Ostern 2016 Cavallino/Venedig

Ostern 2016 Cavallino/Venedig

Wie sehr oft in den vergangenen Jahren, ja Jahrzehnten, gilt die Osterzeit als jene Phase, die uns nach den oft mühsamen Wintermonaten richtig „durchatmen“ lässt. Und wo lässt sich das besser bewerkstelligen als im Süden – nicht nur Europas, sondern auch Österreichs. Die heurigen Ziele heißen Strem (bei Güssing) und Cavallino-Treporti (bei Venedig).

Der Mondkalender hat beschlossen, dass mein diesjähriger Geburtstag auf „Ostermontag“ fällt … ich kann mich nicht erinnern, schon mal zu diesem frühen Termin gefeiert zu haben! Das heißt aber auch, dass die diesjährigen Osterferien am 19. März beginnen … „Josefitag“ in der Steiermark und eigentlich noch „Spätwinter“. Die Temperaturen im Gebirge beweisen das auch. Da sind die 15°C am Weinberg in Strem nahe der ungarischen Grenze schon eine richtige Wohltat und der strahlende Sonnenschein vermittelt sogar erste echte Frühlingsgefühle. So werden auch die notwendigen Arbeiten am Kellerstöckl und am Weinberg recht angenehm und fallen in Kooperation mit Alex und Nick relativ leicht. Lediglich der von mir alleine durchgeführte Zubau an der Pergola kostet Kraft, Nerven und Material …

Beim „Weinschneiden“ machen Alex und Verena ihre ersten „Gehversuche“ und beim anschließenden Bearbeiten der alten Weinstöcke, die wir im Vorjahr durch junge Uhudlerpflanzen ersetzt haben, kommen Kreativität und Gestaltungsfreude zum Ausbruch. Als stimmungsvolles Ambiente für das diesjährige Geburtstagsmenü haben wir die Burg Güssing gewählt und ein geschmackvolles Erlebnis erfahren. Mit Nick gehen die Renovierungsarbeiten im Weingarten zügig und „schlagkräftig“ voran – auch das jahrzehntealte, ausgediente „Plumpsklo“ muss den tatkräftigen Arbeiten weichen … ein wehmütiger Blick zurück!

Teil 2 der „Ostertour“ steht vorerst unter dem Zeichen eindringlicher Wetterstudien, denn Kaltluft versetzt Österreich in österlichen „Spätwinter“ und so machen wir uns mit Caddy und Wohnwagen am Gründonnerstag (24.3.) bei 2,5°C und Schneefall auf den Weg nach Süden.

Ziel ist die langgezogene Halbinsel nördlich von Venedig, wo wir bei Punta Sabbioni ein ACSI-Camp zum Nebensaisonvorzugstarif beziehen und die Lagune samt Stadt und Inseln erkunden wollen.

Bei 18°C und strahlendem Sonnenschein kommen wir im Camping Village Cavallino an der Ostseite der Halbinsel an, wo Camping an vorderster Stelle der Urlaubsangebote steht, denn bei Ausfahrt aus Jesolo informiert uns die erste große Hinweistafel, das es auf den kommenden 15 Kilometern noch 25 (!) Campings gibt. 

Im Sommer ist hier die Hölle los – jetzt haben erst wenige Plätze geöffnet und von den beiden zu ACSI zählenden Camps wählen wir jenes, das am nächsten zur Bootsstation nach Venedig liegt.

19,- Euro (all inclusive) für Platz 29 (fast) direkt an der wirklich tollen Strandpromenade lassen unser Camperherz höher schlagen und die Aufbauarbeiten rasch hinter uns bringen, damit wir den lauen Abend mit einem ersten Strandspaziergang bei tollem Sonnenuntergang sowie ausgezeichnetem Pizzaessen in der campeigenen Trattoria genießen können. Schon obligatorisch gehören 3 Hoppalas zum Start: Zuerst stürzt und zerbricht eine Flasche Rotwein, dann entdecken wir eine undichte Wasserleitung im Wohnwagen und zu guter Letzt geht auch noch der Strom aus … aber bald ist alles vergessen und erledigt.

Den Freitag verbringen wir mit einer kleinen Erkundungs-, Orientierungs- und Einkaufsrunde über die Halbinsel mit folgenden Stationen: Punta Sabbioni Fährstation, Treporti, Cavallino, Sta. Dona di Piave, Eraclea Mare, Jesolo und retour.

Samstag und Sonntag starten wir jeweils ab Punta Sabbioni mit dem Vaporetto (ACTV) zur Lagunentour – die Tageskarte für beide Tage bekommt man um 30,- direkt am Anleger. Tag 1 geht es mit der Linie 14 direkt nach Venedig mit Stopp am Lido. Die Runde über die Hauptinsel per Schiff und zu Fuß bringt alte und neue Einblicke sowie Frühlingsgefühle bei knapp 20°C, die man zur Mittagrast im Freien nützen kann.

Neueste Erkenntnis im „GP der Extrempreise“ bringt uns eine „WC-Pause“ am Markusplatz: € 15,- für ein Bier (0,4 l) und € 8,90 für einen Capucchino … Beweise liegen bei!

Tag 2 startet mit Umstellung auf Sommerzeit und dem Vaporetto Nr. 12 in entgegengesetzter Richtung mit Ziel Murano und … zuvor … Burano! Welch ein Ambiente!

Obwohl Ostersonntag ist und bereits viel Betrieb herrscht, bedeutet der Rundgang über die kleine Fischerinsel mit ihren bunten Häuschen und engen Kanälen ein echtes „Highlight“. Ein „Schiefer Turm“ und ein – dank scharfer Beobachtungsgabe eruiertes – Gratisbier am Anleger zählen zu den Schmankerln, nach zahllosen Fotos inkl. Selfies und Panorama geht es per dicht gefülltem Schiff weiter nach Murano, wo wir an der Schiffsstation vorerst einen Schock ob der enorm langen Warteschlange der Menschen zur Abfahrt erleiden.

Um diesen Schock zu bekämpfen beschließen wir, uns erst Mal zu laben. So kommt es, dass wir am kleinen „Canale Grande“ der Glasbläserinsel Platz auf der Terrasse eines tollen Restaurants direkt am Wasser finden und neben herrlichem Gaumenschmaus auch die Kenntnis erlangen, dass hier an der Rückseite weitere Linienschiffe zurück nach Venedig fahren … Vaterland gerettet!

Der Rest ist Entspannung, Neugier und etwas Sonnenbrand im Gesicht.

Grazie.

Spätestens in Florida endet der Winter

Spätestens in Florida endet der Winter

Ankunft in Miami

USA - KARIBIK - KANADA 2014 *** Start

Eines ist klar, wenn man in Miami Anfang April aus dem Flugzeug steigt: das war‘s für Winter und warme Kleidung. 25°C erwarten uns, als wir um 19 h vom Air-Conditioned-Taxi zum Hotel in Miami Beach wanken …

Start zu einem schon gewohnt harten Anreisetag über den Atlantik ist bereits um 4,30 h in Eisenstadt, weil die besten Flüge bekanntlich noch vor 8,00 h starten … na wie auch immer.

Um 6,00 h stehen wir am Terminal 3 in Wien-Schwechat und weil wir schon am Vortag online eingecheckt haben, müssen wir nur noch zur Gepäckaufgabe … 22 und 19 kg, optimal. Um 7,00 h sitzen wir im Flugzeug.

 

Anreise Wien – Paris – Miami

Nach regnerischer Nacht und morgendlichen Temperaturen um die 5°C wartet schon auf dem Flug nach Paris die erste Aufgabe: Wohin mit dem spätwinterlichen Outfit, das spätestens in Paris nicht mehr benötigt wird. Das Handgepäck wird halt wieder einmal überstrapaziert, weil wir beide aber Rucksäcke haben, kommen wir (fast) problemlos durch die Checks … fast deshalb, weil natürlich diverse Flüssigkeitsbehälter und das viele technische Equipment für Foto und Computer neugierig machen!

In Paris CDG (Charles de Gaulle) heißt es zuerst wandern, denn die AUA-Maschine landet ziemlich außen, dann haben wir aber über 4 Stunden Zeit bis zum Weiterflug. Also keine Hektik, kein Stress – alles läuft recht cool und überschaubar ab, wenn man sich mit der notwendigen Airport-Lethargie wappnet. Flanieren, Stärkung mit Sandwich, Bier und Kaffee, dann wieder Security-Check, diesmal ohne Probleme, … und wieder Flanieren. Alles wirklich gut ge-time-t, bis wir in aller Entspanntheit doch bemerken, dass sich auf Flugsteig F44 nicht viel tut, obwohl bereits „Boarding“ angekündigt wird … hoppla! Falscher Flugsteig, wir müssen zu L44! Noch 30 Minuten Zeit – doch beim Zoll staut es sich, weil nur 1 Dame Dienst tut. Mit etwas Stress gelangen wir dann grad noch rechtzeitig am Steig L44 an, wo es nochmals Verzögerung gibt, weil unsere Daten für die USA-Einreise am Air France-Computer fehlen … und das nach diesen langwierigen Vorbereitungen und Erledigungen. Aber das wird recht cool erledigt und um 14,00 h sitzen wir auch in diesem Flieger.

 

Ankunft in Miami Beach

Einen 9-Stunden-Flug über den Atlantik sollte man rasch abhaken und so bringen wir einigermaßen bedient wenigstens die notwendigen Einreiseformalitäten mit Fingerabdrücken, Augenscan und kleiner „Fragestunde“ zügig hinter uns. Gepäck ist auch bald da, wir schnappen uns das erste Privattaxi, das sich anbietet und flitzen ca. 45 min. in den Norden von Miami Beach. Ocean Surf heißt das Hotel, das wir per Internet gebucht haben – zwar keine Luxusherberge, aber zweckmäßig, günstig und ausgesprochen gut gelegen … das entschädigt und dient ja sowieso in erster Linie zur ersten Akklimatisation und Energieaufladung. So werden die ersten Tage und Stunden in Florida eine Mischung aus Orientieren, leichten Erkundungstouren und viel, viel Schlafen!

Ein erstes Problem haben wir auch zu lösen, denn der Foto-Rucksack bzw. der Hauptreißverschluss hat seinen Geist aufgegeben und wir brauchen Ersatz … Gerlinde ersteht einen günstigen kleinen Hardcase als Handgepäck. Alles umladen.

Wir bewegen uns viel zu Fuß bzw. fahren mit dem Bus bis ganz in den Süden von Miami Beach, wo wir auch einen ersten Ausblick auf den Cruise Terminal haben … hier wird unser nächster Programmpunkt losgehen.

 

Akklimatisation und Erkundungstouren in Miami Beach

Weil wir die Ausstiegsstelle etwas übersehen, starten wir mit einem Fußmarsch über den MacArthurs-Causeway zurück nach Miami Beach, wo wir vorerst die Südspitze umrunden, ehe wir zum gigantischen Sandstrand an der Ostseite gelangen. Das ist Miami Beach-Klischee pur, ebenso ein Walk am „Ocean Drive“ und im „Art Deco Viertel“, dann eine kleine Stärkung, bevor wir wieder mit dem Bus ca. 20 min. retour rauschen … alles Rennfahrer hier und sooo cool!

Und: einen bevorzugten Einkaufsmarkt (Walgreens) haben wir ebenso gefunden, wie eine Stammkneipe (Burgers & Shakes) mit ausgezeichnetem Bier und gutem Essen … in den Staaten ja nicht unbedingt ein Markenzeichen.

Und als wirkliches Highlight der Location sei angemerkt, dass in unserem Hotel sogar ein Frühstück in Plastik akzeptabel ist, wenn Ambiente und Einstellung passen – Terrassenflair, Palmenblick und Dünenfeeling inklusive.

Ostern in Apulien

Ostern in Apulien

Wein, Oliven & Trulli

Ostern in Apulien 2006

Ostersamstag, 9,30 Uhr, Frühstück bei 20°C im Camping La Masseria bei Gallipoli – dort, wo der „Absatz“ des italienischen Stiefels in den Golf von Tarent mündet …. Oder einfacher gesagt: Italien ganz hinten unten. Und wo Italien eigentlich gar nicht mehr so italienisch ist. Eine österliche Auto-Camping-Tour mit Stationen in Gargano, Alberobello, Brindisi, Lecce und Gallipoli … auf Spurensuche im Trulli-Land und dem Küstenstreifen an Adria und Golf von Tarent. Und auf der Suche nach Frühjahrssonne und italienischem „Dolce vita“.

 dieKlischees gibt es viele, auch jenes, dass Italien erst am Apennin beginnt. Wir beginnen deshalb unsere diesjährige Ostertour in Gargano, dem „Sporn“ der italienischen Halbinsel nahe der Hafenstadt Bari.

Apulien heißt diese Provinz, die sich bis zur Südspitze an der Straße von Otranto zieht, ca. 80 km von Albanien bzw. der griechischen Insel Korfu entfernt.

 

Frühjahrsparadies für Sonnenhungrige

Gargano ist eine Welt für sich: ein mächtiger Gebirgsstock mit dem größten Wald des Landes hat eine zauberhafte Küstenidylle mit bizarren Felsen und herrlichsten Sandstränden geschaffen.

Das Kap um die faszinierenden Städte Peschici (sprich Pes:kitschi) und Vieste ist ein Paradies für Sonnenhungrige und Surfer – und das auch jetzt schon im Frühling. Mehr als 100 Campingplätze und zigtausende Fremdenbetten bieten im Sommer Platz.

Jetzt zu Ostern sind erst wenige Touristen und Camper unterwegs. So ist es auch in den engen Gässchen der wenigen Städte noch ruhig und beschaulich. Auch im hoch oben thronenden Mont S’Angelo, dem Heiligtum des Erzengels Michael. Von oben genießt man den herrlichen Ausblick auf die Küstenebene mit undurchdringlichen Olivenhainen und Weingärten.

 

Besuch im Land der Trulli

Auf dem Weg zur Südspitze statten wir noch 2 Sehenswürdigkeiten einen Besuch ab: Zuerst der Kathedrale von Trani, dann der landeinwärts liegendem und weithin sichtbaren „Krone Apuliens“, dem achteckigen Castel dell’Monte, der Jagdresidenz Friedrichs II.

Von Gargano geht’s nun südlich und immer wieder stößt man auf jene eigenartigen Rundbauten mit ihren „Zipfelmütz“-Dächern, die man schlicht als „Trulli“ bezeichnet. Die Region der Provinz Bari, v.a. die Hügellandschaft südlich der Hafenstadt ist die Heimat dieser Steinkonstruktionen, die wie weiße, verstreute Punkte aus dem ausgedehnten Rotschimmer der Erde herausstechen. Die Trulli sind ursprünglich ohne Verbindungsmaterial aufgeschüttete Steinbauten bzw. Spitzdächer gewesen und der Mensch hat hier in unablässigem Schaffen das Ambiente gestaltet, indem er jene Materialien einsetzte, die durch den Boden geboten waren.

Die „Hauptstadt der Trulli“ ist Alberobello, heute ist der Stadtkern mit seinen Altstadt-Vierteln und über 1500 Trulli Weltkulturerbe der UNESCO und Hauptanziehungspunkt der Besucher. „Höhepunkt“ der Besichtigung ist dabei sicherlich die Möglichkeit, in einem der restaurierten Trulli Quartier zu beziehen. Der Preis pro Nacht in den modernst ausgestatteten Appartements liegt zwischen 30,- und 100,- Euro pro Person – je nach Lage, Größe und Jahreszeit.

Wir hatten das Glück, gleich ein „ganzes Gehöft“ zum Vorzugspreis für uns zu haben – ideal zum Krafttanken für unseren weiteren Weg Richtung Süden …. Richtung Lecce, Straße von Otranto und „Stiefelabsatz“.

 

Umrundung des Stiefelabsatzes

Der äußerste Ausläufer – der „Stiefel-Absatz“ – beginnt bei der Barockstadt Lecce. Mit seiner über 2500 Jahre alten Geschichte kann die Stadt auf eine bewegte Vergangenheit verweisen. Sie widerstand Angriffen Hannibals und der Türken und bietet heute mit einer Altstadt im Stile überladenen Barocks und seiner eigenartigen strohfarbenen Tönung ein einzigartiges Ambiente.

Ab Otranto, der Festungs- und Hafenstadt, beginnt die faszinierende Umrundung des „Absatzes“ entlang einer z. T. unwirklich überladenen Küste mit einer Pracht an Kakteen, Blüten, Oliven – vor allem im Frühjahr. Ein fotogener Ausblick jagt den anderen, die üppige und dramatische Steilküste, die man beruhigt zu den schönsten Europas zählen kann, endet erst am Leuchtturm und dem Heiligtum „Finibus Terrae“ bei Sta. Maria de Leuca, dem südlichsten Punkt unserer Reise und „Landestelle“ des Christentums in Europa. Hier hat man eine herrlichen Ausblick auf das offene Mittelmeer und die Marina, einem beliebten Treff für Segler und Jachten.

 

Abschluss in Gallipoli

30 km nördlich machen wir Station in Gallipoli – griechisch „schöne Stadt“ – das äußerst malerisch auf einer Landzunge bzw. Insel liegt. Die Stadt zieht uns ob ihres unvergleichlichen Hafenflairs sofort in ihren Bann, wir beobachten das mediterran gelassene Treiben der Fischer, genießen die aufkommende Wärme und lassen uns treiben.

Im Camp kommen wir in den Genuss zur „Saisoneröffnungs-Welcome-Party“ eingeladen zu werden … es gibt Bruschetta, Fisch, Obst und viel guten Wein.

Südlich und nördlich am Golf von Tarent dehnen sich herrliche Sandstrände aus, an denen wir noch einmal Kraft tanken, ehe wir den Heimweg über Tarent und Bari bzw. die SS1 antreten.