon die – scheinbar überladene – erste Maschine mit 20 Personen an Bord hat einige Probleme beim Start und streift beinahe die Baumgruppe am Ende der Rollbahn. Im Angesicht dieses Erlebnisses ist der Start für Gerlinde, Alex und Nick in der 2. Maschine natürlich mit einigem „Bauchkribbeln“ verbunden, aber sie kommen problemlos weg und schaukeln sich – mehr oder weniger entspannt – durch die Windböen über der Strait. Dass sie eine Extraschleife beim Landeanflug in Wellington ziehen müssen, um einem Jumbo die „Vorfahrt“ zu lassen, gefällt letztlich nur Alex, dem „Flieger“,  … und mir! Denn ich kann sie in Ruhe vom Schiff aus filmen.

Vorbereitungen fürs Weihnachtsessen

Nach Erledigung der „Weihnachtseinkäufe“ im bekannten „Warehouse“  ist im „Hause Ebner“ (= mein vor 45 Jahren ausgewanderter Onkel aus Trofaiach) am Queens Drive in Lyall Bay schon einiges los, denn die „Maori-Großfamilie“ sammelt sich zu den Vorbereitungen fürs Weihnachts-„Hangi“. Dieses typische Maori-Essen wird zu besonderen Anlässen gefertigt und ist uralte Kochtradition (heute mit modernen Materialien) bei den Nachkommen der Ureinwohner Neuseelands.

Wir freuen uns natürlich bei den Vorbereitungen und dem anschließenden Festschmaus dabei sein zu dürfen. Hier der Ablauf im Zeitraffer: Abholung der Eisenkörbe und Eisenstücke zur Hitzeerzeugung & Ausheben der Hangi-Grube, Zubereitung des Fleisches (Huhn, Schwein, Schaf) und der Füllung, Vorbereitung des Gemüses (Kartoffeln, Kumara/Süßkartoffel, Kürbis …) und „Verpackung“ der zu garenden Speisen in Folie und Jutesäcke..

 

Das „Hangi“ ist uralte Maori-Tradition

Am nächsten Morgen: Anheizen der Eisenstücke, auf denen dann das Hangi gegart wird. Nach 4 Stunden werden die glühenden Eisen in die Grube gehievt (sehr heiß!), die Körbe darüber gestellt und mit Tüchern abgedeckt, darauf die Grube mit Erde zugeschüttet. Das Hangi gart nun 3 bis 3,5 Stunden, ehe alles wieder ausgegraben …. und serviert wird!!! Köstlich, kann ich nur sagen. Ein wahrer Festschmaus kombiniert mit diversen Salaten aus Kartoffeln, Nudeln, Eiern, Krabben, rohem Fisch, viel Gemüse etc.

Bescherung ist am Christtag

Während am 24.12. dann schon bei den Vorbereitungen „gemütlich gefeiert“ wird, begeht man „Christmas“ erst am 25.12. morgens, wenn vor allem die Kinder ihre Geschenke unter dem Weihnachtsbaum, der übrigens schon seit mehr als einer Woche steht, auspacken. Wenig Tradition, mehr Ramsch … der Rest des „Christmas Day“ ist Essen, Essen … und Feiern – bis in die Morgenstunden.

Und dann wird gefeiert …

Dafür kommen ständig Freunde und Bekannte vorbei um Weihnachtswünsche zu überbringen, einen  Drink zu nehmen … und weiter zu ziehen. Sehr nett und gemütlich, denn man lernt eine Vielzahl Menschen aller Kulturen und Konfession kennen und bekommt einen tiefen Eindruck in Lebensweise der Maoris und der Neuseeländer. Ein Völker- und Kulturgemisch, das sicher einzigartig auf der Welt scheint, mit einer Offenheit und Sorglosigkeit, die ebenfalls „gewöhnungsbedürftig“ für uns Europäer ist.

„Boxing Day“ (26.12.) benötigen die Neuseeländer dann zum Ausschlafen, Relaxen und …. zum Shopping, denn schon jetzt startet der „Boxing Day Sale“ – der Ausverkauf mit Rabatten von 50 % und mehr, der meist bis ins neue Jahr dauert. Und dann haben „Harvey Norman“, „Farmers“, „Dick Smith“ oder eben „Warehouse“ Hochsaison – die Gegenstücke zu MediaMarkt, Cosmos oder Interspar.

Merry Christmas.  

In der Zauberwelt der kanadischen Rocky Mountains

In der Zauberwelt der kanadischen Rocky Mountains

Wenn es wieder einmal gerechtfertigt ist, zu schwärmen, dann auf einem rund 300 km langen Straßenabschnitt, der von Jasper quer durch Kanadas schönste Nationalparks bis Banff führt. Warum? Die Antwort ist einfach: Weil sich auf diesem „Traum-Trail“ eine derartige Fülle an Sehenswertem und Einzigartigem bietet, dass jede geplante Zeit zu kurz scheint. Auszug gefällig? Icefield Parkway, Athabasca Falls, Columbia Glacier, Lake Louise, Bow River … zudem zählt die Route zur legendären „Panamericana“, der Kontinentalverbindung von Alaska nach Feuerland. Alles klar?!?

Vom Gold Rush Trail in die Rockies

Wir kommen in einem weiten Bogen von Süden und zuerst geht es ständig parallel zum Hauptkamm nordwärts entlang des Thompson, dann queren wir eine Hochebene, aus der der Columbia River (wir kennen ihn von Portland!) seine Quellen schöpft, um schließlich einen „alten Bekannten“ wieder zu treffen: den Fraser River … nach einem gewaltigen „Umweg“ hat er einen „Haken“ nach südöstlicher Richtung geschlagen und bildet hier das Haupttal zur Scheitelstrecke und zu den Nationalparks.

 

Eine Bärenfamilie zum Auftakt

Schon der erste Anblick am „Wegesrand“ hat es in sich, denn plötzlich richtet sich der imposante Mt. Robson vor uns auf … mit fast 4.000 m der höchste Gipfel Kanadas. Dass sich in Sichtweite eine Bärenfamilie herumtreibt, ist das „Tüpfelchen auf dem I“. Und dann geht es über den „Yellowhead Highway“ bzw. Lake und Pass nach Alberta – mitten ins Herz der kanadischen Rocky Mountains. Zielpunkt: Jasper.

 

Start in Jasper mit Nacht im Riesencamp

Man ist in diesen Dimensionen vorerst einmal hin- und hergerissen … zwischen Traum und Gigantismus, zwischen Wahn und Realität. Es beginnt bereits in Jasper, dem Touristenzentrum, nördlichen Eingang zu den Parks und nördlichstem Punkt unserer Reise, mit Einfahrt in den „Whistlers Campground“ – ein Camp, das wir in dieser Dimension noch nie gesehen hatten: 781 Stellplätze aller Qualitätskategorien verstreut in einem Wäldchen von 3 mal 3 km, was beinahe der Fläche des Ossiachersees entspricht.

Da alle „serviced sites“ ausgebucht sind, bekommen wir einen Stellplatz auf „Ebene 18“, dafür werden wir gebeten, die jungen „Elk-Babies“ nicht zu füttern, die im Park unterwegs sind. Wohlgemerkt … „Elk“ heißt hier Wapiti oder Rehe!

Am Abend unternehmen wir einen ausgedehnten Spaziergang im Camp, genießen die unglaubliche Gebirgswelt und lernen die Verhaltensmuster gegen Bären kennen – hier heißt es alles Essenswerte in bereitstehende Metallcontainer zu sperren, da Bären sogar Autos und Zelte knacken …

Entlang des Athabasca River

Nach einem herrlichen Frühstück im Freien – trotz der Meereshöhe – geht es los am „Icefield Parkway“ entlang des Athabasca River mit unzähligen „Views“ auf einen Fluss, der jedes Paddler- und Fischerherz höherschlagen lässt. Bald sind die ersten „Falls“ erreicht und man genießt einen tiefen Einblick in die mittels Wasserkraft geschaffene Schluchtenlandschaft.

 

Ausblick auf rund 10 Gletscher

Es geht nun stetig bergan und bereits am Nationalparkeingang werden wir darauf hingewiesen, dass im Park Verzögerungen wegen einer Laufveranstaltung zu erwarten seien … unglaublich, was sich letztlich laufend und schnaufend durch diese Zauberkulisse bewegt!

Ab den „Sunwatha Falls“ nehmen Anstieg und Aussicht zu, um am Icefield Center zu explodieren: Ausblick auf rund 10 Gletscher, die sich in einem gigantischen Becken sammeln. Hier hat natürlich der Tourismus das Sagen, denn neben einem riesigen Visitor Center bietet man auch Fahrten per Bus zu einem „Glacier-Skywalk“ und per 4-W-Spezialbus über die Gletscherzunge an.

 

Beeindruckender Saskatchewan River

Für uns geht’s nach genossenem Ausblick weiter südwärts über den Sunwatha Pass in 2033 m in den Banff Nationalpark, der uns mit einem Monsterausblick auf das Tal des Saskatchewan River empfängt … einfach unglaublich. Der Saskatchewan ist sowieso eines der beeindruckenden Flusssysteme Kanadas, denn er durchquert den Norden, um nach rund 3000 km in die Hudson Bay zu münden. Wir dürfen ihn einige Kilometer begleiten, ehe er Richtung Nordosten „abbiegt“ und wir weiter nach Süden über den Bow Summit mit 2088 m nach Lake Louise fahren.

 

Besuch beim Skiweltcup

Lake Louise … richtig, das bedeutet Skiweltcup in Kanada. Die Skipisten sind zu dieser Zeit nur mehr Randerscheinung, vielmehr dreht sich hier alles um den „Lake“, seiner einzigartigen Lage und dem voluminösen Luxus-Hotel. Jetzt ist der See zwar groß teils noch mit Eis bedeckt, aber man spürt ob seiner Farbintensität die Faszination der unglaublichen Lage am Fuße einer gigantischen Gletscherzunge.

Nach einer Nacht im leider schmucklosen Camp am Bow River folgen wir dem Tipp unseres Reisebuches und wählen die Route über den „Bow Valley Parkway“ … Gottseidank, denn über den „TCH“, der hier wieder verläuft, ist man zwar schneller, doch es entgehen einem tolle Ein- und Ausblicke auf die auslaufenden Rocky Mountains und eine wirklich herrliche Flusslandschaft.

Relax und Action in Banff

So kommen wir nach Banff und entschließen uns, nach den vergangenen eindrucksvollen Tagen wieder mal etwas Pause zu machen. Der Grund dafür ist u.a. auch der wirklich toll gelegene Campground am „Tunnel Mountain“ mit Ausblick auf eine Bergkette, die wir immer noch „Berg ohne Namen“ nennen … im Gegensatz zum darunter gelegenen „Bow Valley“, das bekannt wurde als Drehort für den Film „Fluss ohne Wiederkehr“ mit Marilyn Monroe. Die durfte damals im noblen „Springs Hotel“ logieren, musste aber auch mit einem Holzfloss die üppigen Bow Falls überwinden … ebenso wie TV-Hund Lassie.

Der Campground von Banff sprengt abermals alles bisher Erlebte: in 3 Abschnitten unterschiedlicher Ausstattung findet man 1130 Stellplätze, alleine der RV-Park besitzt 321 Plätze modernster Ausstattung … „Full Hooked up“ mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Abfluss („Dump“).

 

Downtown

Das Nationalparkzentrum Banff wird oft auch als „Garmisch“ der Rockies bezeichnet und … das stimmt auch so. Man fühlt sich wie in einem der mondänen Skiorte der Alpen, halt nur gigantischer, quadratischer … amerikanisch halt. Das Angebot ist auf die Touristen, die schon jetzt zu Scharen strömen, zugeschnitten – viel Ramsch, viel Souvenirs, wenig Sinnvolles. Wir genießen trotzdem einen Tag in „Downtown“, wo wir per Bus sehr einfach hingelangen.

 

Hoodoos, Falls & Hot Springs

Auch nutzen wir die ausgezeichnete Lage des Camps an der Bergkante mit einem Marsch zu den „Hoodoos“, einer Felsformation, die das mächtige Bow Valley überragt. Ein weiterer Tag vergeht mit Wanderung auf den Aussichtsberg mit anschließendem Bad in den „Upper Hot Springs“ mit 40°C sowie einem Spaziergang an den Bow Falls … Marilyn und Lassie, eh schon wissen.

Der Sonnenuntergang am letzten Abend lässt die Bergriesen vor unserem Camp noch einmal in voller Pracht leuchten und macht uns die Weiterreise nicht gerade einfach … oder sollte das der Hinweis sein, so schnell wie möglich wiederzukommen? Wer weiß …

La ora na … Guten Tag Tahiti!

La ora na … Guten Tag Tahiti!

Einmal in der Südsee baden oder einfach nur am Strand liegen … auch so ein Traumklischee, das einfach verlockend ist. Optimal, wenn dieses Ziel noch dazu sozusagen „direkt am Wege“ liegt. Was in unserem Fall bedeutet, dass uns die Route unserer „Round-the-world-Tour“ von Los Angeles nach Neuseeland führt und wir einen 2-wöchigen Zwischenstopp in Französisch-Polynesien einlegen. Tahiti und Moorea – wir kommen!

Anreise

Unser Südseeabenteuer startet – wie erwartet – bereits am LAX, dem überdimensionalen Airport von Los Angeles. Abenteuerlich deshalb, weil am gesamten International Airport die Adaptierungsarbeiten nach „09-11“ laufen – kein Vorteil, denn nach der ersten vergeblichen Suche nach einem Quantas-Schalter und dem eher gemütlichen Einchecken bei „Air Tahiti Nui“ muss man zuerst in die Warteschlange und dann samt Gepäck durch die Sicherheitssperre …. eh schon wissen …. bis auf die Socken.

Nach einer Stunde sind wir durch und lassen uns am Terminal zu unserem Gate nieder …. eher entspannt-neugierig als gespannt-nervös!

Der Airbus 340 wartet dann weit draußen auf einem Nebenterminal, denn Tahiti gehört sicherlich nicht zu den Hauptdestinationen im Pazifischen Raum. Der Jumbo ist zu 2/3 gefüllt, also können auch wir uns auf 4 Plätzen ausbreiten und dann zischen wir los zum 8-stündigen Flug in die südliche Hemisphäre unseres Globus. Nach ca. 5 Stunden überfliegen wir – laut Bordcomputer – mit 840 km/h in 10.972 m Höhe bei -52°C den Äquator, wir stoßen mit einem Gläschen Chardonnay an.

Ankunft in Papeete

Beim butterweichen Aufsetzen in Papeete hat es 27°C um 19,30 h und wir sind 11 Stunden hinter der MEZ zurück. Blumenmädchen und Tahiti Music erwarten uns beim Eingang, beim Zoll geht’s für uns EU-Bürger ganz rasch, denn hier hat Frankreich das Sagen! Leider auch beim Preis, wie wir kurz darauf beim Autovermieter Avis feststellen. Dennoch mieten wir vorerst für 1 Woche ein Auto (Ford Fiesta Airconditioned), zumal das bestellte Taxi von der über Internet gebuchten Unterkunft ausgeblieben ist. Sorgenfalten gibt’s dann auch, weil der Bankomat uns per Kreditkarte kein polynesisches Geld auswirft …. Laut Info gibt es aber internationale Geldmaschinen in der Stadt.

Eingewöhnung

Wir starten in die tahitianische Nacht und erreichen nach 10 km unsere vorerst für 1 oder 2 Nächte gebuchte Pension „Chez Armelle“ am Strand. Von diesem und vom Meer sehen und hören wir aber vorerst nichts, dafür aber eine Reihe dunkelhäutiger Menschen, die sich schön langsam unserer Anwesenheit bewusst werden. Ein Zimmer bekommen wir auch, das einzige mit „private bathroom“ zu vergleichsweise günstigem Preis … leider werden unsere Nasen vom Duft frischer Farbe von den eigentlich erwarteten Gerüchen abgelenkt. Wir versuchen aber locker zu bleiben, uns des langen Reisetages bewusst zu werden und entspannen uns bei einer Flasche Syrah Francaise auf der trotzdem urigen Terrasse.

Am nächsten Tag wird uns vieles klar. Eng ist es wirklich hier am Stadtrand von Papeete und auch von Strand und Meer sehen wir jetzt mehr, allerdings nur einem schmalen Streifen. Die Pension ist zwar sehr nett, hat aber kein Zimmer zum Meer hin und nach dem typisch französischen Frühstück auf der Terrasse (Selbstbedienung und auch selbst abwaschen!) beschließen wir weiter zu fahren – vorerst einmal die West- und Südküste entlang der hellblau leuchtenden Lagune.

Hiti Moana Villa

Und dieser Ausblick ist es dann auch, der uns schon nach 30 km zum endgültigen Verweilen animiert, als wir bei der „Hiti Moana Villa“ einbremsen, um uns mal zu erkundigen und den wirklich idyllischen „Lagoonview Bungalow“ mit Namen Tifanie für 3 Tage angeboten bekommen. Fußfrei zum Pazifik und wirklich hübsch. Pazifik-Feeling pur, Preis okay. Pikanterie am Rande, die Unterkunft hatten wir sowohl im Internet als auch im Reisebüro bereits angeboten bekommen, aber die Realität übertrifft dann eindeutig alles …. wir sind „angekommen“!

Nach einem ersten Bad in der Lagune und im Pool können wir uns mal total entspannen und um uns der beneidenswerten Situation und „Location“ bewusst zu werden wühlen wir erst mal in der geographischen Statistik – wo sind wir eigentlich gelandet?

Mitten im Südpazifik, über 17.000 km von Europa bzw. 7.000 km von Amerika und 6.000 km von Australien entfernt! Tahiti und die Inselwelt von Französisch-Polynesien (118 an der Zahl) bedecken mit einer Gesamtfläche von nur 4.000 km² ein Gebiet von der Größe Europas und dass wir es mit tropischem Klima samt maximaler Sonneneinstrahlung zu tun haben, bemerken wir ebenso sofort, wie auch die Tatsache, dass die Temperaturen vom Passatwind angenehm „gekühlt“ sind …. 26 bis 27°C tägliche Durchschnittstemperatur und Tagestemperaturen von weit über 30°C gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit sind dennoch in den ersten Tagen für uns schweißtreibend. Auch die Wassertemperatur in der Lagune dient vor allem am Nachmittag nicht mehr der Abkühlung, da muss schon der Pool herhalten. Wir stehen jetzt am Beginn des Sommers hier, der erfahrungsgemäß feuchter ist als der „Winter“, richtig heiß wird’s dann von Jänner bis April.

Erste Inselerkundungen

Das aus zwei Vulkanen entstandene Tahiti stellt die größte und mit über 2000 m auch höchste Insel in Französisch-Polynesien dar und wir umrunden mit unserem Fiesta das geschwungene Eiland …. ein tropischer Zaubergarten umgeben von einem Saumriff, das eine blau schimmernde Lagune bildet und die Küste vor der Brandung schützt. Dort, wo sich das Riff öffnet, haben sich die großen Häfen und Orte gebildet, speziell bei Papeete, der lebendigen und geschäftigen Hauptstadt samt einzigem internationalen Flughafen. Von hier aus geht’s mit Schiffen oder Klein – und Kleinstflugzeugen zu den tropischen Paradiesen, die da Bora-Bora, Marquesas oder Gambier heißen.

Unser Programm in diesen ersten Tagen wird vor allem davon beeinflusst, dass wir unser Auto fleißig nützen wollen und dass wir bei Erkundung der Insel zur Überzeugung kommen, im Hiti Moana wirklich großartig und kostengünstig untergebracht zu sein. Viele Pensionen bieten wenig für ihr Geld oder liegen bergseitig und die Anfrage nach einem der wirklich idyllischen „Overwater-Bungalows“ bei den diversen Resorts und Hotels bringt uns rasch auf den Boden der Realität zurück: zwischen 400 und 650 € – pro Nacht natürlich. Na ja, träumen wird man wohl noch dürfen …. da ziehen wir nach 3 Tagen doch lieber im Hiti Moana zum großen „Einser-Bungalows“ um, direkt am Pool und Meer, 1. Reihe Südpazifik und mit allem Komfort (Wohnraum, Küche etc.).

Mitbewohner und Sonnenuntergänge

Und der „Rest“ dieser ersten Woche im Südsee-Paradies ist Relaxen, Baden in der Lagune, in der wir uns per Doppelsitzerkajak über ein Korallenmeer bis ans Saumriff vorkämpfen, Sightseeing, Palmen, Dschungel, Ananas, Bananen, Vanille, Mangos, Papayas, Kokosnüsse, Aus- und Einblicke, Strände, Berge, Blütenpracht, auf Nachbarschaft mit Fischen, Schildkröten, Erdkrabben, Vögel und …. Geckos, unsere unausbleiblichen Mitbewohner auf der Terrasse. Und natürlich echte Südsee-Sonnenuntergänge …!

Feuchte Tage im tropischen Paradies

Wir haben schon den einen oder anderen Regenguss erlebt, aber gegen Ende der ersten Woche im Südpazifik nahe dem Äquator bekommen wir einen wahren Eindruck davon, welchen „Preis“ man für das immergrüne tropische Paradies wettermäßig zu zahlen hat:

4 Tage „Regenzeit“ mit wechselnder Schauerstärke und zeitweiligen kurzen Wolkenlöchern, die wir bei Temperaturen um die 30°C zu notwendigen erfrischenden Bädern in der Lagune bzw. im Pool nützen. Ich glaube man nennt diese Klimabedingungen „sehr schwül“ …!

Und wenn man abschließend zu resümieren geneigt ist, haben wir in diesen 2 Wochen drei verschiedene tahitianische Sommertypen erlebt: den ungewöhnlich trockenen zu Beginn, den sehr feuchten Teil in der Mitte und zum Abschluss unseres Aufenthalts in Französisch Polynesien den „normalen“ wechselhaften Sommer mit Temperaturen um und über 30°C tagsüber bzw. 27°C Tagesmittel verknüpft mit hoher Luftfeuchtigkeit und ständiger „Schwitzbereitschaft“ …. In Verbindung mit den ständigen Wechselbädern aus Hitze, Air conditioned und Zugluft ideales Umfeld für eine dahin schleichende ständige Verkühlung mit Hustenreiz. Na ja, es gibt Schlimmeres …

Saumriff und Korallen

Dass wir trotzdem nicht untätig bleiben, liegt an der Vielfalt der Insellandschaft mit weiten schwarzen Sandstränden, zahlreichen Sehenswürdigkeiten mit historischem Hintergrund, dem gebirgigen Kern der Doppelinsel und der Pracht an tropischen Gewächsen und Tieren sowie der faszinierenden Unterwasserwelt in der Korallenlandschaft der Lagune …. vor allem am Saumriff, zu dem wir uns insgesamt 4 Mal mit einem Doppelsitzerkajak vorwagen. Einmal dabei haben wir allerdings viel Glück, als sich plötzlich der Wind dreht, starken Wellengang erzeugt und uns bzw. vor allem meine Fotoausrüstung beinahe „versenkt“ …..

Trotzdem schaffen wir es an einem völlig ruhigen Morgen in der Lagune zu fotografieren, es macht sich allerdings das Fehlen einer Unterwasserkamera bemerkbar. Man erhält aber einen Eindruck davon, welche Rolle das Riff spielt, denn hier prallt die Brandung mit voller Wucht dagegen, während im Innern der Lagune eine in allen Blautönen schimmernde Wunderwelt existiert … mit Korallenblöcken in gewaltigem Ausmaß und einer Fülle an Fischen in allen Farben und Mustern. Dass wir auch einer Muräne ansichtig werden, ist allerdings ein anderes Kapitel …

Inselrunde

Bei einer Inselrundfahrt und mehreren Touren wird uns auch die unterschiedliche Geographie der Hauptinsel Tahiti Nui klar, denn während die Süd- und Südwestküste in der schützenden Lagune liegt, prallt an der Nord- und Nordostküste teilweise ungeschützt die gewaltige Brandung an herrliche, teilweise schwarze Strände. Ein Paradies für Surfer und Wellenreiter und fotografisches Gegenstück zu den sanften Lagunenfarben. Eine ca. 120 km lange Inselstraße umrundet die größere Halbinsel und originell präsentiert sich auch das dazugehörige „Verkehrsleitsystem“ bestehend aus rot-weißen Markierungssteinen, die die Entfernung von der Hauptstadt Papeete anzeigen.

Unser Drang nach Museumsbesuchen hält sich in Grenzen, aber wir stehen eines Tages am „Venus Point“, einem Leuchtturm am Ort der ersten Landung von James Cook 1769 sowie der folgenden europäischen Entdecker und Missionare u.a. für Captain Bligh (1789) und der „Bounty“, jenem Schiff, dessen Meuterei uns durch den berühmten Roman des Amerikaners Hall dokumentiert blieb.

Entdeckung

Damit ist aber auch schon ein Großteil der jüngeren tahitianischen Geschichte abgehakt, denn nach Besiedelung vor etwas mehr als 2000 Jahren durch die Polynesier war es der portugiesische Weltumsegler Magellan, der 1521 erstmals in die Gegend des heutigen französischen Protektorats „Polynesien“ kam. Erst knapp 150 Jahre später wurde die Insel Tahiti für die Europäer entdeckt: 1767 durch den Engländer Wallis und 1968 durch den Franzosen Bougainville, der letztlich zum Verbreiter des Mythos der Paradies-Insel Tahiti wurde.

Sehenswerte Natur und Historie

Wir entdecken auf unseren Touren u.a. das Blasloch „Arahoho“ in einem Felsen, die 3 Wasserfälle von Faarumai, den Ausblickspunkt Belvedere in 600 m am Fuße des höchsten Berges von Tahiti (über 2000 m hoch!), die herrlich kultivierte Grotte von Mara’a und die Marae von Arahurahu, eine restaurierte Kultstätte mitten im Dschungeldickicht mit verschiedenen einst den Göttern geweihten Bauten und Figuren aus gehauenem Stein. Wir lassen es uns aber auch nicht nehmen, einen Blick durch die „Hintertür des Paradieses“ zu werfen, um einen Eindruck vom Leben und Tun der Tahitianer zu bekommen, die uns sehr gemütlich und freundlich, aber wenig fleißig und bestrebt erscheinen … den Fotos nach dürfte das auch stimmen. Das teure (französische) Leben wird auch nicht gerade zu einem gehobenen Basisleben der Insulaner beitragen.

Papeete

Neben einigen Monumenten der jüngeren Geschichte und prächtigen Bauten lohnen zwei Dinge den Besuch von Papeete. Zum einen natürlich der Besuch des geschäftigen Hafens, der sowohl Passagieren als auch dem Warenumschlag zur Verfügung steht. Von hier verkehren Fähren zu vielen anderen Inseln des Staates, Kreuzfahrtschiffe legen hier an und das Gewusel ist enorm.

Zum andern sollte man nicht den Besuch des Marktes versäumen, auf dem alles angeboten wird, was man zum Leben braucht … oder auch nicht. Es präsentiert sich ein kunterbuntes Sammelsurium an Lebensmitteln, Schmuck, Haushaltwaren und natürlich auch Ramsch. Die Auswahl ist auf jeden Fall europäisch-pazifisch gewaltig und beeindruckend und gibt einen Einblick auf die Vielfalt, die das Inselparadies samt Wetterküche produziert. Verhungern war hier zu allen Zeiten unmöglich … das wussten auch Cook, Bligh & Co.

Moorea

Nicht nehmen lassen wir uns eine Fährfahrt samt Inselumrundung zur Nachbarinsel Moorea, die sich zumeist in dichte Wolken gehüllt zeigt. Auf der etwas heruntergekommenen Fähre können wir mit den ersten europäischen Seefahrern mitfühlen, die hier vor Anker gingen. Stets dichte Wolken umhüllen die Gipfel der gebirgigen Inseln, denen man sich durch Löcher im Riff vorsichtig nähern musste, um nicht auf Grund zu laufen. Um dann aber ein Paradies vorzufinden, in denen es eine unendliche Pracht an Nahrung gab sowie einen Menschenschlag, dessen weibliche Spezies es den Europäern seit jeher angetan hatte … von den Meuterern der Bounty bis hin zu Paul Gauguin, James Norman Hall oder Jacques Brel.

Overwater Bungalow

Und dann haben wir es doch gewagt … die Sache mit den „Overwater Bungalows“! Wahrscheinlich in erster Linie, um mitreden zu können und das Gefühl zu erleben, eine Nacht in einem der sündteuren Resorts verbracht zu haben.

Im Meridien Resort am Stadtrand von Papeete kommen wir in den „Genuss“ ein Vor-Weihnachtsangebot zu bekommen. So kostet eine Nacht im – zugegebenermaßen bestens gelegenen – Luxusbungalow dann lächerliche 385,- Euro … natürlich ohne Frühstück.

Dazu haben wir aber am kommenden Morgen sowieso nicht Zeit, da unser Weiterflug nach Auckland bereits um 6,00 h startet. Dafür genießen aber noch intensiver den Abschied aus einem Südseeparadies, das uns einerseits wieder neue Energie für die weitere Reise im Südpazifik aber auch echte Einblicke in Natur und Kultur dieses tropischen Paradieses gebracht hat … inklusive Spurensuche, Klischeebewältigung und Regenzeit.

Ob wir wiederkommen? Wer weiß.